Der 6. Hackathon ist in vollem Gange – elf Teams arbeiten an smarten Lösungen im Bereich des Wissensmanagements. - Fotos: Mediennetzwerk Hessen/ Mirko Luis

FULDA Nacht der kreativen Genies in Halle 8

Hackathon: Sonderpreis-Vergabe für den besten Code am Sonntag

27.10.24 - Während der Fuldaer Hackathon in vollem Gange ist, zog Prof. Dr. Jörg Kreiker, Vizepräsident für Lehre, Studium und Digitalisierung an der Hochschule Fulda, ein Zwischenfazit. Sein Resümee zeigt deutlich: Der Wille zur ständigen Verbesserung ist der Schlüssel zum Erfolg dieses jährlichen Events.

"Jedes Jahr nehmen wir uns vor, besser zu werden," betont Kreiker. Dieser Anspruch hat Tradition und ist ein klares Bekenntnis zur kontinuierlichen Weiterentwicklung. Feedback von Teilnehmern, Sponsoren und Jury wird gesammelt und fließt in die Planung ein. "Das Ergebnis sieht man heute", sagte Kreiker und verweist auf die erfolgreichen Anpassungen im diesjährigen Hackathon. Trotz Herausforderungen und Grenzen, die das Format immer wieder auf die Probe stellen, zeichnet sich der 6. Fuldaer Hackathon durch seine Flexibilität und Innovationsfreude aus. "Grenzen haben uns in der Vergangenheit nie aufgehalten," stellt Kreiker fest und fügt hinzu, dass die Weiterentwicklung des Formats für ihn und sein Team eine Selbstverständlichkeit ist.

Wer schreibt den besten Code? Spätestens am Sonntag wissen wir mehr

Der Wettbewerb im vergangenen Jahr habe den Wunsch der Teilnehmer nach mehr kreativer Freiheit gezeigt – diesem Wunsch sei in diesem Jahr entsprochen worden. Statt wie bisher streng vorgegebener Themen gebe es nun breiter gefasste Herausforderungen, die den elf angetretenen Teams mehr Raum für innovative Lösungen bieten. Die Anpassungen betreffen nicht nur die Inhalte, sondern auch das Bewertungsschema, das laut Kreiker in diesem Jahr besonders transparent gestaltet wird. "In diesem Jahr legen wir den Fokus gleichmäßig auf die Entwicklung unserer Code-Lösungen sowie auf die Präsentation und Ausarbeitung unserer Ideen – jeweils 50 Prozent für beide Aspekte", so Kreiker. Mit dieser klaren Aufteilung werde die Bedeutung der technischen Umsetzung betont, während gleichzeitig Kreativität und Präsentation nicht zu kurz kämen. Dazu kommt ein Sonderpreis für den besten Code, der am Sonntagnachmittag vergeben wird – ein Anreiz an die Teilnehmer, die technische Exzellenz in den Vordergrund zu stellen.

"Wissen ist Macht"

Ein Unternehmen, das dem Leitthema "Vernetzes Wissen" besondere Bedeutung beimisst, ist die Edag. Christian Reincke, der für die Personalentwicklung bei der Edag zuständig ist, gab während des ersten Tages Einblicke in die komplexen Herausforderungen und die große Bedeutung des Wissenstransfers innerhalb des Unternehmens. "Wissen ist Macht. Und Wissen ist gerade für uns in unserer Branche essentiell", so Reincke. Die Edag stünde vor der Herausforderung, nicht nur Wissen zu generieren, sondern es auch strukturiert aufzubereiten und intern zugänglich zu machen. Dies ist vor allem in einer Organisation von Bedeutung, die auf Projektbasis arbeitet und an hochkomplexen technischen und methodischen Aufgaben beteiligt ist. "Wir haben sehr junge und sehr alte Mitarbeiter, die auf unterschiedlichste Weise lernen und Wissen teilen", erläuterte Reincke . Besonderen Wert lege man im Unternehmen darauf, das Wissen von erfahrenen Mitarbeitenden auf jüngere Generationen zu übertragen. Davon profitieren beide Seiten: die jungen Kollegen erhalten wertvolle Erfahrungen und die älteren können sich durch Weitergabe ihres Wissens weiterhin einbringen und in neuen Projekten engagieren.

