Kurt Wagner, Philipp Kirst: Neue Impulse, neues Leben bei "Schwarz-Weiß"
28.11.24 - Irgendwie hat man den Eindruck, sie sterben langsam aus, diese Menschen mit besonderem Charakter. Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Jedenfalls in der Vereinsarbeit. Kurt Wagner ist so jemand. Seit mehr als 40 Jahren ist er 1. Vorsitzender des SV Rotensee/Wippershain, und so ganz ist sein Engagement noch nicht beendet. Und so fällt der Startschuss, das Ins-Leben-Rufen zur neuen SG Kuppenrhön, auch noch in seine Amtszeit.
OSTHESSEN|NEWS hat sich dem Thema angenommen und stellt in drei Folgen den Zusammenschluss - von einer Fusion zu sprechen, ist nicht richtig - Beweggründe, Befindlichkeiten und Absichten für die Zukunft der drei Vereine - neben Rotensee/Wippershain der TSV Schenklengsleld und der TSV Ransbach - des Fußballkreises Hersfeld-Rotenburg dar. Sie werden feststellen, liebe Leser: Es lohnt sich.
"Der Spielbetrieb muss ja weitergehen", sagt Wagner knapp. Zuversicht und Überzeugung mischen sich in seine Worte, als er auf das anstehende Projekt zu sprechen kommt, dessen Vertrag zunächst auf drei Jahre datiert ist. "Ich hoffe", fügt er an, "dass die Ehe genauso besteht und funktioniert wie mit dem TSV Schenklengsfeld". Auch sein Pendant auf Schenklengsfelder Seite, Hans-Jürgen Mannel, bekannte ja, dass in den 17 Jahren des Zusammenarbeitens "Schwarz-Weiß" Rotensee/Wippershain die absolut meisten Spieler gestellt habe - sich das Rad nun aber drehe.
Kirsts Funken sprühende Vergangenheit
Ähnlich sieht es Philipp Kirst, Spieler des aktuell Dritten der A-Liga Hünfeld/Hersfeld. "Auf jeden Fall ist es ja so, dass es aus unserer Sicht nicht anders möglich ist. Es geht nicht anders. Wir wollten erst das Gespräch mit dem TSV Schenklengsfeld suchen. Da hatte sich der TSV Ransbach ja schon gemeldet." Und was den neuen Zusammenschluss angeht, erklärt Kirst: "Ich habe auf alle Fälle ein gutes Gefühl."Er erinnerte sich an seine gute Jugendzeit, die der 27-Jährige in Ransbach erlebte. Vier Jahre - zwei in der B-, zwei in der A-Jugend - kickte er bei der JSG Hohenroda/Schenklengsfeld, die bald durch Friedewald ergänzt wurde, in der Gruppenliga; "eventuell auch schon in der C-Jugend", ergänzt er. "Ich kenne dort viele Leute. Das kann was werden." Sein damaliger Trainer war Horst Schleinig, viele seiner Mitspieler wie die jetzt für Hönebach spielenden Patrick Störl oder Manuel Schmidt waren aus Friedewald.
Die Dart-Abteilung bringt Leben in den Verein Positiv beim SV Rotensee/Wippershain: Es tut sich was im Vereinsleben. Vor zwei Jahren wurde eine Dart-Abteilung gegründet - viele junge Leute nahmen daran teil und strömten in den Verein. Für Kurt Wagner war der neue Besuch nicht nur willkommen, der 1. Vorsitzende war und ist regelrecht begeistert. Mittlerweile gehen zwei Mannschaften an den Start in den Dart-Ligen: Die erste stieg aus der C-Liga Süd in die B-Liga auf - die Zweite, die gegründet, weil sich die Anzahl der Spieler stets vergrößerte und zunahm, wirft ihre Pfeile in der C-Liga Süd. Mittlerweile machen 20 aktive Spieler mit. Zweimal pro Woche trainieren die Teams, montags und donnerstags jeweils ab 19 Uhr. Und an fast jedem Wochenende steht ein Heimspiel an.
Auch wenn die Distanzen mitunter weit sind. Meckbach war als kürzeste Anreise natürlich willkommen, aber viele Fahrten führen in den Schwalm-Eder-Kreis. Jüngst ging es nach Niederhone, das passte auch noch. Philipp Kirst packten Gefühle und Wahrnehmung, als er sich dachte: "Viele und immer mehr Sportvereine sagen sich wohl: Warum machen wir eigentlich keine Dart-Abteilung?" Übrigens: Eine tolle Darts-Einzelkraft gibt es in Wippershain auch: Constantin von Butler, den älteren Bruder des Torwarts Alex.
Innenraum des Vereinsheims umfunktioniert, einige Neuerungen
Auch im Erscheinungsbild des SV Rotensee/Wippershain ändert sich einiges. Äußerlich noch nicht so viel - abgesehen davon, dass im kommenden Frühjahr das Dach des Sportlerheims saniert werden soll. Dafür im Innenleben. So soll der Fußboden erneuert werden, ist eine Frontwand zur Darts-Wand umfunktioniert worden, gibt es neue Deckenspots und neue Beleuchtung - und soll zudem ein neuer Anstrich erfolgen.
Ach ja, mit Kurt Wagners Enkel Till reift eine neue Spitze an der Vereinsführung heran. Der 23-Jährige soll im übernächsten Jahr sein Nachfolger werden. Dann hätte sein Opa 43 Jahre als 1. Vorsitzender auf dem Buckel. Die neue SG Kuppenrhön zieht dann im Spielbetrieb längst ihre Kreise. (Walter Kell) +++