Das LJSO trat in ganz großer Besetzung mit insgesamt etwa 90 Musikern an. - Fotos: goa

SCHLITZ Neujahrskonzert in Schloss Hallenburg

Meisterwerke der Romantik: Königliche Genüsse im Konzertsaal

12.01.25 - Giuseppe Verdi, Richard Strauß, Richard Wagner, Gustav Mahler – Liebhaber romantischer Klassik bekamen elf Tage nach Silvester in der Schlitzer Landesmusikakademie vom Landesjugendsinfonieorchester Hessen (LJSO) ein fulminantes akustisches Feuerwerk geboten, das seinesgleichen sucht. Die junge preisgekrönte Sopranistin Eva Zalenga setzte dem Konzert in einem rappelvollen Konzertsaal die Kirsche auf die Sahne und das frenetische Publikum "erzwang" sich zwei Zugaben.

Das LJSO, ihr Dirigent Vitali Alekseenok und Sopranistin Eva Zalenga begeisterten. ...

Die geschäftsführende Direktorin der Schlitzer Akademie, Mareike Wütscher, strahlte bei ihrer kurzen Begrüßung nicht ohne Grund: das LJSO ist für seine Arbeitsphasen am Jahresbeginn seit vielen Jahren gerne gesehener Gast in Schloss Hallenburg, und die Neujahrskonzerte setzen immer wieder Highlights für das Auswahlensemble, aber auch für das dankbare und begeisterungsfähige Publikum. Insgesamt fast 90 junge Musikerinnen und Musiker ("Wagner und Mahler brauchen eine voluminöse Besetzung", so Wütscher) hatten wie immer in der zurückliegenden Woche intensiv mit ihren Dozenten gespielt und gepaukt – und sich vom Esprit des aufstrebenden Direigenten Vitali Alekseenoks anstecken lassen. "Er hat aus diesem ohnehin bereits hochklassigen Ensemble noch mehr Extraklasse herausgeholt, als sowieso schon drinsteckt", schwärmte die Direktorin nach dem Konzert. Alekseenok habe die Musiker in der Arbeitsphase motiviert, noch mehr aus sich herauszugehen als sonst, um so den Funken ins Publikum überspringen zu lassen – und das spürte und hörte man. Bis in die letzte Saalreihe und die volle Empore sprangen die Funken von Beginn an über – Bravo!

Das Who-is-Who der klassischen Romantik

Für Vitali Alekseenok, Chefdirigent der Deutschen Oper am Rhein, war es bereits das dritte Dirigat mit dem LJSO – man kennt und schätzt sich offensichtlich sehr. Wenn dann auch noch das Who-is-Who der klassischen Romantik auf der Setlist steht, und Eva Zalenga ihre herausragende Sopranstimme zum Besten gibt, dann ist jedem LMAH-Besucher klar, dass die Hände für den Applaus viel zu tun bekommen werden.

Großartig ging es im ersten Teil schon los: Die Ouvertüre der Verdi-Oper "Nabucco" offenbarte, dass man die Erwartungslatte ganz nach oben legen durfte. Die folgenden drei Richard Strauss-Orchesterlieder riefen die preisgekrönte Sopranistin Eva Zalenga auf den Plan: "Ständchen", "Morgen!" und "Zueignung". Die in Biberach (Baden-Württemberg) geborene, 20 Jahre alte deutsche Sopranistin erhielt bereits mit sieben Jahren ihren ersten Gesangsunterricht, sammelte bald darauf erste solistische Konzerterfahrungen und wurde Preisträgerin bei "Jugend musiziert". Seither ist sie zweifache Preisträgerin beim Deutschen Musikwettbewerb 2023 sowie bei SWR Junge Opernstars 2023 sowie Gewinnerin des Vienna International Music Competition 2023. Highlight war ihr Debut in Dänemark an der Royal Danish Opera in Kopenhagen als Sophie (Werther) sowie an der Deutschen Oper Berlin als Adele (Die Fledermaus). Das Schlitzer Publikum konnte angesichts der Klarheit und Brillanz der Stimme leicht erahnen, dass die Auszeichnungen der Beginn einer großen Sopranistinnen-Karriere sein dürften.

"Das hat das Orchester sehr transparent musiziert und super rübergebracht!"

Mit Richard Wagners Ouvertüre zur Oper "Rienzi" schloss das LJSO den ersten Teil des Programms ab, bevor Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 4 mit seinen komplexen Themen den zweiten Konzertteil darstellte: mal leise und lauschig, mal kraftvoll bis explosiv. "Das hat das Orchester sehr transparent musiziert und super rübergebracht!", lobte Mareike Wütscher im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Spielfreude pur: "Das Werk enthält eine Passage mit dem Thema ‚Es tanzt ein Bibabutzelmann‘, da richteten die Bläser die Instrumente weit nach oben – sehr schön, auch so etwas kommt gut an und zeigt den Spaß der Musiker!"

Klar, dass es nach dem letzten Mahler-Satz, in dem auch Eva Zelenga nochmals brillierte, eine Zugabe brauchte: Der chinesische Tanz aus der Nussknackersuite sollte eigentlich das Ende bedeuten. Diese Rechnung hatte das Ensemble aber ohne das frenetische Publikum gemacht: Man hörte einfach nicht auf zu klatschen und erzwang förmlich eine zweite Zugabe. LJSO, Alekseenok und Zelenga ergaben sich der "höheren Gewalt" mit einem würdigen Ohrwurm, dem stimmungsvollen Marsch aus der Nussknackersuite. (goa) +++


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