Fuldaer Kandidatin erringt Platz 13 der Landesliste bei den Grünen
16.12.24 - Auf ihrem Landesparteitag haben die hessischen Grünen mit ihrer Landesliste die Weichen für die kommende Bundestagswahl gestellt. Etwa 1.100 Mitglieder waren nach Marburg gekommen. Für den Wahlkreis Fulda trat Marie-Louise Puls an und erreichte Listenplatz 13.
Anders als andere Parteien oder andere grüne Landesverbände wird die Landesliste der hessischen Grünen nicht von Delegierten aufgestellt, sondern in Mitgliederversammlungen. Große Überraschungen gab es nicht. Die beiden Bundestagsabgeordneten Anna Lührmann und Omid Nouripour bilden das hessische Spitzenduo. Platz 3 ging an Deborah Düring. Platz 4 ging an Tarek Al-Wazir, Boris Mijatovic, der den Wahlkreis Fulda betreut, erreichte Platz 6.
Für den Kreisverband Fulda war Marie-Louise Puls auf Platz 7 angetreten – und erreichte Platz 13. "Wir merken immer wieder, wie schwer es für kleine Kreisverbände ist, ihre Kandidaten durchzusetzen. Da wird man schnell durchgereicht, und das fühlt sich schon wie eine Abwertung unserer Arbeit an", so Puls nach der Wahl. "Wir beweisen seit Jahren, welch aktive Rolle wir in der Landespartei spielen, auch wenn wir klein sind. Fulda ist in allen relevanten Gremien vertreten. Auch in den Kommunalparlamenten halten wir seit Jahrzehnten die grüne Fahne hoch, meist aus der Opposition heraus und oft gegen erhebliche Widerstände". Tatsächlich war die Mobilisierung anlässlich des Landesparteitags beeindruckend: Etwa 25 Prozent der Fuldaer Mitglieder waren nach Marburg mitgekommen.
Laut den Berechnungen der Bundeswahlleiterin haben die hessischen Kandidaten auf den ersten neun der 30 Listenplätze die Chance, in den Bundestag einziehen – vorausgesetzt, die Partei erzielt bei der Bundestagswahl in etwa das Ergebnis von 2021 (14,8 Prozent im Bund, 15,8 Prozent in Hessen).
Fragen an die Aufstellung
Der Ausgang der Listenaufstellung wirft einige Fragen auf. Puls wird deutlich: "Bei der Gestaltung des Listenvorschlags gilt das Recht des Stärkeren. Stärke wird dabei an der Größe eines Kreisverbands gemessen, nicht an der Vielfalt der Expertise, der regionalen Ausgewogenheit oder der Verteilung zwischen Akademiker:innen und Nicht-Akademiker:innen". Ein besonderes Ungleichgewicht zeigt sich aus Sicht des Fuldaer Kreisverbands bei der Platzvergabe der Spitzenpositionen: "Dass die ersten vier Plätze alle an Südhessen gingen, ist schwer nachvollziehbar. Der ländliche Raum bleibt damit abermals deutlich unterrepräsentiert, obwohl er für die Wählerbasis der Grünen eine immer größere Bedeutung gewinnt."
Trotz dieser Kritik blickt der Kreisverband Fulda optimistisch nach vorn. "Mit Platz 13 haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht, und die Region Fulda kann sich darauf verlassen, dass wir weiterhin für unsere Themen einstehen – entschlossen, beharrlich und mit einem starken Winterwahlkampf", so Puls.