Ehemaliger Amtsleiter Karl-Peter Mütze verstorben

10.01.25 - "Karl-Peter Mütze war für viele von unseren Mitgliedern in den 80er und 90er Jahren schon Lehrer in der Landwirtschaftsschule Alsfeld. Schon dort war er für uns eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Streng, fair, pragmatisch, didaktisch sehr begabt, immer ansprechbar und Lösungsorientiert". So beschreibt Volker Lein vom Kreisbauernverband Vogelsberg den kurz vor Weihnachten plötzlich verstorbenen, 73-jährigen ehemaligen Leiter des Amtes für Wirtschaft und den ländlichen Raum. Er habe den Bauernverband als Berufsstandvertretung immer mit eingebunden und in einem guten miteinander, gleichberechtigt und auf Augenhöhe, neben dem Naturschutz, gefördert.

"Als selbst praktizierender Landwirt, musste man ihm die Probleme der Bauern nicht erklären. Aus dem Stand heraus versuchte er immer die Praxis, mit den Verwaltungsvorgaben in Einklang zu bringen. Dies hat er hervorragend gemeistert und im Landwirtschaftsamt eine Willkommenskultur für uns Landwirte etabliert. Wir haben ihm sehr viel zu verdanken. Meine Vorgänger und ich, haben als KBV-Vorsitzende, sehr gerne mit ihm an Lösungen gefeilt", so Volker Lein.

Bescheidübergabe von Dr. Elsa Nickel vom Bundesumweltministerium und Hessens Umweltministerin ...

Karl Peter Mütze hat mit seinem umfangreichen Fachwissen im Gebietsagrarausschuss und vielen anderen Veranstaltungen wesentlich zur Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe im Vogelsberg beigetragen. Als dessen Geschäftsführer hat er seit 2001 immer an Lösungen gearbeitet, die sowohl der Verwaltung aber vor allem den landwirtschaftlichen Betriebe gerecht wurden. Mit seiner ausgleichenden, aber auch bestimmenden und humorvollen Art konnte er Konflikte sehr schnell lösen, so Vorsitzender Andreas Kornmann.

Lorenz Kock, Leiter des Amtes für Wirtschaft und den ländlichen Raum betont, dass sich Karl-Peter Mütze, während seines 30-jährigen Einsatzes und Engagements für die Landwirtschaft sowie die Erhaltung und Weiterentwicklung des ländlichen Raums im Vogelbergkreis unermüdlich für die Bauern, Bäuerinnen und Bewohner des ländlichen Raums stark gemacht habe.

Gründung des Vereins Natur und Lebensraum Vogelsberg e.V.

Hierbei war ihm immer wichtig, dass für alle Beteiligten die Freiwilligkeit zur Umsetzung von Maßnahmen gewährleistet sein müsse. Mit seiner verbindenden Art und seinem Fachwissen gelang es Ihm Brücken zwischen Landwirtschaft und Naturschutz im Vogelsberg zu schaffen. Auch nach dem Ausscheiden als Vorsitzender blieb er dem Verein als aktives Mitglied sehr verbunden und stand ihm auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.

Große Verdienste hat sich Karl Peter Mütze auch in seiner Funktion als Vorsitzender der Naturlandstiftung Vogelsberg in der Zeit von 2001 bis 2016 erworben. Er unterstrich so zum Beispiel die Bedeutung des Naturschutz-großprojektes bei der feierlichen Übergabe des Zuwendungsbescheides im Jahr 2015 mit den visionären Worten: "Die Auszeichnung als Natur und Landschaft von gesamtstaatlicher Bedeutung ist für uns Anerkennung für die Generationen, die unsere Kulturlandschaft Vogelsberg geschaffen haben, und zugleich Ansporn, diese auch in Zukunft zu erhalten und zu entwickeln".

Während seiner langjährigen Tätigkeit in der hessischen Agrarverwaltung war der Verstorbene immer aktiv und gestaltend in der landwirtschaftlichen Aus- und Fortbildung aktiv. So im Verband Landwirtschaftliche Fortbildung Hessen. In Anerkennung seiner großen Verdienste wurde er im Sommer 2017 zum Ehrenvorsitzenden des Landesverbandes ernannt. Für die Kreisverbände Alsfeld und Lauterbach war er ein sehr guter Ratgeber und hat deren Tätigkeit im Vorstand mit seiner enormen Weitsicht immer unterstützt.

Neben seinen Aktivitäten in den örtlichen Vereinen in Geismar, hier war er lange Jahre Vorsitzender des Reit- und Fahrvereines, engagierte er sich auch in der Osteuropahilfe Vogelsberg und betätigte sich aktiv bei mehreren Hilfstransporten in die Tschernobyl-Region/Weißrussland sowie nach Siebenbürgen/Rumänien.

Zur Person:

Am 29. September 1979 heiratete er Gudrun Finger, die er in seiner Ausbildung kennengelernt hatte. Gemeinsam lebten sie in Geismar und betrieben dort ihre eigene Landwirtschaft. Am 1. September 1995 wurden sie glückliche Eltern einer Tochter, Christiane, die den gleichen Weg wie ihre Eltern eingeschlagen hat, was sich als großes Glück herausstellte, weil sie mit ihrem Partner Alexander die Landwirtschaft der Eltern weiterführen wird. (gr) +++