Ehringshäuser Laienspielgruppe begeistert wieder den vollen Saal
24.11.24 - Vier Jahrzehnte sind sie nun bereits am Start, und doch kribbelt es zu Beginn einer neuen Aufführungsserie natürlich besonders. Am Samstagabend hatte die weit über die Gemeindegrenzen hinaus angesehene Ehringshäuser Laienspielgruppe die erste Publikumsvorführung ihres neuesten Werkes: "Der Teufel liest auch Kleinanzeigen". Eine (natürlich) rappelvolle Theaterklause und beste Stimmung mit einem Publikum, das genau weiß: wenn hier die Scheinwerfer angehen, haben die Lachmuskeln Hochkonjunktur.
Bernd Spehlings Komödie in zwei Akten verheißt bereits viel Ulkerei und vorprogrammierte Missverständnisse – und war damit eine hervorragend gelungene Vorlage für die erfahrene Gruppe aus Ehringshausen.
Zum Inhalt: Man nehme einen Fluglotsenstreik, einen dadurch arbeitsfrei gewordenen Strohwitwer-Piloten Marcel Freiherr von Hohenstein, dessen Frau Gracia sich mit ihren Canasta-Damen in Sylt vergnügt, die zum Piloten "passende" Stewardess als "Streikversüßung" sowie einen Nachbarn Alfons, der das kategorische Verbot seiner Gattin, aus gegebener Veranlassung keinerlei Annoncen mehr zu schalten, mehr oder weniger geschickt zu umschiffen versucht. So landen die von Alfons als "vielseitig interessiertem Hobbyforscher" eingeladenen "Gleichgesinnten" an einem verhängnisvollen Treffpunkt: der Eingangstür des Hauses von Hohenstein. Als wäre das nicht bereits genug Stoff für Lachsalven und Kurzweil kommt es dann, wie es kommen muss: Pilotengattin Gracia kehrt vorzeitig aus Sylt zurück … Nicht nur Pilot Marcel und Stewardess Natalie haben schwere Turbulenzen zu bestehen!
Thomas Tomaschewski ist so etwas wie die Mutter der Kompanie: mit der erneuten Regieführung trägt er bereits viel Verantwortung für das Gelingen der Inszenierung, kümmert sich aber auch mit Winfried Keßler um den Bühnenaufbau und springt, für ihn selbstverständlich, auch als Schauspieler mit ein, wenn ein eigentlich vorgesehener Darsteller passen muss – so wie in dieser Saison. Tomaschewski freute sich am Samstagabend bei der ersten von zehn Vorstellungen mit seinen Mitstreitern darüber, dass es wieder soweit war.
"Wir können sehr viele Stammgäste im Publikum begrüßen, die zum Beispiel immer wieder aus dem Rhein-Main-Gebiet und Nordhessen zu uns kommen." Besonders angetan ist er von der Entwicklung im Nachwuchsbereich: "Die Tabaluga-Jugendaufführung im vergangenen Frühjahr war ein toller Erfolg, die Kids freuen sich schon auf die nächste Aufführung im kommenden Frühjahr." Um die Zukunft der Laienspielgruppe muss man sich also vermutlich keine Sorgen machen, und um den Publikumszuspruch ohnehin nicht. Kein Wunder – wer einmal da war, weiß, dass sich auch die verrückteste Story am Ende zum Guten auflöst und das Publikum beim Schlussapplaus vor Begeisterung steht.
Die Personen und ihre Darsteller
Frank Schmitt "Marcel", Stephan Seipp "Alfons", Eric Krumbein "Klaus-Bärbel", Yannis Schlosser "Harri", Thomas Tomaschewski "Wilko", Johanna Diehl "Natalie", Manuela Hohl "Charlotte", Saskia Schultheiß "Beate", Dunja Werneburg "Gracia", Yvonne Schäfer "Agathe", Laura Krumbein "Pauline".
Regie: Thomas Tomaschewski, Souffleuse: Diana Stroh, Sandra Petry-Krumbein, Vanessa Krumbein, Tatjana Sych; Bühne: Winfried Keßler, Thomas Tomaschewski; Technik: Florian Harres, Jannik Preiss; Maske und Kostüme: Ulrike Tomaschewski; Frisuren: Anja Seipp. (goa)+++