Natalia Rutz hat ihren 100. Geburtstag im Kreise der Familie gefeiert, zu den Gratulanten zählten auch Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann (rechts) und Bürgermeister Matthias Schmitt sowie die Leiterin des Seniorenzentrums, Claudia Spahn. - Foto: Main-Kinzig-Kreis

BIEBERGEMÜND 100. Geburtstag

Natalia Rutz blickt auf ein ganzes Jahrhundert zurück

29.01.25 - Auf einen ganz besonderen Geburtstag haben am Montag (27.1.) Natalia Rutz und ihre große Familie angestoßen: Die Jubilarin feierte im Seniorenzentrum Biebergemünd (Main-Kinzig-Kreis) ihren 100. Geburtstag. Zu den Gratulanten zählten auch Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann und der Biebergemünder Bürgermeister Matthias Schmitt.

"Natalia Rutz blickt auf ein Leben zurück, das ihr und ihrer Familie schon in jungen Jahren unendlich viel abverlangt hat. Als Wolga-Deutsche erlebte sie in der Sowjetunion die ganze Härte des Zweiten Weltkrieges: Hunger, Kälte, Tod und unfassbares Elend. Dennoch hat sie dank ihres starken Willens nie aufgegeben und sich trotz der großen Widrigkeiten ein Leben und eine Zukunft aufgebaut. Ich wünsche Natalie Rutz zu ihrem 100. Geburtstag viel Gesundheit und noch möglichst viel Zeit mit ihrer Familie", erklärte Andreas Hofmann.

Als junges Mädchen nach Sibirien gebracht

Natalia Rutz lebt seit zwei Jahren im Pflegeheim in Biebergemünd. Zuvor wohnte sie bei ihrer Tochter in Bad Orb. Ihr Mann starb 1998. Das Paar hatte sich in jungen Jahren kennengelernt und seitdem immer fest zusammengehalten. Natalia Rutz gehört zur Gruppe der Wolga-Deutschen. Diese wanderten im 18. Jahrhundert von Darmstadt ins Russische Reich aus, das zu dieser Zeit von Katharina der Großen regiert wurde. Zwischen 1924 und 1941 war diese Gruppe innerhalb der Sowjetunion in der Wolgadeutschen Republik organisiert. Mit Kriegsausbruch verschlechterten sich die Lebensbedingungen dieser Menschen rapide. Sie wurden der kollektiven Kollaboration mit den Deutschen beschuldigt und in Arbeitslager deportiert. Natalia Rutz wurde als junges Mädchen nach Sibirien gebracht und dort interniert. Es folgten sehr entbehrungsreiche Jahre.

In ihrem späteren Ehemann fand sie jedoch einen Partner, mit dem sie durch dick und dünn gehen konnte. Der Versuch, nach Kriegsende nach Deutschland auszureisen, wurde dem Paar verwehrt. Unter Gorbatschow war es dann schließlich doch noch möglich, Anfang der 1990er Jahre in das Heimatland der Vorfahren auszuwandern. Natalia und Ihr Mann haben viele Reisen unternommen und ihre Zuversicht trotz der schweren Zeiten nicht verloren. Bis zu seinem Tod im Jahr 1998 hielten beide immer fest zusammen. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, von denen heute noch drei leben. Die Jubilarin hat vier Ururenkel, so dass bei Familienfeierlichkeiten immer viel Trubel herrscht. (nia/pm) +++


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