Eine turbulente Kömödie um eine Erbschaft, eine Männer-WG und diverse Tanten sorgt für Begeisterung. - Fotos: goa

SCHLITZ Viel Trubel und Begeisterung

Beim Schlitzer Mundart-Theater wackelt am Ende die Bude

25.01.25 - Einen langen Anlauf hat es in diesem Jahr gebraucht, bis sich nach krankheitsbedingten Verzögerungen und vielen Proben nun endlich vor restlos ausverkauftem Haus in der Dorfschern Pfordt der Theatervorhang zur ersten Vorstellung hob. Der Schlitzerländer Trachten- und Volkstanzkreis e.V. (TVK) führte am Freitagabend mit einem elfköpfigen Ensemble die Premiere der Komödie "Dee Erbschaft" auf – und wurde am Ende vom Publikum gefeiert.

Um was es sich in der diesjährigen dreiaktigen Verwechslungskomödie handelt, sagt bereits der Titel: "Dee Erbschaft". Schorsch Romich (Dominik Susemichel) wohnt mit seinen beiden Kumpels (der eine ist spröde und kümmert sich um den Haushalt, der andere kümmert sich ausschließlich um geistige Getränke - Christian Schmier, Max Fischer) in einer Männer WG und erbt nach dem Tod eines 80-jährigen Onkels in England ein großes Vermögen, doch die erfreuliche Nachricht hat einen unerfreulichen Haken: im Testament wird die Bedingung gestellt, dass das Geld erst dann fließt, wenn die unbekannte verwitwete Tante wieder verheiratet ist – man erbt die "alte Schachtel" also quasi mit. Auf dem Weg der Problemlösung taucht dann auch noch der sittenstrenge Vater (Klaus Hohmeier) von Schorschs Freundin Lina (Franziska Susemichel) in der "lebensfrohen" Männer-WG auf. Der Versuch, ihm eine seriöse Fassade vorzugaukeln, führt zu allerlei Kapriolen, zu denen auch einige "Tanten" ihr Übriges tun.

Das Ensemble um Anke Schlosser vor dem Auftritt.

Volles Haus in der Dorfschern – nur für die Samstagnachmittag-Aufführung sind ...

Belastungsprobe für die Lachmuskeln

Wie kommt man an das Erbe, und wer bekommt am Ende wen? Bei allem irrwitzigen Kuddelmuddel sei verraten: Es wäre nicht Anke Schlossers Wahl gewesen, wenn man zu guter Letzt nicht sagen würde: Ende gut, alles gut. Man darf dem Ensemble attestieren, dass die Rollen einfach großartig besetzt sind: von der Männer-WG über die "anti-alkoholische Vermieterin", die den Alkohol in atemberaubender, fast oscarverdächtiger Weise vernichtet, oder die "Möchte-gern-Wahrsagerin" bis zur Schwester, die gar nicht so dumm ist, wie sie zu tun pflegt. Die Lachmuskeln des Publikums werden defacto einer echten Belastungsprobe in drei Akten ausgesetzt.

Das eigentlich in Hochdeutsch gehaltene Stück wurde von Anke Schlosser wieder in Mundart umgeschrieben – ein schon an sich aufwändiger Prozess. Dieser findet seine Fortsetzung darin, dass die nicht mehr mundart-sprechenden Akteure nicht nur die "fremdsprachigen" Rollentexte lernen, sondern sie auch sattelfest sprechen lernen müssen – schließlich soll das Publikum den Eindruck haben, die Dialoge würden in der täglichen Muttersprache geführt. Anke Schlosser: "Außer mir spricht im Ensemble im Alltag keiner mehr Schlitzer Mundart, und für die ist das schon echt schwer!" Schlosser, ihres Zeichens TVK-Geschäftsführerin, nimmt die Mühe des Umschreibens in Lautschrift immer wieder gerne auf sich: "In unserer Satzung ist die Pflege der Mundart ausdrücklich als einer der Vereinszwecke genannt."

Anke Schlosser bedankte sich im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS seitens des TVK bei der Stadt Schlitz, die die Nutzung der Dorfschern für zahlreiche Probentermine sowie mehrere Aufführungen zur Verfügung stellte.

Darsteller:

- Drei Junggesellen-Hauptrollen: Dominik Susemichel (Schorsch Romich), Christian Schmier (Walter),
Max Fischer (Willi)
- Junge Damen: Franziska Susemichel (Lina, die Freundin von Schorsch), Sophia Marx (Hanne, die Freundin von Lina)
- Drei Schwestern / ältere Damen: Anke Schlosser (Marich), Sabine Horst (Anna), Astrid Heimroth (Lisbeth)
sowie Klaus Hohmeier (Vater von Lina), Peter Steinacker (Postbote), Luisa Otterbein (Tante Kunigunde)

- Souffleusen: Ingrid Gerbig, Birgit Horst, Ersatzsouffleuse (Edith Marx)
- Ersatzspielerin / Springer: Vanessa Kaminski
- Maske: Heike Goller
- Technik: Andreas Leinweber
- Bühnenaufbau: Herbert Schlosser, Simon Schlosser, Steffen Schäfer, Jürgen Loos, Max Fischer, Anke Schlosser (goa)+++


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