

Größte jährlich wiederkehrende Völkerwanderung – auch Fuldaer dabei
29.01.25 - Feuerwerke, Löwen- und Drachentänze in den größeren Städten, Konzertveranstaltungen und mehr: Am 29. Januar 2025 beginnt das Chinesische Neujahrsfest. Traditionell wird 15 Tage gefeiert, erst mit dem Laternenfest am 12. Februar 2025 kehrt wieder der Alltag ein.
In Fulda wird es eher ruhig bleiben, denn das Neujahrsfest ist, anders als der westliche Jahreswechsel, ein Fest der Familien. Deshalb gibt es in den hiesigen asiatisch geführten Unternehmen keine besonderen Angebote – wer kann, reist nach China, um den Jahreswechsel nach dem Lunisolarkalender mit der Familie zu verbringen.
Größte jährliche Völkerwanderung der Welt
Mehr als 2 Milliarden Reisebewegungen werden jährlich für die Neujahrsfeiern in China erwartet. Aber nicht nur innerhalb Chinas reisen die Menschen zu ihren Familien, um das neue Jahr zu feiern – sie kommen auch aus dem Ausland "nach Hause"."Mein Papa und meine kleine Schwester sind in China und feiern dort mit unseren Familien. Ich bleibe mit Mama hier, wir feiern für uns allein", erklärt eine junge Chinesin (Name der Redaktion bekannt), ansässig in Fulda. Schulpflicht, innerbetriebliche Urlaubsplanung – es ist nicht ganz einfach, die Traditionen aus der Heimat im Ausland zu leben. Anders sieht es in China aus: Unternehmen planen für die traditionell 15 Tage dauernden Feierlichkeiten lange im Voraus, das Neujahrsfest ist ein Wirtschaftsfaktor, der kalkuliert wird. Bei vielen Arbeitnehmenden geht der Jahresurlaub dafür drauf.
Alles auf Neuanfang
In den Tagen vor dem Neujahrsfest wird das Haus aufgeräumt und geputzt, man kauft neue Kleidung und geht zum Frisör. Die Vorbereitungen für die üppigen Mahlzeiten am Vorabend des Neujahrsfestes nehmen oft mehrere Tage in Anspruch. Gefeiert wird grundsätzlich über mehrere Tage: Am Neujahrstag selbst bleibt die Kernfamilie für sich, am zweiten Tag wird traditionell die Familie väterlicherseits besucht, am dritten Tag die Familie mütterlicherseits.Rote und goldene Dekorationen schmücken die Häuser (hier oft in den Restaurants zu sehen). Der Legende nach sucht jedes Jahr zum Jahreswechsel ein schreckliches Monster die Menschen heim (assoziiert mit dem alten Jahr), das sich vor den Farben Rot und Gold fürchtet. Es wird mit roten Laternen und Papierstreifen ferngehalten. Kinder bekommen zum Neujahrsfest Geldgeschenke von den erwachsenen Familienmitgliedern, verpackt in kleine rote Papierumschläge.
2025: Tierkreiszeichen Schlange 2024 stand im Zeichen des Drachen, der vor allem Glück für neue Unternehmungen, Fortschritt und Entwicklung bringen sollte. 2025 wird das Jahr der Schlange sein, assoziiert mit Weisheit, Intelligenz und Schutz. Insgesamt zwölf Tierkreiszeichen kennt die chinesische Kultur. Aber eigentlich waren es einmal dreizehn, sagt man – und dahinter steckt eine Geschichte, wie bei allem, was mit Asien zu tun hat.
Der Legende nach gehörte einst auch die Katze zum Tierkreis. Buddha selbst lud einst alle Tiere ein, um mit ihnen zu feiern. Jedem Tier sollte bei diesem Fest ein Jahr geschenkt werden, das nach ihm benannt wurde. Die Ratte jedoch erzählte der Katze, dass das Fest einen Tag später stattfinden sollte als eigentlich geplant war. Deshalb verschlief die Katze den Festtag, sie kam zu spät und bekam kein Jahr geschenkt.
Kulturelle Veranstaltungen In Deutschland finden alljährlich rund um das chinesische Neujahrsfest Konzerte, Theaterveranstaltungen und ähnliche kulturelle Events statt. Organisiert werden sie in der Regel von deutsch-chinesischen Freundschaftsvereinen. In Fulda ist für dieses Jahr keine Veranstaltung geplant.
Wer trotzdem einen Einblick in die chinesische Kultur bekommen will, kann am Freitagabend (31. Januar 2025) um 19:00 Uhr das traditionelle Neujahrskonzert des Konfuzius-Instituts Frankfurt besuchen, organisiert zusammen mit dem Chinesische Liste Verein e.V. und der Germany Overseas Chinese Entrepreneurs Association e.V.. Das Konzert findet im Kurtheater Bad Homburg statt, Tickets sind über frankfurtticket.de erhältlich. (mbw) +++