Meilenstein fürs Gemeindeleben: "Haus der Kirche - Lioba Munz"
30.11.24 - Mit dem "Haus der Kirche – Lioba Munz" hat die Stadtpfarrei Fulda ein modernes und zentrales Zuhause für pastorale Arbeit, Kultur und Gemeinschaft geschaffen. Ein Kommersabend für die Firmen und am Bau Beteiligten eröffnete am Freitagabend die Einweihungsfeierlichkeiten.
In einer Moderationsrunde führte Äbtissin Sr. Benedikta aus der Benediktinerinnenabtei in die Geschichte des Hauses ein. Dr. Thomas Heiler, Kulturamtsleiter der Stadt Fulda, ergänzte die historische Perspektive. Musikalisch gestaltet wurde der Abend von den Künstlern Hans-Joachim Rill Klavier und René Jestädt Querflöte und Paula Obermayer, Violine. Einen weiteren Höhepunkt wird am Sonntag das Pontifikalamt bilden, das am 1. Dezember 2024 um 11 Uhr mit Bischof Dr. Michael Gerber gefeiert wird.
Am 18. Januar 2025 soll das neue Zentrum im Herzen der Stadt der Öffentlichkeit mit einem "Tag der offenen Tür" präsentiert werden. Dabei soll ein buntes Programm geboten werden, das die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten des Hauses präsentiert. Chöre treten auf, es gibt Lesungen im Meditationsraum und Einblicke in die Arbeit der verschiedenen Gruppierungen. Mit dem "Haus der Kirche – Lioba Munz" hat die Stadtpfarrei Fulda einen Meilenstein für ihre pastorale Arbeit und das Gemeindeleben gesetzt.
Raum für Gemeinschaft und Glauben Das Projekt zeigt, wie Tradition und Moderne verbunden werden können, um Raum für Gemeinschaft und Glauben zu schaffen. Nach Jahren intensiver Planung und Bauphase ist die Freude darüber groß. So vereint das Bauprojekt der katholischen Stadtpfarrei Fulda denkmalgeschützte Substanz mit modernen Elementen. Es bietet Raum für pastorale Arbeit, kulturelle Veranstaltungen und Begegnungen. Das Investitionsvolumen liegt nach Angaben der Stadtpfarrei bei rund fünf Millionen Euro. Darin enthalten ist der Grundstückserwerb.
Die Idee, ein zentrales Haus für die katholische Gemeinde zu schaffen, entstand bereits 2017. Stadtpfarrer Stefan Buß, seit 2013 im Amt, erinnert sich an die Herausforderungen der alten Struktur: "Wir hatten sieben bis acht Standorte, aber es war klar, dass wir uns in Zukunft konzentrieren müssen. Das alte Dompfarrzentrum entsprach nicht mehr den Anforderungen, und die Wege waren gerade für ältere Menschen oft beschwerlich."
Die Lösung fand sich auf dem Grundstück der Benediktinerinnen. Ein Teil ihres Geländes mit einem alten Atelierhaus wurde zur Basis des neuen Projekts. "Das war ein langer Findungsprozess, doch mit der Unterstützung der Schwestern und einer Machbarkeitsstudie konnten wir das Vorhaben konkretisieren", so Buß. Die Architektin Gabriele Schönherr-Juli aus Fulda übernahm die Planungen und machte das Projekt zu ihrem Herzensprojekt.
Ein Haus mit Geschichte
Das "Haus der Kirche" kombiniert Altes und Neues auf harmonische Weise. Das denkmalgeschützte Atelierhaus, einst von der Künstlerin Lioba Munz genutzt, wurde saniert und bildet den historischen Kern des Projekts. In Erinnerung an die Künstlerin trägt das Haus ihren Namen. Ergänzt wird der Bestand durch einen modernen Anbau, der auch die historische Stadtmauer integriert. Ein Saal mit flexiblen Nutzungsmöglichkeiten und Gruppenräume runden das Angebot ab. Anja Kamrad, Verwaltungsleiterin der Stadtpfarrei, hebt die Besonderheiten des Projekts hervor: "Die Kombination aus dem neuen Gebäude, der historischen Substanz und den Anforderungen des Bestandsschutzes war eine Herausforderung. Trotzdem ist es ein sehr schönes Haus geworden, das für viele Bedürfnisse geeignet ist."
Raum für Gemeinschaft
Das Haus wird zukünftig von verschiedenen Gruppen und Initiativen genutzt. Pastorale Mitarbeiter haben hier ihre Arbeitsplätze, es gibt Probenräume für Chöre, Veranstaltungsflächen für Kurse und Seminare sowie einen großzügigen Saal, der sich in drei kleinere Räume unterteilen lässt. Bereits jetzt ist das Haus gut ausgelastet: Von Kommunion- und Firmvorbereitung über Familiengottesdienste und Jugendarbeit bis hin zu Seniorenveranstaltungen – das Angebot ist vielfältig. "Der Standort in unmittelbarer Nähe zur Stadtpfarrkirche erleichtert vieles. Bisher mussten Besucher oft weite Wege in Kauf nehmen, jetzt ist alles zentral erreichbar", erklärt Buß. Der Pfarrer selbst plant, vor Weihnachten aus seinem neuen Buch im Saal zu lesen – ein Zeichen für die kulturelle Offenheit des Hauses.
Bauphase mit Herausforderungen Die Bauzeit war nicht ohne Schwierigkeiten. Die Pandemie, der Krieg in der Ukraine und Lieferkettenprobleme beeinflussten das Projekt. "Die Preise sind explodiert, und wir hatten mit Lieferengpässen zu kämpfen. Trotzdem haben wir es geschafft, den Zeitrahmen einigermaßen einzuhalten", sagt Kamrad. Besonders beeindruckt zeigte sie sich vom Engagement der beteiligten Firmen. Diese hätten sich harmonisch und effizient untereinander ausgetauscht. Die Elektriker, die Dielenleger, die Fenster- und Türmonteure sowie die Trockenbauer und Maler arbeiteten Hand in Hand, während auch die Treppenbauer ihren Teil zum Gesamtwerk beitrugen. Während der Arbeiten am neuen Saal fanden die Handwerker nicht nur Zeit für ihre Aufgaben, sondern auch für geselliges Miteinander, sei es beim gemeinsamen Grillen oder bei einem humorvollen Austausch. (Mirko Luis) +++