Daniyel Cimen, Trainer der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz - O|N-Archivfotos

FULDA SGB vor letztem Heimspiel des Jahres

Daniyel Cimen: Wenn ich die Jungs sehe, wird das noch was mit mir machen

28.11.24 - Da tauchen sie wieder auf, die Fragen nach "Das ist doch ein besonderes Spiel für Sie"... Am Samstag bestreitet die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz in der Regionalliga Südwest ihr letztes Heimspiel des Kalenderjahres - zu Gast ist der FC Gießen; Anstoß ist, eigentlich wie immer, um 14 Uhr in der Johannisau. FC Gießen, richtig - das ist doch der Ex-Verein des SGB-Trainers Daniyel Cimen. Ehe er nach Fulda wechselte, war er sieben Jahre lang Gießens Trainer.

Um aus diesem beliebten Floskel-Spielchen etwas die Luft herauszunehmen: im Fußball geht es um drei Punkte. Um nicht mehr und nicht weniger. Nicht um irgendwelche hübschen Etiketten. Bei aller Liebe: Fakten sollten im Vordergrund stehen - auch wenn es das x-te Wiedersehen wäre und Cimen Verwandte in Fulda hätte.

Sorgte im Hinspiel für Gießens 2:1: Dominik Rummel

Fuldas Trainer sagt vor dem Aufeinandertreffen des 10. gegen den 14. natürlich: "Noch fühlt es sich relativ normal an, wie vor jedem Spiel eigentlich. Doch wenn ich die Jungs sehe, wird das nochmal was mit mir machen. Ich freue mich, sie wiederzusehen und das Team drumherum." Und er fügt hinzu: "Wenn ich Gießens Mannschaft in der Analyse sehe, kommt mir das bestens bekannt vor." Cimen kommt aber im Handumdrehen zur Erkenntnis, "ob es ein Vor- oder Nachteil ist, weiß ich nicht. Am Ende ist es auch immer noch ein Fußballspiel."

Cimens Liste der Höhepunkte ist lang beim FC Gießen

In seiner siebenjährigen Amtszeit erlebte er natürlich einiges bei und mit dem FC Gießen - die Liste der Höhepunkte oder der Dinge, die in Erinnerung bleiben, ist nicht eben kurz. Zweimal gewann er die Hessenmeisterschaft, "das war sehr besonders", sagt er - 2018 und im vergangenen Jahr, am Ende der Aufstiegssaison von der Hessen- in die Regionalliga, als sich Gießen gegen Türk Gücü Friedberg (landete auf Platz zwei und bestritt die Relegation), den KSV Baunatal oder Bayern Alzenau durchsetzte. Auch die "Kreispokale, die wir geholt haben", nennt er. Oder "die besonderen Freundschaftsspiele" gegen Eintracht Frankfurt, Borussia Dortmund oder Darmstadt 98; Cimen nennt sie "tolle Highlights". Wichtig ist ihm auch, dass der FC Gießen vor zwei Jahre eine Saison ohne Heimniederlage hinlegte - und er ruft "noch einige Höhepunkte mehr" in Erinnerung.

Sorgte für das 2:2 für die SG Barockstadt: Marius Köhl

Und natürlich hat er seine Ex-Mannschaft unter die Lupe genommen, ehe sie am Samstag in der Johannisau auftaucht. Dreimal hat er das getan - in den Spielen gegen Hoffenheim II, Freiberg und zuletzt beim für den FC Gießen sehr wichtigen 1:0-Heimsieg gegen den Bahlinger SC, als Mihaylov weit in der Nachspielzeit zum Sieg traf. "Ich habe gesehen und bin mir bewusst, welch großes Potenzial in der Mannschaft steckt - und sie kommen zu uns mit einem Sieg und Selbstvertrauen im Rücken. Das wird für uns eine große Herausforderung."

Fußball-Trainer sind ja keine Träumer, und Cimen sagt nüchtern: "Für uns steht unser letztes Heimspiel an." Und es wäre schön, wenn er vor den letzten drei Spielen des Jahres 2024 - am Dienstag geht's zum Nachholspiel nach Villingen im Schwarzwald, am Samstag in einer Woche noch zu Astoria Walldorf - die gewonnene Stabilität und 18 Punkte aus elf Spielen aufhübschen könnte.

Auch Fußball-Trainer reiben sich ab und an die Hände: Daniyel Cimen

Das Hinspiel endete 2:2 - und Cimen stand da als Trainer noch an der Seitenlinie des FC Gießen; die SGB coachte er erstmals am 7. Spieltag im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt (1:1). "Das Hinspiel war sehr intensiv und packend", sagt Cimen, als wäre es erst gestern gewesen. Er bedauerte, dass sein Team nach der frühen Führung "etwas passiv" wurde. Dann registrierte er, dass "wir in der guten Phase der SG Barockstadt das 2:1 machen durch Dominik Rummel, postwendend aber das 2:2 durch Marius Köhl kriegen. Von da an hätte das Spiel in jede Richtung gehen können".

Das Vorgehen für seine Mannschaft am Samstag drückt er so aus: "Wir müssen einfach versuchen, bei uns zu bleiben." Positiv ist, dass der SGB alle Spieler zur Verfügung stehen. Bis auf Aaron Frey, dessen Sperre sich durch den Spielausfall in Villingen verschob. Sebastian Schmitt war anfangs der Woche erkältet, "aber nichts Dramatisches", wie sein Trainer sagt. (wk) +++


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