FULDA Der Stadtpfarrer bei O|N

Der Glaube als Brücke zwischen Gott und den Menschen

23.10.24 - "Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda!" Vor wenigen Wochen hörten wir in den Medien, dass in Dresden die Carolabrücke mitten in der Nacht zusammenbrach. Immer dann, wenn eine solche Brücke beschädigt wird oder gar zusammenbricht, geht uns das nach. Zerstörte Brücken, abgebrochene Verbindungen zwischen zwei Stadtteilen oder Landstrichen – solche Bilder assoziieren wir intuitiv mit Kriegsbildern, wo die Zerstörung von Brücken als Schutztaktik, dann aber auch als ein gezieltes Schwächen der Infrastruktur geschieht.

Dieses Bild hat auch der Erzbischof von Hamburg bei seiner Predigt in der Abschlussandacht der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda am 26. September aufgegriffen. Die Brücke ein starkes Bild. Eine Brücke verbindet zwei getrennte Ufer. Sie symbolisiert Einheit, Verständnis und den Wunsch, unterschiedliche Gruppen oder Menschen miteinander zu verbinden. Im kirchlichen Kontext könnte dies bedeuten, Brücken zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen, Kulturen oder Gesellschaftsschichten zu bauen. Der Glaube dient als Brücke zwischen Menschen und Gott.

Überwindung von Hindernissen: Brücken helfen dabei, Hindernisse wie Flüsse oder Schluchten zu überwinden. Dies könnte auf die Notwendigkeit hinweisen, Hindernisse im Leben, wie Misstrauen, Konflikte oder Missverständnisse, zu überwinden. Im geistlichen Sinn könnte es bedeuten, dass der Glaube uns hilft, schwierige Zeiten zu bewältigen und die Distanz zwischen uns und Gott zu überwinden. Übergang: Eine Brücke ermöglicht es, von einem Ort zum anderen zu gelangen. Dies kann als ein Symbol für Veränderung, Erneuerung und Fortschritt im Leben stehen. Für Gläubige könnte es bedeuten, dass sie sich auf einem Weg des geistlichen Wachstums befinden und dass die Brücke den Übergang zu einem tieferen Verständnis oder einer stärkeren Beziehung mit Gott darstellt.

Solidarität und Verantwortung: Eine Brücke trägt die Last und ermöglicht anderen, sicher darüber zu gehen. In dieser Hinsicht könnte sie als ein Symbol für Verantwortung, Dienst und Solidarität stehen. Die Kirche ist dazu aufgerufen, den Schwächeren, den Armen und den Ausgegrenzten eine Brücke zu sein, indem sie Unterstützung und Hilfe anbietet. Zusammengefasst könnte die Brücke ein Bild sein, das Verbindungen schafft, die Menschen zusammenführt, Hindernisse überwindet und die Verantwortung übernimmt, um anderen auf ihrem Weg zu helfen. (Stefan Buß) +++

Der Stadtpfarrer Stefan Buß. Archivfoto: O|N/ Hendrik Urbin


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