Am Mittwoch demonstrierten Eltern und Schüler der Schlossbergschule in Ulrichstein für ihre Schulleiterin - Fotos: Marius Auth

ULRICHSTEIN Eltern geschockt

"Frau Ickstadt muss bleiben": Grundschüler demonstrieren gegen Abordnung

30.01.25 - An der Schlossbergschule in Ulrichstein (Vogelsbergkreis) wurde Schulleiterin Bettina Ickstadt unerwartet vom Schulamt abgeordnet. Eltern und Schüler sind geschockt und wollen die engagierte Pädagogin behalten.

An der Schlossbergschule Ulrichstein wurde die Schulleiterin unerwartet vom Schulamt ...

Demonstration von Eltern und Schülern

68 Schüler werden an der Schlossbergschule unterrichtet

Meike Wingefeld aus Ulrichstein ist eine der Unterstützerinnen

Auf dem Hof der Grundschule hat sich am Mittwoch eine Gruppe Unterstützer eingefunden. "Ohne Frau Ickstadt ist alles doof", "Nicht fair" und "Auch wir Kinder haben eine Stimme" steht auf den Transparenten, Eltern kleben Zettel an Türen und Fenster, während Lehrer aus dem Inneren das Geschehen draußen beobachten. Nach einigen Minuten kommt auch Bettina Ickstadt auf den Hof, bedankt sich bei den Eltern für deren Unterstützung, aber: Sagen dürfe sie nichts. Erst am Montag hatten die Eltern erfahren, dass die Schulleiterin am Freitag ihren letzten Tag haben wird. Wie es am nächsten Montag weitergehen wird, weiß vor Ort niemand. Ickstadt unterrichtet auch noch Mathe, Deutsch und Sachkunde, die Fluktuation an der Grundschule sei in der letzten Zeit enorm gewesen, erzählen die Eltern:

Bettina Ickstadt zeigte sich gerührt angesichts der Demonstration

Offener Brief ans Schulamt und den Kreiselternbeirat

Neun Lehrkräfte im ersten halben Jahr

"Unsere Kinder hatten im ersten halben Jahr neun Lehrkräfte, alles Vertretungslehrer und Referendare. Dann kam Frau Ickstadt im letzten Februar - seitdem hat die Klasse sich komplett verändert, jetzt ist Struktur drin, alle Kinder werden abgeholt mit ihren Stärken und Schwächen", erklärt Meike Wingefeld aus Ulrichstein. "Das Schulamt agiert ja nicht einfach von heute auf morgen. Da muss schon etwas im Hintergrund gewesen sein. Eine Störung des Schulfriedens oder Ähnliches", vermutet Beatrix Fischer, deren Enkelin Schülerin der Schlossbergschule ist. "Das ärgert mich, dass eine Lehrerin, die hier wirklich Herzblut investiert hat und auf jedes einzelne Kind eingegangen ist, einfach so abgeordnet wird." "Das ist genau der Grund, warum manche Lehrerinnen hier Probleme haben: Die Lehrmethoden sind veraltet - Frau Ickstadt wollte etwas verändern", meint Tochter Angelika Götz.

Beatrix Fischer (links), deren Enkelin Schülerin der Schlossbergschule ist, mit ...

Norbert Kissel, Amtsleiter des staatlichen Schulamts für den Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis, sieht das anders: "Frau Ickstadt war keine Schulleiterin, sondern hat im Auftrag die Amtsgeschäfte geführt, als Übergangslösung. Die vorherige Schulleiterin Bärbel Träger ist im Juli 2023 nach zwei Jahrzehnten an der Schlossbergschule in den Ruhestand gegangen, seitdem suchen wir eine feste Schulleitung. Bisher hat sich niemand Passendes im Ausschreibungsverfahren gemeldet. Seine Bedarfe und Vorstellungen vehement zu vertreten, so wie die Eltern das tun, ist okay - aber das könnte auch die Wirkung haben, eventuelle Bewerber abzuschrecken. Die Abordnung war aus dienstlichen Gründen angezeigt, mehr können wir dazu nicht sagen. Letztendlich sind es Beamte - und die sind auch versetzbar, nach Beamtenrecht." Am Montag werden nach Aussagen des Schulamtsleiters die Amtsgeschäfte in der Schlossbergschule weitergeführt werden - von wem, ist noch unklar. (mau) +++


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