Nach 100 Jahren schließt das Modegeschäft Enders in Hilders (Rhön) - Fotos: Mia Schmitt

HILDERS (RHÖN) Voraussichtlich bis Ende März noch geöffnet

"Das Ende einer Ära": Nach 100 Jahren schließt Modegeschäft Enders

05.01.25 - "Alles in allem blutet mein Herz" - mit diesen Worten verabschiedet sich Gabriele Dittrich, Inhaberin des Textilhauses Enders, von ihrem Geschäft. "Der Laden ist jetzt in der dritten Generation und insgesamt 100 Jahre alt. Eigentlich wollten wir das feiern, aber wir beenden es jetzt leider."

Seinen Anfang fand der Laden mit den Großeltern von Dittrich, gebürtig Enders. "Sie haben das Geschäft 1925 gegründet. In 1952 hat es dann mein Vater übernommen und ich wurde 1987 Inhaberin." Nach 100 Jahren endet nun die Zeit des Betriebs. "Ich bin jetzt im Rentenalter und auch der Nachlass in der Textilbranche spielt eine Rolle. Die Kundenfrequenz ist stetig zurückgegangen und lässt sich gerade noch mit einer Mitarbeiterin so aufrechterhalten", sagt die 68-Jährige.

Gabriele Dittrich, Inhaberin des Textilhauses Enders

Die Kunden bleiben treu und es müssen sogar Waren nachbestellt werden

Onlineshopping als Gefahr für Modegeschäfte

Allgemein befürchtet Dittrich, dass es vielen Modegeschäften so gehen werde, wie ihrem: "Gerade die jungen Leute bestellen online und das ist in der Textilbranche ganz schwer. Sie stagniert wirklich schon seit zehn Jahren und dann kam auch noch Corona dazwischen. Kurz nach der Pandemie wurde es für einen kleinen Augenblick besser, weil alle wieder den Kontakt gesucht haben, aber auch das hat wieder nachgelassen."

Die eigentliche Schließung war für Ende März geplant, doch durch das mediale Aufsehen hat sich einiges verändert. "Wir hatten jetzt so viele gute Tage, dass kaum noch etwas da ist. Wir müssen also überlegen, ob wir überhaupt noch bis zum 31. März weitermachen." Vorgesorgt hat Dittrich aber schon mal: "Ich habe noch ein bisschen Ware nachbestellt, einfach um noch etwas bieten zu können, sollten wieder so viele Leute kommen."

Mitarbeiterin Ruth Strotmann muss sich auf die Suche nach etwas Neuem machen ...

"Es war mein Herzblut"

Für die Inhaberin endet damit eine große Liebe: "Ich bin schon sehr traurig. Einmal war es mein Herzblut. Ich habe das leidenschaftlich gerne gemacht. Gleichzeitig ist es wieder ein Leerstand in Hilders." Mitarbeiterin Ruth Strotmann zeigte sich auch traurig, denn: "Ich bin gerne hier und muss jetzt erstmal etwas Neues finden."

Aber auch für die Kunden bricht eine Welt zusammen. So sagte eine Kundin gegenüber OSTHESSEN|NEWS: "Das ist das Ende einer Ära." Auch weitere pflichteten bei: "Das ist einfach ein Verlust für die Region." Auch für die Stammkunden ist es ein herber Schlag. "Sei es die mittige Lage in Hilders oder das nette Ambiente, es war einfach perfekt und ein Stück der Gemeinde."

Die Kunden zeigen sich betrübt: "Das ist einfach ein Verlust für die Region" ...

Noch ist zwar ungewiss, wie es weitergeht, aber Dittrich hofft auf das Beste: "Das sind meine eigenen Räume und ich hoffe, dass wir jemanden finden, der dem ganzen wieder neues Leben einhauchen kann. Egal wie." (Mia Schmitt) +++


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