Senouci Allam (links), Gründer des Bildungsunternehmens EduTechs, mit Florian ...

Ein Kernziel ist es, Wissen so strukturiert zu dokumentieren, dass ein schneller und effektiver Zugriff möglich ist. "Wenn ihr eine Frage habt, wollt ihr ruckzuck eine Antwort", betonte Reincke und traf damit den Nerv vieler junger Teilnehmer des Hackathons, die auf eine schnelle und unkomplizierte Wissensvermittlung setzen. Dabei geht es nicht nur um den reinen Wissenstransfer. Es muss attraktiv für die Mitarbeitenden sein, sich in diesen Prozess einzubringen. "Das muss sexy sein", so Reincke.

Unterdessen widmete Senouci Allam, Gründer des Bildungsunternehmens EduTechs, seinen Impuslvertrag dem Thema, wie moderne Lern-Apps die Bildungslandschaft revolutionieren können. EduTechs hatte vor gut drei Jahren mit der Entwicklung der ersten Lern-App begonnen. Schnell erkannte das Team um den Gründer des Start-ups, dass nicht nur Schüler, sondern auch Auszubildende und Weiterbildende in Unternehmen von personalisierten Lernlösungen profitieren können. "Das Problem ist", so Allam, "dass wir das Wissen zwar irgendwo haben, aber ewig lange suchen müssen." Die Herausforderung bestünde darin, das benötigte Wissen genau im richtigen Moment und im passenden Format bereitzustellen.

Wissensvermittlung und Lernstil

Allam zufolge geht es nicht nur um die Form der Wissensvermittlung – ob visuell, als Video, Audio, Bild oder Text – sondern ebenso um den Lernstil der jeweiligen Person. Allam betonte, wie unterschiedlich Menschen lernen: "Es gibt Menschen, die schauen sich Dinge gerne per Video an. Es gibt Menschen, die schauen sich Dinge gerne per Text an. Es gibt Menschen, die lernen sehr schnell. Es gibt Menschen, die lernen sehr langsam." Sein visionärer Ansatz zielt darauf ab, eine Lösung zu entwickeln, die verschiedene Lernbedürfnisse vereint und dabei individuell angepasst ist. Allam rief zu einer personalisierten Bildungsrevolution auf, die die Eigenarten und Vorlieben des Lernenden respektiert und ihn somit optimal unterstützt. "Ich fände es cool, wenn wir eine Lösung bauen könnten, die alles ein bisschen vereint," sagte er und spornte damit die Teilnehmer des Hackathons an, kreativ und innovativ zu sein. Zum Abschluss wünschte Allam den Teilnehmern viel Spaß und erfolgreiche Codestunden. "Wir sehen uns noch die nächsten Stunden ", verabschiedete er sich, blieb aber weiterhin präsent in den Köpfen der Zuhörer als der Mann, der modernen Bildungsansätzen eine Stimme gab und den Fuldaer Hackathon mit seiner Begeisterung bereicherte.

"Es ist von der Teilnehmerzahl schon noch ein familiärer Hackathon, aber er zieht jetzt die Leute von weit her an und macht die Region stark sichtbar", schwärmte indes Christian Vey, Geschäftsführer des TechHub Region Fulda. Insbesondere das Vernetzen der Talente mit Unternehmen funktioniere wieder hervorragend, hob er hervor. Durch die Anwesenheit zahlreicher Unternehmensvertreter und engagierten Teilnehmer werde deutlich, dass der Hackathon nicht nur eine Spielwiese für Code-Enthusiasten, sondern auch ein wertvolles Netzwerk-Event ist. "Es macht unsere Region stark sichtbar", resümiert Vey zufrieden den Verlauf den ersten Tags. (Mirko Luis) +++


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