Wochenmarkt auf dem Linggpatz in Bad Hersfeld - Archivbild: O|N/Hans-Hubertus Braune

BAD HERSFELD Das sagen die Fraktionen

Wochenendmarkt soll die Attraktivität der Innenstadt steigern - Händlersuche

03.01.25 - Die kommunale Politik in der Kreisstadt diskutiert über die Installation eines Wochenendmarktes. So soll die Attraktivität gesteigert werden. Gerade am Samstag hätten mehr Leute Zeit, auf dem Markt einzukaufen. Dadurch können Synergien für die gesamte Innenstadt geschaffen werden. Doch die Händlersuche gestaltet sich schwierig.

Jeweils am Dienstag und Freitag gibt es einen Wochenmarkt auf dem Linggplatz. Viele der Händler haben ihren festen Tourplan, sind beispielsweise am Mittwoch und Samstag mit ihren Verkaufsständen am Gemüsemarkt in Fulda. Bürgermeisterin Anke Hofmann berichtete aus der Verwaltung, dass verschiedene Händler aus der Region angefragt worden seien. Schon länger wünscht sich die Rathauschefin sogar eine Markthalle in der Stadt.

SPD und CDU brachten mit ihrer Mehrheit den Antrag in der Stadtverordnetenversammlung kurz vor Weihnachten durch. Lesen Sie nachfolgend die Meinungen der Fraktionen im Hersfelder Stadtparlament zum Thema Wochenendmarkt:

Karsten Vollmar, Fraktionsvorsitzender der SPD Foto: privat

Karsten Vollmar (SPD): "Wir treten für einen Samstagsmarkt ein, weil wir in erster Linie dadurch eine deutliche Steigerung der Attraktivität unserer Innenstadt erreichen wollen. Geht man mit offenen Augen durch die Stadt, sind die Probleme offenkundig und bekannt - ein Samstagsmarkt löst diese nicht, er trägt aber zu einer Magnetwirkung, zu einem Treffpunkt der Menschen und damit auch zu einer höheren Frequenz von Kunden in der Innenstadt bei. Darum geht es bei moderner Stadtentwicklung: Räume schaffen, Kommunikation ermöglichen und das im Herzen der Stadt. Deutlich muss man auch sagen, dass die bisherigen Markttage für die arbeitende Bevölkerung nicht attraktiv sind - ein Samstagsmarkt ist es schon, man kann mit der Familie oder Freunden das Wochenende einläuten und das mit Musik, Kultur und Geschäften wäre optimal. Von den Schwierigkeiten darf man sich nicht abschrecken lassen, denn auch hier gilt: Aller Anfang ist schwer, aber er lohnt sich."

Andreas Rey (Fraktionsvorsitzender CDU)

Andreas Rey (CDU): "Im Mai waren wir uns fraktionsübergreifend einig, dass die Einführung eines Wochenendmarktes eine großartige Bereicherung für unsere Stadt wäre. Insbesondere für Berufstätige wäre ein solcher Markt ein attraktives Angebot, das auch zur Belebung der Innenstadt beiträgt. Dass es in einem ersten Schritt nicht gelungen ist, Marktbeschicker für einen Markt am Samstag zu gewinnen, ist bedauerlich, aber für uns noch kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Eine Möglichkeit wäre nun, finanzielle Anreize, beispielsweise durch den Wegfall der Standgebühren zu setzen. Außerdem sollte das Spektrum der in Frage kommenden Beschicker erweitert werden. Festhalten wollen wir als CDU auch an der Idee, eine Markthalle für Bad Hersfeld zu realisieren."

Andrea Zietz (Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen)

Andrea Zietz (Bündnis 90/Die Grünen): "Alle Fraktionen waren dafür, einen Wochenendmarkt zu prüfen. Die Verwaltung hat Händler von Kassel bis Bad Nauheim und vom Vogelsberg bis Thüringen angefragt - ohne Erfolg. Nun sollen den Händlern die Standgebühren erlassen werden, obwohl von allen Händlern nur Termin- und Personalschwierigkeiten als Hinderung genannt wurden. Das wird im Herbst 25 nicht anders sein. Dazu kommt, dass die SPD mal wieder die finanziellen Auswirkungen nicht bedacht hat. Hier werden die Genossen zusätzliches Geld im durch die Grundsteuer-Senkung katastrophal runtergekürzten Haushalt einstellen müssen."

Dieter Göbel UBH)

Jürgen Richter (Fraktionsvorsitzender FWG)

Bernd Böhle (Fraktionsvorsitzender FDP)

Dieter Göbel (UBH): Ein Wochenmarkt am Samstag ist grundsätzlich eine gute Idee. Die Idee, die Standgebühren zu erlassen, halten wir in Anbetracht des prekären Haushalts für nicht gut. Wir als UBH glauben auch nicht, dass die Marktbeschicker, die für Bad Hersfeld in Frage kommen, ein Interesse haben, da Sie ja an Samstagen auf anderen Wochenendmärkten (Fulda, Bebra usw.) tätig sind.

Jürgen Richter (Fraktionsvorsitzender FWG): "Kann durchaus eine Bereicherung für die Innenstadt sein, aber auch hier gilt es die ermittelten Fakten der Verwaltung zu akzeptieren und nicht gegen jegliche Empfehlung Beschlüsse, ohne ausführliche Beratungen in den Ausschüssen, zu fassen."

Bernd Böhle (Fraktionsvorsitzender FDP): "Ein Wochenendmarkt ist prinzipiell keine schlechte Idee, allerdings hat die Rückmeldung sämtlicher Markthändler ergeben, dass sie keinerlei personelle Kapazitäten hierfür frei haben, zumal die Stadt mit den bestehenden Wochenmärkten am Dienstag und Freitag sowie vielen anderen Angeboten gut aufgestellt ist. Anstatt die Realität zu akzeptieren, versucht die SPD nun mit dem Kopf durch die Wand ihr Gesicht zu retten und hofft den Markt dennoch durchführen zu können, wenn auf Standgebühren verzichtet wird. Dies ist jedoch ein Irrglaube, da den Händlern das Personal und nicht das Geld fehlt und es auch rechtlich bedenklich ist. Spannend bleibt die Frage, weshalb die CDU diesem rein populistischen Schauantrag, mal wieder, zur Mehrheit verholfen hat." (Hans-Hubertus Braune) +++


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