Junge Union, Junge Liberale und Jusos informieren sich gemeinsam
02.11.24 - An einem sommerlichen Wochenende trafen sich die politischen Jugendorganisationen des Landkreises, Junge Union, Junge Liberale und Jusos, zu einer beeindruckenden Führung über das jüdische Leben in Bad Hersfeld.
Gemeinsam setzten sich die jungen Menschen gegen das "Vergessen" ein und erinnerten den vielzähligen Opfern des Nationalsozialismus in Bad Hersfeld. Der lokale Zeithistoriker Dr. Heinrich Nuhn führte gemeinsam mit seiner Ehefrau die Mitglieder der Jugendorganisationen durch Bad Hersfeld.
Seit dem Frühjahr stehen Mitglieder der Jungen Union, der Jungen Liberalen und der Jusos im stetigen Austausch miteinander. Ziel ist eine überparteiliche Zusammenarbeit, die das Interesse junger Menschen an unserer Demokratie wecken soll. "Die Demonstrationen im Frühjahr gegen Rechtsextremismus haben uns gezeigt, dass sich Menschen allen Alters für ein demokratisches Miteinander einsetzen. Diesen Enthusiasmus möchten wir gerne nachhaltig in unserer Gesellschaft verankern und regelmäßig überparteiliche Veranstaltungen anbieten", so Malte Martach, Vorsitzender der Jusos Hersfeld-Rotenburg.
Miteinander im Austausch
"Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Spaltung unserer Gesellschaft ist es ein wichtiges Signal, wenn die Zukunft der politischen Parteien miteinander im Austausch steht", ergänzt Philipp Schneider, stellvertretende Vorsitzender der Jungen Union Hersfeld-Rotenburg. "Der seit dem 7. Oktober stark zunehmende Antisemitismus ist eine extreme Bedrohung für unsere Demokratie, denn jüdisches Leben in Deutschland ist wieder extrem bedroht. Es geht um nicht weniger als die Freiheit unserer jüdischen Mitbürger. Deshalb ist es für uns oberste Priorität, uns mit anderen Demokraten zusammenzuschließen und wirksam gegen Antisemitismus zu kämpfen. Dafür muss man nicht zwingend Mitglied in einer (Jugend-)Organisation sein – es geht darum, dass wir als Demokraten gemeinsam zusammenstehen", resümiert Elias Philipp Herzog, Vorsitzender der Jungen Liberalen Hersfeld-Rotenburg.Der Auftakt der überparteilichen Zusammenarbeit war die Führung zum jüdischen Leben in Bad Hersfeld, geleitet von Dr. Heinrich Nuhn. Dieser zeigte, beginnend am Bahnhofsvorplatz, die Einzelschicksale jüdischer Menschen während des Nationalsozialismus und die Beteiligung Bad Hersfelder Unternehmen an der Rüstungsproduktion des Dritten Reiches. Ein wichtiger Bestandteil der Führung war die Reichspogromnacht in Bad Hersfeld und die damit verbundene Zerstörung der Bad Hersfelder Synagoge. "Diese Verbrechen an der Menschlichkeit, fanden vor unserer Haustür statt. Sie trafen wichtige Mitglieder der städtischen Gemeinschaft, deren "Verbrechen", ihr Glaube war", so Martach. "Nie wieder’ darf nicht zur Floskel verkommen. Wir tragen die Verantwortung, die Verbrechen der Vergangenheit nicht zu vergessen und daraus Lehren für die Gegenwart zu ziehen. Deshalb war es notwendig, dass wir als demokratische Jugendorganisationen den Startschuss für eine aktivere Erinnerungskultur gesetzt haben", stellt Herzog fest.
In Zukunft werden die politischen Jugendorganisationen weitere spannende Veranstaltungen anbieten, zu denen alle interessierten jungen Menschen herzlich eingeladen sind. Die Veranstaltungen werden auf den Social-Media-Kanälen der Jugendorganisationen veröffentlicht. (hhb/pm) +++