
Aufstieg und Klassenerhalt in Hessens höchster Spielklasse hart umkämpft
16.02.25 - Die LOTTO Hessenligisten können vor Beginn des 24. Spieltags am 15. Februar bereits auf 22 bestrittene Partien zurückblicken. Nahezu zwei Drittel der Saison sind somit absolviert. Mit 14 Siegen aus 21 Begegnungen ist Rot-Weiß Walldorf mit 45 Zählern zurecht das Nonplusultra der LOTTO Hessenliga.
Die Schützlinge von Trainer Artur Lemm haben nicht nur vier Punkte Vorsprung auf die direkte Konkurrenz aus Alzenau und Fernwald, sondern auch ein zusätzliches Spiel in der Hinterhand. Und zum Wiederanpfiff von Hessens höchster Spielklasse haben die Rot-Weißen direkt die Chance, diesen Vorsprung beim Topspiel in Fernwald auszubauen.
Dahinter tummelt sich ein kleines Feld an Mitstreitern, die Richtung Relegationsplatz schielen. Darunter zählen die eben erwähnten Konkurrenten FC Bayern Alzenau und FSV Fernwald (beide 41 Punkte), aber auch das Verfolgerfeld rund um Türk Gücü Friedberg (38), Hünfeld (36) und die U21 des SV Darmstadt 98 (35). Die Junglilien starteten nach einem schweren Saisonbeginn eine furiose Aufholjagd Richtung Tabellenspitze: Aus den letzten zehn Begegnungen verbuchte das Team mit dem jüngsten Altersdurchschnitt der Liga (19,8) ganze acht Erfolge und gilt somit als Geheimfavorit für den Aufstieg.
Unteres Drittel: Der Blick auf die Regionalliga Südwest lässt viele Teams zittern
Die Anzahl der Absteiger hängt bekannterweise davon ab, wie viele hessische Teams aus der Regionalliga Südwest in die LOTTO Hessenliga absteigen. Insgesamt sieben Vertreter zählt das Bundesland Hessen in der vierthöchsten Spielklasse. Während Kickers Offenbach (2.) und FSV Frankfurt (3.) den Blick Richtung Aufstieg richten, TSV Steinbach Haiger (7.) und SG Barockstadt Fulda-Lehnerz (8.) sich ins stabile Mittelfeld eingependelt haben, ist die Lage für die anderen Kontrahenten FC Gießen (15.), Eintracht Frankfurt II (16.) und Hessen Kassel (17.) deutlich angespannter.Im Worst-Case-Szenario könnten demnach drei Teams von oben Startplätze für die kommende LOTTO-Hessenliga-Saison beanspruchen. Das ist vor allem für die Teams aus dem unteren Tabellendrittel keine gute Nachricht: fünf direkte Abstiegsplätze und ein weiterer Abstiegsrelegationsplatz wären die Konsequenz. Akut betroffen sind nicht nur die abgeschlagenen Hornauer (12 Punkte und 18. Platz) und Tabellenschlusslicht TSV Steinbach Haiger II (12 Punkte und 19.), auch Wolfhagen, Weidenhausen und die zwei Traditionsvereine 1. Hanauer FC und KSV Baunatal müssten nach jetzigem Stand den Weg in die Verbandsliga antreten bzw. in die Abstiegsrelegation. Umso wichtiger wird die
Rückkehr aus der Winterpause, da jeder Punkt über das Fortbestehen in der LOTTO Hessenliga entscheidend sein könnte. Der Abstiegskampf hat demnach schon begonnen.
Kallo, Reljic, Yilmaz, Pistor: Schlüsselspieler und Goalgetter im Fokus
Besonders wichtig für das Erreichen der jeweiligen Saisonziele dürften die Schlüsselspieler der Vereine werden. So kann sich Türk Gücü Friedberg trotz Startschwierigkeiten endlich wieder auf das Stürmer-Duo Reljic/Michel verlassen. Zusammen kumuliert das torreichste Binom der Liga 28 Treffer, hinzu kommen elf Vorlagen. Damit kompensiert TGF die anfällige Abwehr (37 Gegentreffer) und weist den zweitstärksten Sturm der Liga auf – nur Alzenau schoss mehr Tore. Das Erfolgsrezept der Bayern ist genau gegenteilig: Insgesamt Torschützen waren für die Unterfranken erfolgreich, zwölf der 54 Tore schoss dabei Mittelstürmer Lukas Fecher.
Die große Überraschung dieser Hinrunde ist nicht nur das Team aus Walldorf, sondern auch der Sommerneuzugang von Basara Mainz, Hady Kallo. In der Verbandsliga Südwest kam der Guineer vorherige Saison in zwölf Einsätzen auf drei Tore – nun ist er bei Rot-Weiß der Shooting-Star und führt zusammen mit Reljic die Torjägerliste mit 16 Treffern an. Der Erfolg des Spitzenreiters wird auch ab Februar wieder von der Form des Goalgetters abhängen. Halil Ibrahim Yilmaz (15 Tore, FC Eddersheim) und Routinier Jacob Pistor (14 Tore, SC Waldgirmes) vervollständigen das Treppchen der Torjägerliste.