Wir leben nicht nur einmal! - Allerseelen
02.11.24 - "Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda!" "Yolo", so lautete das Jugendwort des Jahres 2012. "Yolo" ist die Abkürzung für den englischen Satz: "You only lives once!", "du lebst nur einmal". Für viele Jugendliche und junge Menschen ist "Yolo" zu einem Lebensprinzip geworden. Eben weil man nur einmal lebt, deswegen muss man zusehen, dass man alles mitnimmt, was dieses Leben zu bieten hat. Schließlich will man ja nicht am Lebensende zurückschauen und dann nüchtern feststellen, was man alles verpasst hat.
Was man alles hätte erleben können, wenn man sich doch nur einmal dazu aufgerafft hätte. "Yolo": Nimm alles mit, koste das Leben in vollen Zügen aus, lass dir nichts entgehen, bleib immer ein Draufgänger! Jeder Tag im Leben ist kostbar, jede Sekunde der Lebenszeit gilt es zu genießen. "Du lebst nur einmal!": als Christen jedenfalls kann man diesem selbstgemachten Lebensmotto nicht viel abgewinnen, denn das wissen Christen, dass es nicht stimmt. Wir leben nicht nur einmal, sondern wir leben zweimal. Freilich: das Lebensziel hier auf dieser Erde ist begrenzt. Wir wissen, dass wir sterben müssen, dass wir vergänglich sind. "Hier auf dieser Erde", heißt es bei Paulus, haben wir keine bleibende Heimat". Christen sind Pilger, Wanderer hin zu einem anderen Leben.
Und das ist die Hoffnung, die den Christen geschenkt ist durch Jesus Christus, den auferstandenen Herrn. Dass wir nach diesem Leben auf dieser Erde nicht einfach ins Nichts fallen, das uns Christus Anteil schenkt an seiner Auferstehung, dass er uns teilhaben lässt hat seinem Leben. Das ist die Zuversicht, die Christen durchs Leben trägt. "Wir glauben an die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt", so heißt es im großen Glaubensbekenntnis. Als Christen lebt man nicht nur einmal, er lebt zweimal und das zweite Leben ist unbegrenzt ohne Ende. Es ist ein Leben in Fülle, dass Gott uns in seinem Reich bereitet hat und genau das ist der Glaube, den wir in diesen Tagen um Allerheiligen und Allerseelen miteinander bekennen. (Stefan Buß) +++