Einweg-Vapes: Verführerische Verpackung für junge Zielgruppen - Foto: picture alliance / empics | Nick Ansell

REGION Erhebliche gesundheitliche Risiken

Einweg-Vapes: Verführerische Verpackung für junge Zielgruppen

03.12.24 - Rauchen hat sich im Jahr 2024 stark diversifiziert. Neben klassischen Zigaretten und Drehtabak sind E-Zigaretten zunehmend auf dem Vormarsch. Besonders sogenannte Einweg-Vapes erfreuen sich großer Beliebtheit, vor allem bei jungen Menschen.

Doch diese neuen Formen des Rauchens bergen erhebliche gesundheitliche Risiken und stellen eine besondere Belastung für die Umwelt dar.

Einweg-Vapes: Verführerische Verpackung für junge Zielgruppen

Einweg-Vapes sind mittlerweile an nahezu jedem Kiosk, in Tankstellen und Supermärkten erhältlich. Die Zielgruppe dieser bunten Elektrozigaretten sind vor allem junge Menschen. Um diese potenziellen Kunden zum Konsum zu verleiten, gestalten Hersteller ihre Produkte auffällig: Sie verwenden bunte Verpackungen, vergeben ansprechende Namen wie Musthave Undercover oder Puffmi und bieten sie in verlockenden Geschmacksrichtungen wie Apple Ice, Chewy Watermelon oder Bloody Bull an.

Gesundheitliche Gefahren von Einweg-Vapes

Während der Absatz klassischer Zigaretten rückläufig ist, steigt der Verkauf von Vapes deutlich an. Besonders junge Konsumenten greifen zu den Geräten, wobei sie die gesundheitlichen Gefahren häufig unterschätzen. Die Hersteller vermarkten Vapes oft als eine gesündere Alternative zum Rauchen.

O|N-Arzt Adrian Böhm (rechts) im Fachgespräch Foto: Henrik Schmitt

In vielen Vapes ist jedoch Nikotin in beträchtlichen Mengen enthalten. Nikotin ist ein Nervengift, das schnell süchtig macht. Dadurch nimmt bei regelmäßiger Nutzung die Häufigkeit und Dauer des Konsums zu. Da der Dampf der Vapes im Hals nicht kratzt, wird er tiefer inhaliert, was dazu führt, dass er bis in die tiefsten Bereiche der Lunge vordringen kann. Nutzer greifen wegen des Geschmacks häufiger zur E-Zigarette als zur klassischen Zigarette.

Die Liquids, die in den Geräten verdampft werden, stehen zudem im Verdacht, die Lunge und das Herz-Kreislauf-System zu schädigen. Auch die verwendeten Aromastoffe können Krankheiten verursachen. Langzeitstudien zu den Auswirkungen des Konsums von E-Zigaretten fehlen bisher. Erste Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Stoffwechselkrankheiten durch den Konsum von Vapes ebenso steigt wie durch herkömmliche Zigaretten.

Einweg-Vapes als Umweltproblem

Einweg-E-Zigaretten stellen eine enorme Umweltbelastung dar. Die kleinen Geräte sind technisch komplex aufgebaut und enthalten Batterien, die als Sondermüll gelten. Daher müssen sie als Elektroschrott entsorgt werden.Zusätzlich bestehen sie aus einer Kombination von Kunststoffen und Aluminium, die oft verklebt sind. Viele Nutzer werfen die Vapes jedoch unterwegs in normale Mülleimer oder lassen sie im schlimmsten Fall einfach fallen. Angesichts von rund fünf Millionen monatlich allein in Deutschland verkauften Geräten entsteht dadurch ein erhebliches Müllproblem.

Politik und Experten fordern strengere Regulierung

Die Politik zeigt sich im Umgang mit Einweg-Vapes bislang uneinig. Während Bayern sich im Bundesrat für ein EU-weites Verbot ausgesprochen hat, plädieren einige Experten zumindest für ein Werbeverbot und eine höhere Besteuerung der Produkte. Auch die leichte Verfügbarkeit an zahlreichen Verkaufsstellen wird von Forschern als problematisch angesehen. (Adrian Böhm) +++


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