Übermüdete Lkw-Fahrer sind gefährlich! - 24-Stunden-Kontrolle
14.11.24 - "Immer wieder passieren Unfälle, weil Lkw-Fahrer ihre Ruhezeiten nicht einhalten und dann so erschöpft sind, dass sie in Sekundenschlaf verfallen". Aus diesem Grund hat die Polizei Osthessen seit Donnerstagmorgen den gewerblichen Güterverkehr am Kirchheimer Dreieck unter die Lupe genommen.
Zahlreiche Kräfte, im oberen zweistelligen Bereich, sind bei der 24-Stunden-Kontrolle im Einsatz. Hier arbeiten Beamte der Polizei Ost-, Mittel- und Nordhessen, Feldjäger der Bundeswehr, Beamte der Bundespolizei sowie Zoll und das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) Hand in Hand. Der Leitgedanke hinter den Kontrollen ist die "Vision Zero", erklärt Jürgen Gleitsmann, Leiter der Autobahnpolizeistation Bad Hersfeld. Das langfristige Ziel ist es, durch Prävention die Zahl der Verkehrstoten auf null zu bekommen.
Das Hauptaugenmerk liegt auf dem gewerblichen Güterverkehr. Als Knotenpunkt der A4, A5 und A7 ist am Kirchheimer Dreieck fast immer ein auffallend hohes Verkehrsaufkommen aus allen Richtungen zu beobachten. Bei der mobilen Kontrolle rücken die Polizeistreifen aus und suchen im Verkehr nach auffälligen Fahrzeugen. Die Beamten beurteilen dabei nach Erfahrungswerten, wie Gleitsmann betont: "Ist die Fahrweise auffällig langsam oder schnell? Ist die Ladung sicher verstaut und wird das Gesamtgewicht eventuell überschritten?" Erkennen die Beamten einen potenziellen Verstoß, wird das Fahrzeug aus dem Verkehr gezogen und der Fahrer dazu aufgefordert, der Streife zu folgen.
"Findet Schwarzarbeit statt?"
Sobald ein auffälliges Fahrzeug von einer Streife auf den Hof der alten Autobahnmeisterei gelotst wird, beginnt das Prozedere: Überprüfung des Fahrers und dessen Fahrtüchtigkeit sowie Kontrolle des digitalen Fahrtenbuchs. Außerdem werden die Fahrerlaubnis, die Fahrzeugpapiere und Frachtdokumente gecheckt. Hier kommen vor allem die Beamten des Zolls ins Spiel. "Wir überprüfen die Beschäftigungsverhältnisse der Kraftfahrer – sind sie wie angegeben bei ihrem Arbeitgeber beschäftigt oder findet eventuell Schwarzarbeit statt?", erklärt Thomas Kiem von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes am Standort Bad Hersfeld.
Spürhund Bodo im Einsatz Die nächste Polizeistreife fährt mit einem Lkw im Schlepptau auf den Hof. Nach der Überprüfung des Fahrers und der Dokumente wird der Rauschgifthund Bodo dazugeholt. Er soll den Zwischenboden des Lkw auf Betäubungsmittel überprüfen. Polizist und Hundeführer Heiko Hummel führt den sechsjährigen Rüden mit einem Stab am Lkw vorbei und wartet auf die Reaktion. Fehlalarm. Bodo kann nichts feststellen und der Fahrer darf seine Fahrt fortsetzen. (rt)+++