
Stärken ausbauen, Potenziale entwickeln: Jahresempfang macht Mut
07.02.25 - Beim Jahresempfang der Marktgemeinde Eiterfeld (Landkreis Fulda) am Donnerstagabend gab es nicht nur Rück- und Ausblick von Bürgermeisterin Dana Hauke. Expertenimpulse machten Mut: Trotz angespannter wirtschaftlicher Gesamtlage besitzt die Kegelspielgemeinde jede Menge Entwicklungsmöglichkeiten, die es umzusetzen gilt.
Hauke, die seit dem 1. August 2024 im Amt ist, skizzierte eingangs ihre ersten sechs bewegten Monate: Zum umfassenden Überblick, den sie inzwischen gewonnen habe, sei auch die Bürgerbefragung hilfreich gewesen. Der Abend stand unter dem Motto "Mut, Chance, Bewegung - die Zukunft aktiv gestalten", dementsprechend optimistisch fiel die Zielsetzung der Bürgermeisterin für die kommenden Jahre aus: Sicherung der kommunalen Infrastruktur, solide Haushaltsführung und gezielte Investitionen in Zukunftsprojekte, konkret in den Bereichen Digitalisierung, Gemeinschaftsstärkung und allgemeiner wirtschaftlicher Entwicklung wurden genannt. Das neue Familiennetzwerk, initiiert vom Kolpingwerk, für das im Frühjahr die Landesfördermittel bewilligt werden sollen, hob Hauke als Gemeinschaftsangebot besonders hervor.
Trend zur Deglobalisierung
Regionalmanager Christoph Burkard machte Mut angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Gesamtlage: Gerade der leistungsfähige Mittelstand zeichne die Region aus, die Beschäftigungsquote sei immer noch auf Rekordniveau, die Inflation auf erträglichem Niveau. Zudem zeige etwa das neue JUMO-Werk Sensilo für 60 Millionen Euro den Trend zur Deglobalisierung auf, der nach Corona Einzug gehalten habe: JUMO sei bald der einzige Mikrochip-Hersteller in Hessen - allerdings schade das Fördergefälle ins benachbarte Thüringen der heimischen Region.
Bei der Entwicklung von Gewerbegebieten müssten heimische Unternehmen deshalb das erste Wort haben: "Welche Unternehmen fehlen vor Ort für die regionale Wertschöpfung? Was fehlt in unserer Perlenkette? Das sind die Fragen, die regionale Entscheider stellen müssen", so Burkard. Selbst in der Energieversorgung machten Insellösungen Sinn: Gewerbegebiete mit eigener Energieversorgung seien bei Investoren gefragt, das Nahwärmenetz in Grüsselbach vorbildhaft.
Wohnortnahe Arbeitsmarktintegration
Markus Vogt und Marlene Most vom Fachdienst Kommunaler Arbeitsmarkt des Landkreises Fulda erläuterten zudem am Abend die Angebote des Kreises für regionale Arbeitgeber. Das Regionalprojekt "Wohnen und Arbeiten in Eiterfeld", das im April starten soll, hat unter anderem das Ziel der nachhaltigen wohnortnahen Arbeitsmarktintegration, wozu sogar die Integration der Arbeitnehmer in regionale Angebote wie Vereine zählen soll. Gruppen- und Einzeltermine beim Coach könnten im Sitzungsraum des Amtsgericht in Eiterfeld angeboten werden. Auch eine Bewerberauswahl für offene Stellen werde angeboten, ebenso ein Bildungscoaching. (mau) +++