Was den Deutschen zu Fulda einfällt: Dom+Katholisch+Kultur+Reifen+Bahnhof
29.11.24 - Was denken die Deutschen, wenn sie Fulda hören? Die meisten leider nichts: 56 Prozent der Bundesbürger, so eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von OSTHESSEN|NEWS, fällt zu Fulda rein gar nichts ein. Bei den übrigen gilt die Stadt vor allem als Hochburg des Katholizismus: 13 Prozent (bei den über 60-Jährigen sogar jeder Vierte) nennen vor allem den Dom, das Bistum und "katholische Stadt", wenn sie nach Fulda gefragt werden. 13 Prozent der Befragten – das entspricht immerhin über acht Millionen Bundesbürgern.
6 Prozent wissen, dass Fulda eine "schöne Stadt" ist (bei den älteren Befragten: 11 Prozent). 5 Prozent der Befragten geben an, sie hätten persönliche Kontakte zu Fulda, unter anderem auch durch Besuche in der Region. Das wären in absoluten Zahlen mehr als drei Millionen Menschen.
5 Prozent der Bundesbürger wissen, dass es auch einen Fluss namens Fulda gibt – das ist übrigens 8 Prozent der Ostdeutschen und 11 Prozent der 33- bis 44-Jährigen bekannt. 4 Prozent finden es besonders, dass Fulda einen ICE-Bahnhof hat. Für 3 Prozent sind "Fulda-Reifen" ein Werbeträger der Stadt (übrigens denken 7 Prozent der Ostdeutschen und 6 Prozent der 45- bis 55-Jährigen beim Namen Fulda erstmal an ihr Auto). 2 Prozent der Befragten wissen, dass Fulda an der A7 liegt und dass es dort auch eine Tankstelle gibt. 2 Prozent wissen, dass die Wasserkuppe ganz nah ist. Und ebenfalls 2 Prozent haben mitbekommen, dass Fulda über eine lebendige Kulturszene verfügt – nicht nur wegen der Museen, sondern auch wegen der vielfältigen Kultur-Events (Domkonzerte, Musicals).
Je älter die Befragten sind, desto eher können sie etwas mit Fulda verbinden. Genau die Hälfte der über 60-Jährigen hat eine (eher positive) Meinung zu der Stadt. 61 Prozent der Ostdeutschen und 55 Prozent der Wessis fällt zu Fulda nichts ein. Forsa-Chef Prof. Manfred Güllner hält den hohen Anteil an "Ahnungslosen" in der Umfrage "keineswegs für katastrophal": Für eine mittelgroße Stadt wie Fulda sei das ein "anständiger Wert" – der freilich entwicklungsfähig ist. Vor allem den Jüngsten unter den Befragten – der Gruppe zwischen 14 und 29 Jahren – fällt zu Fulda kaum was ein: 78 Prozent sind unwissend. Von den restlichen 22 Prozent der Befragten wissen 5 Prozent, dass Fulda in Hessen liegt. Gleichfalls 5 Prozent kennen den ICE-Bahnhof. 4 Prozent der Jungen haben Kontakte zu Fulda. Vom Dom hat nur ein Prozent was mitbekommen, drei Prozent sind sich sicher, dass die Stadt schön sei. Dem Umfrage-Profi Güllner sind die Wissens-Lecks der Jüngeren nichts Neues: "Die geographischen Kenntnisse sind nach unserer Beobachtung bei den jüngeren Bundesbürgern häufig miserabel."
Interessant ist, was den Befragten zu Fulda nicht eingefallen ist: Als CDU-Hochburg, über lange Zeit Image-prägend, gilt die Stadt offenkundig nicht mehr. Die hohe Kneipen- und Restaurantdichte ist kein wesentlicher Faktor, ebenso wenig die Rhön, die Altstadt oder das Barockviertel.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat 1.002 Bundesbürger im Alter über 14 Jahre befragt. Die repräsentative Umfrage im Auftrag von OSTHESSEN|NEWS fand am 21. und 22. November 2024 statt.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa wurde 1984 von Prof. Manfred Güllner gegründet und unterhält heute Standorte in Berlin, Frankfurt, Dortmund und Hamburg. Es ist neben der Forschungsgruppe Wahlen, Allensbach und Infratest dimap eines der führenden Markt- und Meinungsforschungsinstitute Deutschlands. Das unabhängige Forschungsinstitut Forsa liefert Umfrage-Ergebnisse für Unternehmen, Medien, Wissenschaft sowie politische und staatliche Institutionen. Die Umfrage-Ergebnisse resultieren sowohl aus klassischen persönlichen Interviews und computergestützten Telefon-Interviews als auch aus Befragungen per Internet. Forsa beschäftigt außer den Interviewerstäben 80 Mitarbeiter, darunter sind 40 Wissenschaftler (Soziologen, Psychologen, Ökonomen und Statistiker). (rmg) +++