"Eine Stunde History" im Deutschlandfunk Nova - Spannendes über Bonifatius

06.01.25 - "Eine Stunde History" – so heißt ein bekanntes Format des Senders Deutschlandfunk Nova. Ob Karl der Große, die Nürnberger Prozesse oder die Boat People: Was hat Gestern mit Heute zu tun, wie Vergangenheit und Zukunft miteinander zusammenhängen, darum geht es in "Eine Stunde History". Die neue Folge wurde als Live-Podcast produziert. Das Thema diesmal: Der heilige Bonifatius und die Christianisierung Europas. Der Aufnahmeort war deshalb passend gewählt: Fulda, die Stadt, in der Bonifatius begraben liegt. Und das Publikumsinteresse war groß - der Fürstensaal bis auf den letzten Platz besetzt.

Der Fürstensaal war bis auf den letzten Platz besetzt - vor allem viele jüngere Hörerinnen ...

Als der heilige Bonifatius irgendwann um 675 in einem kleinen Ort in Wessex im Südwesten Englands geboren wird, kann niemand ahnen, dass er angelsächsischer Mönch und einer der bedeutendsten Kirchenreformer im Fränkischen Reich werden würde. Bonifatius wird Kirchenmann und mit 30 Jahren zum Priester geweiht. Im Auftrag Papst Gregors wird er beauftragt, die Angelsachsen und einige Germanenstämme zu missionieren. Neben der Missionierung betreibt er auch die Reorganisation der Bistümer in Regensburg, Salzburg oder Freising. In Fritzlar, Würzburg oder Eichstätt wird er zum Gründer neuer Bistümer.

Als er 754/5 auf dem Weg zu einer Missionierung in Friesland ist, werden er und seine Begleiter erschlagen. Über die Motive dieses Mordanschlags wird seither gerätselt: War es schlichter Raubmord oder war er ein Märtyrer, der einem religiös motivierten Anschlag zum Opfer fiel? Bei den Zeitgenossen im Frühmittelalter ist klar, dass Bonifatius ein Märtyrer ist. Die Verehrung des Ermordeten begann unmittelbar nach seinem Tod. Gestritten wurde trotzdem, denn es ging um die endgültige Grablege: Sollte Bonifatius in Utrecht, Mainz oder in Fulda seine endgültige Ruhestätte finden? Nach einigem Hin und Her wird der Leichnam über Hochheim am Main nach Fulda gebracht und dort vom Mainzer Erzbischof Lullus in einem neuen Grab beigesetzt.

Die Bedeutung des Bonifatius für die Christianisierung Europas wird in dem Live-Podcast besonders beleuchtet. Bei der live vom Deutschlandfunk aufgenommenen Veranstaltung am 6. November 2024 diskutierten im Fürstensaal des Fuldaer Stadtschlosses Prof. Stephan Freund von der Universität Magdeburg, der Fuldaer Kulturamtsleiter und Stadtarchivar Dr. Thomas Heiler und Prof. Christoph Stiegemann, Kunsthistoriker aus Paderborn. Stefan Freund schildert das Leben des Bonifatius, Thomas Heiler referiert zur Bedeutung des Heiligen für die Stadt Fulda und Prof. Stiegemann erläutert die Christianisierung. Moderiert wurde die spannende Debatte von Markus Dichmann und Dr. Matthias von Hellfeld. Seit kurzem ist die Aufzeichnung "Eine Stunde History" zu Bonifatius als Podcast-Aufnahme abrufbar. Hier der Link zum Podcast: Der heilige Bonifatius: Apostel der Deutschen · Dlf Nova(ci/pm)+++