Tschechische BBQ-Kultur im Kulturdenkmal: "Tondas" in der Mittelstraße eröffnet
29.11.24 - Barbecue-Kultur, noch dazu tschechische, das bietet das Restaurant "Tondas" im Kulturdenkmal Mittelstraße 13-17 in Fulda. Nach aufwendigem Umbau fand am Donnerstagabend die Einweihungsfeier statt. Inhaber Antonín Krejbich setzt ganz auf Authentizität und will an die lange Tradition vor Ort anknüpfen.
Im "Tondas" wird Fleisch traditionell über Holzfeuer zubereitet, in einem Smoker, der eigens für die Speisenzubereitung aus den Vereinigten Staaten importiert wurde. Der Smoker hat einen Platz in den hinteren Räumlichkeiten erhalten, wo er den Gästen als Herzstück des Restaurants präsentiert wird. "Unser Smoker hat einen langen Weg hinter sich", erzählt Inhaber Antonín Krejbich. "Und auf den letzten Metern wurde es noch mal richtig spannend, den Smoker mit dem Gewicht von 1,3 Tonnen in unsere Räumlichkeiten zu bringen." Denn beinahe hätte der Smoker in seinem Holzverschlag nicht durch die Fensteröffnung gepasst. "Hier ging es um wenige Millimeter".
In Texas das Handwerk erlernt
Mit dem Smoker konnte Antonín Krejbich bereits im letzten Jahr wichtige Erfahrungen sammeln. Während der Konzeptentwicklung plante er einen Aufenthalt in Texas, um das Räuchern in einer Testküche zu erlernen und gleich mehrere Meister des Räucherhandwerks kennen zu lernen. In den Vereinigten Staaten ist die Barbecue-Kultur weit verbreitet. Dabei wurde das Räucherhandwerk von ausgewanderten Metzgern aus Deutschland und Tschechien in die USA gebracht – "ein Detail, auf das ich selbst erst bei meinen Recherchen gestoßen bin", so Krejbich. "Ich möchte diese Tradition wieder zurückbringen und durch sorgfältig ausgewählte Beilagen mit tschechischem Einfluss modern interpretieren. Denn seine Wurzeln hat Antonín Krejbich in der Tschechischen Republik.Der gebürtige Prager mit dem tschechischen Spitznamen "Tonda", aus dem auch der Name des Restaurants entspringt, lässt daher auch die tschechische Bierkultur in sein Konzept einfließen. Als weltweit erstes Pils ist das Pilsner Urquell in Tschechien als Sonntagsbier für besondere Anlässe bekannt. "In tschechischen Kneipen wird das frische Bier mit einer sehr geringen Temperatur ausgeschenkt. Zudem werden die Biergläser in einem speziellen Becken vorgekühlt, um das Bier möglichst lange kühl zu halten." Daher entschied sich Krejbich bei der Theke für eine Sonderanfertigung aus Tschechien. Gezapft wird das Pilsner Urquell in verschiedenen Zapfstilen "Hladinka", "Šnyt" und "Mlíko". Für deren Perfektionierung absolvierte Krejbich eine mehrtägige Tapster-Schulung bei den Profis in Pilsen.
Ursprünge im Jahr 1578
Erst kürzlich wurde die Sanierung des Kulturdenkmals in der Mittelstraße 13-17 fertiggestellt und die Restauration der Fassade von der feierlichen Installation des Hausschildes gekrönt. Die Ursprünge des Kulturdenkmals gehen auf das Jahr 1578 zurück. Der Grundstein des ursprünglichen Hauses befindet sich noch immer im Keller. In seinen ersten Jahrzehnten war an diesem Ort das Gasthaus und die Zunftherberge "Zum roten Ochsen" zu finden, das unter anderem im Besitz eines Metzgermeisters war. In der Vergangenheit genoss das Wirtshaus Zum roten Ochsen ein hohes Ansehen, "und daran möchten wir anknüpfen", so Krejbich. "Wir sind stolz darauf, unser Restaurant in einem historisch bedeutsamen Gebäude zu eröffnen".Ab dem 29. November startet das "Tondas" mit einem Soft Opening und geht langsam in den Regelbetrieb über. "Da wir ein neues Restaurant mit einem jungen Team sind, möchten wir uns genügend Zeit für die Gestaltung unserer Abläufe nehmen. Wir entwickeln unsere Speisen und Getränke mit hohen Qualitätsansprüchen und werden unser Angebot daher kontinuierlich erweitern", erklärt Krejbich. (mau/pm) +++