Wenige Monate nach dem Überfall brannte das Gebäude "Möbelpiraten" - 200 Einsatzkräfte kämpften gegen die Flammen. - Archivbild: O|N / Hans-Hubertus Braune

FULDA Gefesselt, geknebelt und beraubt

Daniel O. (26) soll Möbelhaus-Chef grausam überfallen haben

15.01.25 - Prozessauftakt im Landgericht Fulda: Daniel O. (26) wird beschuldigt, am 28. Mai vergangen Jahres in das Möbelhaus "Möbelpiraten" in Bad Hersfeld (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) eingebrochen zu sein. Als ein verschlossener Tresor sich als Hindernis entpuppte, habe er auf den Geschäftsführer gewartet, ihn mit einem Messer bedroht, ihn den Tresor leeren lassen, sein Opfer dann mit Kabelbindern und einem Strick an einen Bürostuhl gefesselt und mit einem durch Paketband fixierten T-Shirt geknebelt. Schließlich sei er mit rund 4.500 Euro Bargeld entkommen.

Im Sommer war das Möbelhaus "Möbelpiraten" erneut in den Schlagzeilen, als bei einem Großeinsatz mehr als 200 Einsatzkräfte versuchten, das Gebäude vor den Flammen zu retten. Vergebens! Die Brandruine steht seither verwaist - wie es weitergeht, ist unklar.

Aus der U-Haft ins Gericht

Am 1. Juli wurde Haftbefehl gegen den 26-Jährigen erlassen. Seit dem 16. Juli befindet sich Daniel O. in Untersuchungshaft. Er wird des schweren Raubes beschuldigt. Am Dienstagnachmittag wurde im Landgericht die Anklage verlesen. In der Nacht sei er in das Möbelhaus eingebrochen, habe zunächst Werkzeuge und Mobiltelefone an sich genommen. Dann sei er auf besagten Tresor gestoßen und witterte darin offenbar die große Beute.

Daniel O. (26) soll Möbelhaus-Chef von "Möbelpiraten" grausam überfallen haben. ...

Das Gericht unter Vorsitz von Richter Dr. Jörg Weddig.

Staatsanwalt Lang.

Das Landgericht Fulda.

Eingebrochen war der 26-jährige russische Staatsangehörige laut Anklage gegen 03:00 Uhr nachts über einen Container und dann durch das Fenster nahe einer Ladenrampe. Erst habe er verschiedene Gegenstände wie etwa ein iPad, einen Akkuschrauber und zwei Weinflaschen eingesteckt, dann sei er zu dem Tresor gekommen, wo er nach einem gescheiterten Versuch mit einem Schweißgerät auf den Geschäftsführer wartete.

Verteidiger Rechtsanwalt Artak Gaspar.

Schwarze Grinse-Maske und 20-Zentimeter-Klinge

Sein Opfer sah sich dann "einer schwarzen Grinse-Maske" und einem "20 Zentimeter langen Küchenmesser" gegenüber. Vor Gericht erscheint der Angeklagte in einem weißen Pullover, kurzer Hose und roten Sneakern. Einlassen will er sich nach Angaben seines Verteidigers noch nicht, aber wohl zu einem nächsten Termin. Der ist für Montag, den 20. Januar um 09:00 Uhr angesetzt. (mmb) +++


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