

Tanzen auf dem Uniplatz - ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen
15.02.25 - Auf dem Uniplatz in Fulda wurde am Freitagmittag getanzt! Der Anlass war nicht der Spaß am Bewegen, sondern um ein Zeichen zu setzen. Die Aktion "One Billion Rising", an der auch diesmal zahlreiche Menschen teilnahmen, soll auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam machen.
"Bewegen, Erheben, Leben" - das Motto der Tanzaktion auf dem Uniplatz. Eine Stunde lang wurde anlässlich des One Billion Rising getanzt und Reden gelauscht, die die Unterdrückung und Gewalt an Frauen thematisierten. Katharina Roßbach, Frauenbeauftragte der Stadt Fulda, eröffnete die Veranstaltung. Sie thematisierte in ihrer Ansprache die erschreckend hohe Zahl der Frauen und Mädchen, die jedes Jahr Opfer von Gewalt werden. "Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, wir wollen nicht mehr akzeptieren, dass Gewalt gegen Frauen alltäglich ist."
Dann wurde getanzt! Tanzlehrerin Anna Feuerstein vom Studio 82 machte die Schritte vor und alle tanzten nach. Zu dem Lied "Break the Chain" bewegten sich die zahlreichen Teilnehmer im Takt. Wie es der Name des Songs sagt, brachen die Tänzer bildlich die Ketten. Sie streckten ihre Arme in den Himmel und befreiten sich von den Ketten, die jede der Teilnehmer nur zu gut aus dem eigenen Leben kennt.
Auch Christina Schwan und Jana Schindler vom Sozialdienst katholischer Frauen wandten sich an die Versammelten. "Heute stehen wir hier, um ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen, gegen Schweigen, gegen Scham und Isolation", so Schwan. Schindler verdeutlichte: "One Billion Rising ist mehr als eine Kampagne. Es ist eine globale Bewegung der Solidarität, des Mitgefühls und der Veränderung. Jede Frau, die tanzt, die spricht, die kämpft, sendet eine Botschaft."
"Wir brauchen Mut!"
Einen Einblick in die Statistiken der getöteten Frauen gab auch Eva-Maria Helfrich, die Vorsitzende des Soroptimist International Club in Fulda. Sie erklärte, dass Täter oft Bekannte und nahe Angehörige der Opfer seien. Sie appellierte an die Regierung: "Die Gefahr kommt vor allem aus Familien. Darauf sollte unsere Regierung unbedingt aufmerksam machen." Elvira Storch, stellvertretende Vorsitzende des Beirats für Menschen mit Behinderung der Stadt Fulda, fand klare Worte. "Gerade Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen ist sehr ausgeprägt, denn der Mensch mit geistiger Behinderung weiß oft nicht, was mit ihm passiert", verdeutlichte sie.Saba Hussein, Gründerin von Diasporas Voice, widmete ihre Rede den Opfern von Genitalverstümmelung und gab ihnen eine Stimme. Sie beendete ihre Ansprache mit den Worten: "Wir brauchen drei Buchstaben, ein Wort: Mut! Mut bedeutet Angst zu durchbrechen. Mut bedeutet laut zu sein, wenn Schweigen doch so viel bequemer ist. Also finden wir den Mut, damit wir eines Tages auf eine Welt blicken können, in der eine schwarze Narbe nicht länger bedeutet, dass unsere Klitoris verbrannt wurde. "One Billion Rising will, dass wir hinschauen, dass sich diese Situation ändert, damit Frauen und Mädchen weltweit ohne Angst und in Respekt leben können", machte auch Bettina Faber-Ruffing von der katholischen Frauengemeinschaft deutlich.