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17.01.10 - Gelnhausen

Projekt SOwieDAheim: Zertifikate übergeben - neuer Kurs im März

Vor rund drei Jahren startete im Main-Kinzig-Kreis das bundesweit einmalige Projekt SOwieDAheim. Ältere Menschen, die nicht mehr so gut allein sein können und Unterstützung benötigen, werden dabei für etwa fünfeinhalb Stunden an zwei Tagen pro Woche in einem privaten Haushalt aufgenommen. „Inzwischen beteiligen sich schon über 70 Personen an diesem Projekt“, berichtete Landrat Erich Pipa kürzlich bei der Übergabe weiterer Zertifikate.

Im März beginnt für interessierte Bürgerinnen und Bürger eine erneute Qualifizierungsmaßnahme. „Mit ihrer Teilnahme kann die Fürsorge und Betreuung auf mehrere Schultern verteilt werden und Angehörige sind entlastet“, erläuterte der Sozialdezernent. Gesucht werden Personen, die ihre Freizeit sinnvoll nutzen wollen, die Sympathie für ältere und teilweise auch verwirrte Menschen haben, die gerne neue Erfahrungen machen und etwas dazulernen möchten.

Ein Team von Fachkräften, zwei Sozialpädagoginnen und eine Altenpflegerin, begleitet die Gastgeberinnen und Betreuungspersonen in allen Fragen und in der praktischen Arbeit mit den Gästen. In einer umfassenden Schulung werden die Bewerberinnen auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet.

Vor wenigen Wochen haben Helga und Hans Ludwig Beeser die Fortbildung mit großer Begeisterung abgeschlossen. Sie freuen sich darauf, nun ihr Haus für Gäste zu öffnen, berichtete das Paar aus Bruchköbel. Auch Silvia Frate aus Niederrodenbach möchte künftig ältere Menschen betreuen. Ebenso zeigten sich Maria Penha Königs aus Gelnhausen, Detlef Thomsen aus Bruchköbel, Christina Kirchner aus Kahl, Helga Schulz aus Hanau und Petra Ulrich aus Nidderau nach der Schulung bestens für die neue Aufgabe gerüstet.

Landrat Erich Pipa dankte der Gruppe für das gezeigte Engagement und lobte die Bereitschaft, sich im Sinne der Gemeinschaft sinnvoll einzusetzen. „Ich bin überzeugt, dass die anvertrauten älteren Menschen bei ihnen in guten Händen sind“, sagte der Sozialdezernent. Durch den individuellen Stil, den persönlichen Hintergrund und das Familienleben entstehe ein einmaliges Angebot, dass den Alltag der beteiligten Personen bereichert. Pipa ermutigt interessierte Bürgerinnen und Bürger, ebenfalls an dem wichtigen Projekt mitzuwirken. Der Einsatz werde individuell abgesprochen. Zudem erhalten Gastgeber und Betreuungspersonen für ihren Einsatz eine Aufwandsentschädigung.

Wer sich anmelden möchte oder weitere Informationen benötigt, wendet sich an Simone Diry (Region Gelnhausen, 06051-8518277), Gabriele Karadeniz (Region Hanau, 06051-8518279) oder Karin Stöcker, (Region Schlüchtern, 06051-8518279).

Hintergrund: Das Betreuungsprojekt SOwieDAheim

Die Idee ist, dass ältere Menschen, die Hilfe benötigen, in ausgewählten Privathaushalten an einzelnen Wochentagen für etwa fünfeinhalb Stunden in kleinen Gruppen versorgt und betreut werden. Die Auswahl der Gäste erfolgt in Absprache mit Gastgeberin und Betreuungsperson. Es handelt sich in jedem Fall um Personen, die mobil sind und für die der Aufenthalt in einer kleinen Gruppe und in einer familiären Atmosphäre eine Verbesserung der Lebensqualität bedeutet. Die Betreuungspersonen, die grundsätzlich zu zweit in einem Haushalt arbeiten, sind engagierte Bürgerinnen und Bürger, die offen sind für neue Erfahrungen. Die Anerkennung von Haushalten und Betreuungspersonen erfolgt durch ein unabhängiges Fachgremium. Dadurch sollen die Qualität gesichert sowie Transparenz und Öffentlichkeit hergestellt werden.

Wesentliches Kennzeichen dieser neuen, in Schottland entwickelten Dienstleistungsform sind die kleinen Gruppen, die familiäre Atmosphäre und der hohe Betreuungsschlüssel. In der Regel werden vier Hilfe bedürftige Menschen von zwei geschulten Personen unter Anleitung einer Fachkraft betreut.

Ermöglicht und finanziert wird das Modellprojekt „SOwieDAheim“ von den Spitzenverbänden der Pflegekassen auf Grundlage der 2002 in das Pflegeversicherungsgesetz eingefügten Experimentierklausel. Federführend ist der Verband der Angestellten-Krankenkassen (VdAK) in Siegburg. Es ist auf fünf Jahre angelegt und wird von den Pflegekassen mit rund 697.000 Euro gefördert. Projektträger ist der Main-Kinzig-Kreis (Leitstelle für ältere Bürger), der das Projekt in Kooperation mit der Alzheimer Gesellschaft Main-Kinzig e.V. durchführt. Die wissenschaftliche Begleitung übernimmt das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. Saarbrücken. +++

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