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K.O.-Tropfen auf Fastnachtspartys? Was ist wirklich dran
30.01.25 - Sie sind meist geruchs- und geschmackslos, schnell und unauffällig in ein fremdes Getränk gegeben und können schlimme Folgen haben. Die Rede ist von K.O.-Tropfen. Bei verschiedenen Fastnachtsveranstaltungen im Fuldaer Südkreis sollen junge Tänzerinnen jetzt damit in Berührung gekommen sein. Das berichten uns Vereinsmitglieder. Der Polizei Osthessen ist derweil nichts darüber bekannt.
"Vier Gardemädels aus unseren eigenen Reihen hat es am vergangenen Wochenende erwischt", berichtet Vivien Kryczek vom Karnevalsverein Magdlos bei Flieden. Sie hat im Namen des KV Magdlos einen Post verfasst, der derzeit in den Sozialen Medien fleißig geteilt wird. Der Appell: "Lasst Eure Getränke nicht unbeaufsichtigt und achtet auf Eure Mitmenschen! Wir hoffen, diese Kampagne weiter mit Euch feiern zu können und wollen uns die Laune nicht nehmen lassen."
Tänzerinnen landen im Krankenhaus
Aber zurück auf Anfang. Vivien ist nicht nur Gardetrainerin, sie tanzt auch selbst. Letzten Freitag marschierte sie mit ihrer Gruppe bei den Fastnachtsfreunden in Flieden-Rückers ein. "Es war ein toller Abend, doch auf der Heimfahrt ging es einer Tänzerin von uns sehr schlecht. Sie hatte kaum etwas Alkoholisches getrunken, dennoch musste sie von den Jungs in den Bus getragen werden." Zu Hause angekommen, sei die Minderjährige mit ihren Eltern ins Krankenhaus gefahren. "In der Notaufnahme konnte man jedoch keine K.O.-Tropfen nachweisen."Der Rückerser Carneval Verein bestätigt die Aussagen gegenüber OSTHESSENlNEWS. Am Samstagabend, der zweiten Veranstaltung am Wochenende in Rückers, habe man dann eine Durchsage getätigt. "Wir haben unsere Gäste sensibilisiert, auf ihre Getränke zu achten."
Ähnlich sah es dann am Sonntag aus. "Unser Magdloser Frauenfrühschoppen war gut besucht, die Stimmung super", erinnert sich Vivien. "Doch auch da ging es Tänzerinnen aus meiner Gruppe schlagartig schlecht. Sie hatten einen Filmriss, wissen gar nichts mehr. Das ist allen sehr unangenehm." Auch am Sonntag wurden die Betroffenen ins Klinikum Fulda gebracht. "Die Erkenntnis vor Ort: K.O.-Tropfen seien nicht nachweisbar. "
Anders als im Social-Media-Post behauptet, kam es in Niederkalbach zu keinem Vorfall. Das betonte Markus Hackenberg vom Niederkalbacher Carnevalverein ausdrücklich. Aber: "Eine Gardetänzerin von uns war auf der Veranstaltung in Rückers betroffen."
Polizei: Betroffene sollen sich melden
OSTHESSENlNEWS hat das Polizeipräsidium Osthessen zu den Vorfällen angefragt. Dort liegen derzeit aber "keine Anzeigen in Bezug auf K.O.-Tropfen bei Fastnachtsveranstaltungen 2025 im Landkreis Fulda vor." Die Beamten betonen aber: "Wenn der Verdacht besteht, dass man K.O.-Tropfen verabreicht bekommen hat, sollte sich die Person umgehend in einem Krankenhaus vorstellen, sodass dort die notwendigen medizinischen Feststellungen getroffen werden können. Zudem sollte Anzeige bei der Polizei erstattet werden, damit alle notwendigen Ermittlungsmaßnahmen ergriffen werden können."
Potenziell Geschädigte werden jetzt gebeten, sich an das Polizeipräsidium Osthessen unter Telefon 0661/105-0 oder jede andere Polizeidienststelle zu wenden.
Für Vivien und ihre Fastnachtsfreunde - auch aus den umliegenden Ortschaften - steht weiterhin fest: "Da müssen K.O.-Tropfen im Spiel gewesen sein. Wir werden nicht zulassen, dass dies unsere Kampagne überschattet und überlegen, wie wir unsere Gardemädels noch besser schützen können." (Nina Seikel) +++