
Hochdruckwetterlage führt zu erhöhten Messwerten beim Feinstaub in Hessen
13.02.25 - Dicke Luft im Winter? An den hessischen Luftmessstationen wurden in den letzten Tagen und Wochen zeitweise und wiederkehrend erhöhte Feinstaubkonzentrationen (PM2.5 und PM10) gemessen. Es wurden PM10-Halbstundenmittelwerte von mehr als 50 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m3) erreicht, teilweise Werte bis 100 µg/m3. Die Höchstwerte bei den kleineren Partikeln (PM2.5) lagen zwischen 30 und 70 µg/m3 (ebenfalls Halbstundenmittelwerte).
Solche hohen Werte sind selten, aber nicht unüblich für die Wintermonate. Sie entstehen, wenn die Emissionen am Boden, beispielsweise aus Gebäudeheizung, Industrie und Verkehr wegen der vorherrschenden Witterung nicht gut verdünnt oder abtransportiert werden können.
Seit zwei Wochen herrscht fast durchgängig eine weiträumige Hochdruckwetterlage. Dies hemmt die vertikale Durchmischung der Luft. Die am Boden ausgestoßenen Luftschadstoffe sammeln sich und werden kaum verdünnt. Gleichzeitig bewirkt die schwache Ostströmung einen Herantransport von Luftschadstoffen aus Osteuropa.
Vor allem in dicht bewohnten Gebieten
Die höchsten Feinstaubwerte zeigen sich derzeit vermehrt in den dicht bewohnten Gebieten. Die Messstationen des HLNUG, die im sogenannten ländlichen Hintergrund stehen, weisen aber auch erhöhte Werte auf, was auf ein überregionales Phänomen hinweist. Ein Blick über die hessischen Grenzen hinaus zeigt: Auch in den anderen Bundesländern und sogar bis über die Bundesrepublik hinaus werden derzeit hohe Feinstaubkonzentrationen gemessen.Das Umweltbundesamt stellt eine bundesweite Übersicht der Luftqualitätswerte bereit, in die auch die hessischen Messwerte einfließen. Dort wird auch eine Bewertung der Luftqualität anhand eines Luftqualitätsindexes sowie eine Handlungsempfehlung angeboten. Bei der derzeit vermehrt vorliegenden Einstufung "schlecht" sollten demnach beispielsweise empfindliche Menschen körperlich anstrengende Tätigkeiten im Freien vermeiden. Es existieren im Moment keine Informations- oder Alarmschwellen für Feinstaubkonzentrationen. Ab Ende 2026 werden solche Werte eingeführt werden.
Einen richtigen Wetterwechsel wird es in den nächsten Tagen voraussichtlich nicht geben. Damit könnten die Feinstaubwerte weiterhin relativ hoch bleiben. (pm/kku)+++