Union bei Kaffee und Torte im Wahlkampfmodus: Stephan Paule macht es vor
15.01.25 - Die schmucke Vogelsberger Stadt Alsfeld stand am Dienstag im Fokus der hessischen Christdemokraten: Zunächst traf sich die Partei zu Haushaltsberatungen im Güterbahnhof. Am Abend stimmten die CDU-Delegierten dann über ihre Landesliste für die Bundestagswahl ab.
Zu besten Kaffeezeit gastierte der hessische Ministerpräsident Boris Rhein zwischendurch für rund 60 Minuten im Markt-Café, um Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule bei dessen Wahlkampf zu unterstützen. Paule ist seit dem Jahr 2013 im Amt und steht am 23. Februar dieses Jahres für eine dritte Amtsperiode zur Wahl - als einziger Kandidat.
"Alsfeld ist wirklich eine Stadt, die Charakter hat, sie hat eine große Geschichte und sie hat eine große Zukunftsperspektive", sagte Rhein. "Das ist ein Verdienst von Stephan Paule, von dem Bürgermeister, den wir jetzt unterstützen, weil er die Stadt wirklich vorangebracht hat", sagte der Ministerpräsident. Der Landesvater gratulierte Paule zudem zum Nachwuchs. Der Bürgermeister ist vor wenigen Tagen Vater seines Sohnes Simon geworden. "Kommunalpolitik ist die Herzkammer der Demokratie und jeden Tag harte Arbeit", sagte Rhein weiter und verteilte jede Menge Lob an die Adresse von Paule.
Alsfelds Rathauschef nimmt den Wahlkampf ohne direkter Konkurrenz ernst. Er ist unter anderem auf Zuhör-Tour in den einzelnen Stadtteilen und der Kernstadt - wie am Dienstagnachmittag - unterwegs. Natürlich ist aber auch hier die Bundestagswahl ein großes Thema.
"Diese Wahl ist eine Schicksalswahl"
In Blickrichtung Berlin sagte Rhein: "Diese Wahl ist eine Schicksalswahl." Er betonte weiter: "Wir brauchen jetzt Friedrich Merz, wir brauchen jetzt einen kompletten Politikwechsel." Er sparte keineswegs mit Kritik an der Ampel. Sie habe "unser Land beschädigt und ist glücklicherweise gescheitert." Rhein erklärte, dass in der Folge der Habecksches Wirtschaftspolitik in Deutschland alle drei Minuten ein Unternehmen pleite gehe.Rhein warnte zudem vor einer Entwicklung wie im Nachbarland Österreich: "Was in Österreich passiert, ist nicht gut". Die Wahl in Deutschland werde entscheiden, ob die Menschen in die Politik der bürgerlichen Mitte vertraue, oder an die Ränder abrutsche. Rhein kritisierte zudem das von der Ampel geänderte Wahlrecht. Trotz Direktwahl kann es passieren, die nicht alle direkten gewählten Kandidaten auch in den Bundestag einziehen. "Was ist das für ein Demokratieverständnis?", fragte der Ministerpräsident und warb bei den Gästen im Café: "Wir brauchen beide Stimmen für die Union."
Frederik Bouffier: "Die AfD ist ein Abstieg für Deutschland"
Auch der Bundestagskandidat für den Wahlkreis 172 Gießen, zu dem auch Alsfeld und einige weitere Kommunen im Vogelsbergkreis gehören, Frederik Bouffier nutzte die Gelegenheit und machte in seiner Rede deutlich, wie wichtige es sei, dass die Menschen Vertrauen in die Politik haben. Außerdem sagte Bouffier, dass Europa die Zukunft sei. Der Parteitag der AfD am vergangenen Wochenende war laut Bouffier ein "wunderbarer Anschauungsunterricht, wie man Deutschland kaputt macht." Er sagte weiter: "Die AfD ist keine Alternative für Deutschland, sie ist ein Abstieg für Deutschland."40 Tage vor der Bürgermeisterwahl in Alsfeld und der Bundestagswahl haben die Parteien in den Wahlkampfmodus geschaltet. Während Paule noch Fragen zur Stadtpolitik beantwortete, ging es für den Ministerpräsidenten zur Hessenhalle weiter. Im Gegensatz zu Deutschland war das Jahr 2024 in Hessen ein Jahr des Aufbruchs, dieses Jahr solle laut Rhein ein Modernisierungsjahr werden. Und auf Bundesebene soll der Politikwechsel gelingen. (Hans-Hubertus Braune) +++