Gruppenbild mit den Studierenden, lebenden Büchern, Dr. Thomas Heiler (Kulturamt Stadt Fulda) und Prof. Dr. Martina Ritter (zweite Reihe von links). - Fotos: HLSB Fulda/Natalie Galandt

FULDA Lebendige Bücher erzählten ihre Geschichte

Living Library der HLSB Fulda förderte interkulturellen Austausch

01.02.25 - Eine einzigartige Gelegenheit, Menschen mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen zusammenzubringen, wurde im Lesesaal der Hochschul-, Landes- und Stadtbibliothek (HLSB) Fulda geschaffen: Dort fand vor Kurzem eine sogenannte Living Library statt. Dabei fungieren Menschen als "lebendige Bücher" und erzählen in kleinen Gesprächsrunden ihre persönliche Geschichte. Das Publikum "leiht" sich diese "Bücher" aus, um zuzuhören, Fragen zu stellen und so neue Perspektiven zu gewinnen.

Beispiel für Gesprächssituationen

In der HLSB Fulda lag der Fokus auf Menschen, deren Lebensweg durch Flucht und Migrationserfahrung geprägt ist. Insgesamt sieben "lebende Bücher" aus Syrien, Afghanistan, Mosambik, dem Iran und der Ex-DDR berichteten in jeweils 20-30-minütigen Gesprächen. Sie gaben den "Lesenden" einen Einblick in ihr Leben, die Herausforderungen und Ängste vor und während der Flucht, Hürden des Neuanfangs in einem fremden Land, das Leben zwischen zwei Kulturen und ganz viele persönliche Erfahrungen.

Die Living Library fand im Rahmen einer zweisemestrigen Projektwerkstatt im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit statt und ist eine Kooperation zwischen dem Kulturamt der Stadt Fulda, der Hochschule Fulda und der HLSB Fulda. Im ersten Teil wurden die theoretischen Grundlagen gelehrt, bevor im darauffolgenden Semester die praktische Umsetzung inklusive Reflexion und mündlicher Prüfung erfolgt. Die Teilnehmenden der Projektwerkstatt waren verantwortlich für die Akquise der "Bücher", die Organisation eines passenden Rahmens sowie eines reibungslosen Programmablaufs und der Bewerbung der Veranstaltung. Ziel der Living Library war es, gemeinsam Vorurteile abzubauen und ein tieferes Verständnis für die vielfältigen Herausforderungen und Chancen des Lebens zu entdecken.

"Die Studierenden waren Feuer und Flamme für das Projekt und haben viel Zeit und Engagement in die Veranstaltung gesteckt. Es freut mich daher besonders, dass dies durch zahlreiche Besuchende und großes Interesse wertgeschätzt wurde", berichtete Dr. Thomas Heiler (Leiter Kulturamt Stadt Fulda), der gemeinsam mit Prof. Dr. Martina Ritter (Vizepräsidentin für Forschung und Transfer an der Hochschule Fulda) den Lehrauftrag für die Projektwerkstatt übernommen hatte, zum Abschluss der Veranstaltung. (pm/kku)+++


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