Kontinuität am Standort: Traditionsgaststätte "Heckenhöfchen" wieder geöffnet
04.01.25 - Seit spätestens 1905 wird die Gaststätte "Heckenhöfchen" in Poppenhausen-Rodholz (Landkreis Fulda) bewirtschaftet, davon etliche Generationen lang durch die Familien Ruppert und Ziegler. Nachdem Karola Nothnagel von 2003 bis Ende Oktober 2024 für die Gäste da war, übernimmt mit Marion Müller die 5. Generation der ursprünglichen Betreiberfamilie.
Das Konterfei von Urgroßvater Kasper Ruppert schaut von der Wand, die Nachfahren stehen davor. Marion Müller hat die ganze Familie eingespannt, neben dem Ehemann helfen die Töchter und der Sohn in der Gaststätte mit. Für Müller ist das "Heckenhöfchen" ohnehin zweite Heimat: Die Eigentümerin der Immobilie hat bereits seit 2017 ihrer Vorgängerin Karola Nothnagel unter die Arme gegriffen. Nicht nur Nothnagel, auch ihre Tochter wird weiter im "Heckenhöfchen" arbeiten.
Im Gegensatz zu vielen Landgasthöfen kann Müller nicht über Umsatzprobleme klagen: "Wir liegen hier direkt an einem Wanderweg, da kommen die Gäste von alleine. Außerdem haben wir viele einheimische Stammgäste, die sich freuen, dass nach den Monaten der Schließung hier wieder Betrieb ist", so Müller. 70 Sitzpläne innen und, bei Biergartenwetter, 100 Sitzplätze draußen, werden geboten, dazu sechs Gästezimmer. In den Wintermonaten soll freitags, samstags und sonntags von 9 bis 22 Uhr geöffnet sein, bei Biergartenwetter dann auch wieder donnerstags.
Gaststätte seit 1905
Geboten wird gutbürgerliche Küche, Rouladen, Hähnchen und geschmorte Rippchen haben ihre Fans gefunden. Bei der Frage nach den Ursprüngen holt Mutter Ursula die Chronik hervor: "Eine Gaststätte wurde hier schon 1905 eröffnet - und zwar von meinem Urgroßvater Kasper Ruppert, der hat die Immobilie von Lambertus Hartung übernommen. 1920 hat dann der Opa von meinem verstorbenen Ehemann weitergemacht - und so ging es von Generation zu Generation. 2003 haben wir dann an Karola Nothnagel verpachtet - und sie hat die Standards hier wirklich gut aufrechterhalten und weiterentwickelt." Müllers bewirtschaften noch einen Biohof in Poppenhausen, Marion Müller hat ihre Stelle beim Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld reduziert, um stärker im "Heckenhöfchen" engagiert sein zu können.
"Über Gästemangel brauchen wir uns zwar nicht zu beklagen, aber die Dokumentationspflichten in der Gastronomie haben stark zugenommen - außerdem ist es sehr schwer geworden, Aushilfskräfte fürs Wochenende zu finden. Aber wir machen das hier mit viel Herzblut - und dann ist es kein Problem." (mau) +++