Ein stabiles Fundament, auf dem irgendwann eine Krone leuchten kann
02.12.24 - Viel Positives erfahren der SV Eitra und auch Judith Eigenbrod. Lob, mit dem sie nur schwer umgehen kann. Es mag aber auch sein, dass die Berichterstattung allen, die für den Schützenverein Eitra ihr Herz lassen, Auftrieb gibt für die Zukunft. Letzteres ist wahrscheinlicher. Denn wegen der vorzüglichen Jugend- und Nachwuchsarbeit ist beim SV Eitra ein Fundament entstanden, auf dem es sich nicht nur guten Gewissens und mit Blick auf die Zukunft aufbauen lässt - das Grundlage für großartige Erfolge bereits ist und zukünftig auch sein kann.
Lesen Sie hier den zweiten Teil des Hintergrund-Berichtes über die jungen Schützen und dem Verein aus dem Haunecker Ortsteil. Eindringlich, wenn auch etwas bruchstückhaft, erzählt er über das Wesen und die Erfolge, schildert Dinge und Befindlichkeiten - und lässt vor allem das Leben für den Sport auffrischen.
Silke Deiseroth und Judith Eigenbrod gehen voran beim Nachwuchs
Vor drei Jahren stützte sich der SV Eitra noch auf 70 Mitglieder - jetzt sind es 114, überwiegend aus dem Jugendbereich. "Silke Deiseroth und Judith Eigenbrod ergänzen sich sehr gut und sie investieren so viel Zeit. Sie werden auch vom restlichen Vorstand so unterstützt." Judith Eigenbrods sportliche Vita eignet sich für jeden Briefkopf in Osthessen: Sie ist Inhaberin der C-Lizenz, absolviert gegenwärtig die B-Lizenz in Frankfurt, seit letztem Jahr ist sie Honorartrainerin im Hessischen Landeskader und schmückte sich mit dem Titel "Trainerin des Jahres". Auch im vergangenen Jahr. Die Eingeweihten beim SV Eitra könnten diese Liste sicher noch mit Leben füllen. Über beide.
Bleiben wir noch kurz bei Judith Eigenbrod. Jugendwartin ist sie, gilt als Mädchen für alles, das Etikett "Erfolgstrainerin" mag sie nicht so. Blicken wir lieber zurück auf die Corona-Zeit. Deutschland hatte zu kämpfen. Europa hatte zu kämpfen. Die Welt hatte zu kämpfen. Nicht aber jeder - nicht der Schützenverein Eitra. Judith, die sich der Jugendarbeit seit 2016 annimmt, sagt: "Unsere Erfolge haben nach Corona keinen Abbruch gehabt. Sie haben durch diese Zeit nicht gelitten. Die Jugendgruppe ist nach Corona immer weiter gewachsen." Jeder Verein braucht jemanden, der sich einer Sache annimmt, der das in die Hand nimmt, mögen viele sagen. Doch es ist mehr als das.
März 2023 in Oberaula: Der SV Eitra steigt in die Luftgewehr-Oberliga auf
Der SV Eitra stellt drei Mannschaften, eine davon in der Oberliga, in die der Verein kürzlich aufgestiegen ist - und für die kommende Saison auch drei Mannschaften für die Kleinkaliber-Rundenwettkämpfe, die im Frühjahr nächsten Jahres beginnen. Aushängeschild des Vereins ist auch hier das Oberliga-Team, das im März vergangenen Jahres den Sprung in die immerhin vierthöchste Klasse Deutschlands schaffte und dem Verein den jüngsten Erfolg bescherte und der langjährigen Arbeit mit Talenten die Krone aufsetzte.Auf der Anlage in Oberaula fand der Aufstiegswettkampf statt, an dem sechs Mannschaften teilnahmen. Damals noch mit Judith Eigenbrod als Schützin der Mannschaft. "Für eigenes Training war keine Zeit mehr. Daher habe ich mich zurückgezogen", sagt sie. Kein Wunder, dass die 1. Mannschaft, die in der Oberliga an den Start geht, nun ausschließlich aus Jugendlichen besteht: Florian Reschke, Lukas Seibicke, Philip Deiseroth und Kira-Sophie Sippel.
Mehr noch: Außer diesen vier Schützen gehören auch Enie Kunze aus Oberhaun, Alexander Eigenbrod, Leopold Waclawsky und Lennart Gimmler dem Hessischen Landeskader an. Eine Menge Potenzial, womit der SV Eitra das Sportschießen in Hessen füttert und auch den kleinen, aber feinen Verein in Hauneck selbst.
Auch Annika Peters schließt sich dem Haunecker Verein an
Ach ja, da ist ja auch noch Annika Peters. Die gebürtige Ronshäuserin schießt seit 2019 für den SV Petersberg in Fulda, ehemals in der 1. Mannschaft Luftgewehr in der 1. Bundesliga - aktuell schießt sie für Petersbergs zweite Mannschaft in der Oberliga. Jetzt ist sie auch beim SV Eitra gelandet. Die 25-Jährige absolviert in Bad Hersfeld eine Ausbildung zur Diätassistentin. Für den Verein im Eichgraben nimmt sie zukünftig auch an den Meisterschafts-Rundenwettkämpfen im Kleinkaliber teil.
Seit 1. Oktober ist Annika, die einst 2010 bei Tell Ronshausen mit dem Schießen begann, für den SV Eitra startberechtigt. "Ich kenne Judith Eigenbrod schon ein bisschen länger. Durch meinen Papa Mike." Und die Ronshäuserin schätzt die Gemeinschaft, Substanz und das Potenzial in Eitra. "Die haben echt starke Nachwuchsschützen hier. Es gibt einige Vereine, die darum kämpfen müssen." Es ist der Beweis, was in einer Idylle wachsen und gedeihen kann. Und gute Aussichten, um in 2027 das 125-jährige Bestehen des SV Eitra zu feiern. (Walter Kell)
OSTHESSEN|NEWS verneigt sich, zollt Anerkennung und wertschätzt die Arbeit auf dem Dorf. Eine Arbeit, die viele, sehr viele, nicht sehen. +++