42 Mitwirkende: Neuer Film der "Theaterlöwen" feiert Premiere im Kinocenter
28.11.24 - Am Samstag feierte der Film, in dem 42 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren aus der Gruppe der "Bad Hersfelder TheaterLöwen" vor der Kamera spielen, seine Premiere. Eineinhalb Jahre hat es vom Konzept bis zur Fertigstellung des Films gedauert. Alle Plätze im großen Kinosaal Savoy waren besetzt.
Es ist bereits das vierte Filmprojekt der jungen Darstellerinnen und Darsteller aus Bad Hersfeld. 019 wurde "Vitalisnacht" veröffentlicht, im Jahr darauf folgte "Lullusreise oder Die Kraft der Kastanien" und "Von Trabis, Tipis und Weckewerk". "2022 haben wir die Geschichte, wie die Bad Hersfelder durch ein Ereignis vor 350 Jahren zu ihrem Uznamen gekommen sind, improvisiert und mit Hilfe der Eigenschaften der vier Elemente Feuer, Luft, Wasser und Erde künstlerisch zu einem Film verarbeitet", sagt Projektleiterin Andrea Exner. "Es waren alles Projekte, in denen ein Stück Hersfelder Stadtgeschichte lebendig geworden ist", fügt sie hinzu.
Die Kinder und Jugendlichen haben nach Schulschluss in der AG Theater der Konrad-Duden-Schule, an Wochenenden und in den Schulferien geprobt und schließlich fanden die Filmaufnahmen statt. Gedreht wurde unter anderem auf der Brüstung des Kirchturms der Stadtkirche und in der ehemaligen Türmerstube, im Sitzungssaal des Rathauses und bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad Hersfeld. Dort hatte Sebastian Sommer von der Freiwilligen Feuerwehr die Jugendlichen durch die Feuerwache geführt.
Aus Improvisationen enstehen Filmszenen Die Kinder und Jugendlichen improvisieren, erarbeiten das Skript und setzen die einzelnen Szenen schließlich künstlerisch um. Dabei erhalten sie Unterstützung von dem Musicaldarsteller und Choreograf Jurriaan Bles. Exner und Bles haben sich im Rahmen der Bad Hersfelder Festspiele kennengelernt. Inzwischen arbeiten sie schon sechs Jahre intensiv zusammen. Heide Aust und Andrea Exner führen bereits seit mehr als 20 Jahren verschiedenste Projekte gemeinsam durch. "Diese gewachsenen Strukturen sorgen für Verlässlichkeit und Vertrauen", sind sich Exner und Bles einig.
Bevor der Film begann, zeichnete Exner als zertifizierte Beraterin fünf Teilnehmende für ihre langjährige, äußerst vielfältige und qualitativ sehr gelungene kulturelle Arbeit im Bereich Theater mit dem internationalen Kompetenznachweis Kultur aus. Zertifikate erhielten Dina El Harrak El Harrak, Tara Haji Hassan Tehrani, Candela Ortega Fabeiro, Lucas Ritter und Dilyar Shahin. "Wenn Jugendliche in Kunst und Kultur aktiv sind, dann lernen sie beispielsweise, Theater zu spielen. Dabei entwickeln sie gleichzeitig Fähigkeiten, die in allen Lebensbereichen nützlich sind, darunter Selbstbewusstsein, Verantwortungsbereitschaft, Toleranz und Kritikfähigkeit", erläutert Exner, die auch als Theaterbeauftragte der Konrad-Duden-Schule die Jugendlichen schon früh für das Theater begeistert. Der Kompetenznachweis Kultur dokumentiere diese Fähigkeiten und mache die positive Wirkung kultureller Bildung sichtbar. "Er beschreibt, was die Jugendlichen konkret gemacht haben und ihre besonderen Stärken, die dabei sichtbar geworden sind."
Film-DVD und weitere Vorführungen geplant Nach der Filmvorführung konnten sich alle über viel Beifall vom Premierenpublikum und viel Lob der Zuschauer freuen. "Eine DVD mit dem Film wird noch produziert und weitere Filmvorführungen für die Öffentlichkeit sind noch in Planung", sagt Exner.
Kooperationspartner des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen von "Kultur macht stark" geförderten Projekts "Künste öffnen Welten" sind die Konrad-Duden-Schule, SMOG e. V., die Hoehlsche Buchhandlung, die Freiwillige Feuerwehr Bad Hersfeld und der Hessische Basketball Verband. "Das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie kulturelle Bildung einen Beitrag leistet, das gesellschaftliche Zusammenleben für alle Menschen ohne Ausgrenzungen und Diskriminierungen zu gestalten. Bei den Bad Hersfelder TheaterLöwen spielen Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft, Religion und Sprache gemeinsam Theater", so Exner. "Ohne die vielen Bündnis- und noch weitere Netzwerkpartner ist ein solches Projekt nicht zu stemmen", fügt Projektbetreuerin Heide Aust. (cdg/pm) +++