Netzwerken für eine grüne Ernährungswirtschaft in der Region
03.11.24 - Die Veranstaltung des Fachbereichs Lebensmitteltechnologie an der Hochschule Fulda versammelte Fachleute aus der Lebensmittelbranche. "Zwar spielt die Ernährungsindustrie in unserem Landkreis bislang keine größere Rolle, auch wenn einzelne Unternehmen durchaus überregional bekannt sind. Die grüne Ernährungswirtschaft – oder Green Food – hätte jedoch grundsätzlich das Potenzial, ein regionaler USP zu werden", sagte Michael Konow am Mittwoch dieser Woche auf einer Veranstaltung an der Hochschule Fulda.
Der Fachbereich Lebensmitteltechnologie hatte unter dem Titel "Lebensmittel gestalten – Zukunft leben" in Kooperation mit der Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH und dem Green Food Cluster zum Netzwerken eingeladen. "Wenn es uns gelingt, bekannte Probleme mit neuen Ansätzen und Technologien anzugehen, dann bin ich mir sicher, dass wir tatsächlich die Chance haben, ein Silicon Valley für nachhaltige und regionale Lebensmittel zu werden", zeigte sich der Hauptgeschäftsführer der IHK-Fulda überzeugt.
Region ist gut aufgestellt Pia Groß von der Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH verwies darauf, dass die Region gut aufgestellt sei. "Kleinteilige Strukturen und eine sehr gute Vernetzung von IHK und Wirtschaftsförderung bieten beste Voraussetzungen für den Aufbau einer grünen Ernährungswirtschaft ", sagte sie. Auch die Hochschule spiele eine wichtige Rolle. "Die Herausforderung ist, das Know-how der Hochschule in den regionalen Raum zu bringen und dessen Reaktionen und Fragen wieder an die Hochschule zurückzuspiegeln. Dazu brauchen wir Mittelständler, die sich trauen, Innovationen anzugehen", betonte sie. Dann könnten hochqualifizierte, modernste Arbeitsplätze in der Region entstehen.
Mit dem Biosphärenreservat Rhön, den für wissenschaftliche Entwicklungen offenen Landwirten und einem klaren Schwerpunkt im Bereich Food Start-ups entwickle sich das Thema Lebensmittelinnovationen außerordentlich gut. Das Bewusstsein der Bevölkerung für regionale und in regionaler Kreislaufwirtschaft hergestellte Produkte wachse. "Das sind alles wichtige Prozesse, die unserer Region einen Identitätsschwerpunkt im Thema Zukünftige Ernährung und eine gesamtdeutsche Vorreiterrolle geben können", so Groß.
Wissenschaft und Praxis zusammenbringen
"Eine Plattform zu bieten, auf der sich Wissenschaft und Praxis begegnen und auf Basis aktueller Forschung Ideen für Lebensmittelinnovationen entwickeln können, ist das Ziel unserer Veranstaltung", betonte Professorin Dr. Nicole Buschle, Studiendekanin des Fachbereichs Lebensmitteltechnologie. Gemeinsam mit Dr. Uta Anschütz, die im Tandem-Programm jeweils zur Hälfte bei antonius: gemeinsam begegnen gGmbH und am Fachbereich Lebensmitteltechnologie beschäftigt ist, hatte sie das Format geplant und moderiert.Fachlich lag der Schwerpunkt auf dem hochaktuellen Thema Proteine, das nicht nur eine zentrale Rolle bei der Transformation des Ernährungssektors spielt. Proteine sind auch die Basis für Geschäftsmodelle von Start-ups. In Kurzvorträgen machten Professorinnen und Professoren des Fachbereichs Lebensmitteltechnologie das enorme Potenzial für Lebensmittelinnovationen und eine nachhaltige Lebensmittelproduktion deutlich.
Regionale und überregionale Unternehmen und Studierende hatten zudem Gelegenheit, sich kennenzulernen und Fachkräfte bzw. Praktikumsplätze sowie Themen für Abschlussarbeiten zu finden. "Das positive Feedback, das wir erhalten haben, bestätigt, dass wir mit unserer Veranstaltung den Bedarf treffen", freute sich Professorin Buschle. (ms/pm) +++