Der OGV Eifa holt in der Kelterei das Beste aus dem Apfel heraus
20.10.24 - Gekeltert wird vom OGV Eifa schon seit etlichen Jahren, neben den zweiwöchentlichen Backterminen. Im Laufe der Zeit wurden die beiden vereinseigenen Gebäude und vor allem die aufwändige Technik professionalisiert, die apfelverwertenden Kunden kommen regelmäßig aus einem weiten Einzugsbereich in den Alsfelder Stadtteil, selbst aus dem Rhein-Main-Gebiet und Thüringen. Kurt Schlorke, der OGV-Vorsitzende, nimmt uns mit ins Kelterhaus, das sich direkt neben dem Backhaus befindet. Den heutigen Dienst versieht Schlorke zusammen mit Volker Reibeling, es ist der dritten Saison-Betriebstag der Kelter.
2012 wurde der sogenannte Pasteur oder auch "Erhitzer" angeschafft, der über eine dreistufige Abfüllautomatik für drei, fünf oder 10-Liter-Abgaben verfügte. Damit hatte der vorherige, aufwändige "Wurstkessel-Betrieb" ausgedient. 2017 bleibt als Meilenstein in der Vereins-Erinnerung: Das neu gebaute Kelterhaus ging in Betrieb, sodass man seither weitestgehend witterungsunabhängig ist. Drei Jahre später wurden die Wände gefliest und als Sahnehäubchen eine moderne Bandpresse angeschafft: "Die erleichtert uns die Arbeit doch sehr", so Schlorke. Doch damit nicht genug, denn auch in Puncto Qualität erreichte man im letzten Jahr durch eine größere Investition ein neues Level: Die neue Filteranlage wurde angeschafft, die den Anteil der Trübstoffe im Apfelsaft drastisch verringert.
Willkommen ist zum Anliefern eigener Äpfel jeder, eine Vereinsmitgliedschaft ist nicht erforderlich. "Jeder erhält garantiert seinen eigenen Saft", verspricht Schlorke das spezielle Etwas der Eifaer Vereinskelter und weiß, dass die Kunden genau darauf großen Wert legen. Wie aufs Stichwort kann dies der Altenburger Siegfried Herfurth beim Einladen "seines Apfelsaftes" in den Kofferraum freudig bestätigen: "Das ist hier ein tolles Angebot, ich bin mit der Qualität sehr zufrieden. Dies ist meine zweite Saison hier und werde auch künftig definitiv wiederkommen!" – die Freude auf den Genuss des köstlichen Saftes ist ihm bereits anzusehen.
Schlechter Ertrag, aber stabile Preise
Der OGV Eifa betreibt selbst zur Zeit vier Obstwiesen mit 150 Bäumen. Dort werden rein biologische angebaute Äpfel erzeugt: "Dabei entsteht ein reiner, naturtrüber Apfelsaft", schwärmt Schlorke. Apropos trüb: auch die Stimmung trübt sich beim Thema Jahresertrag ein wenig ein: "Der Vereinsertrag liegt 2024 sehr weit unter dem Schnitt, wir kommen kaum auf 1.000 Liter. Die Gesamt-Menge an Saft und Most schwankt immer zwischen 10 und 25 Tausend Litern, aber diesmal werden wir wohl höchstens 5 bis 6 Tausend erreichen – das wäre gerade die Hälfte des 2023er Ergebnisses", prophezeit der sonst so optimistische Vorsitzende ein ungünstiges Saisonergebnis. "Um diese Zeit hatten wir normalerweise schon mindestens zehn Presstage hinter uns, in diesem Jahr ist heute ist gerade mal der dritte. Andere Apfelernter haben mir genau das Gleiche berichtet!" Beim Pflücken der Vereinsbäume helfen die OGV-Damen vom Backhausverkauf mit, sodass rund zehn Vereinsaktive rund um das Thema Apfel im Einsatz sind.Allen Negativprognosen zum Trotz bleiben aber die Preise beim OGV stabil: der Fünf-Liter-Pack kostet 7,50 Euro. Ein Liter Apfelsaft vom mitgebrachten Apfel kostet 0,40 Euro "roh" (für Apfelwein), für den Liter erhitzten Saft sind 0,50 Euro fällig. Wer den Service der OGV-Kelterei in Eifa nutzen möchte (Schlorke: "Wir betreiben innerhalb des Alsfelder Stadtgebietes die einzige Kelterei!"), ist herzlich willkommen: Email an [email protected] oder telefonisch beim Vorsitzenden Kurt Schlorke, 06631 / 6493. (goa) +++