

Spitzenreiter Melsungen gastiert Sonntag in Magdeburg - Anwurf 15 Uhr
16.02.25 - Die MT Melsungen hat den nächsten Kracher vor der Brust. Nun geht es für die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo zum SC Magdeburg – der Tabellenführer der DAIKIN Handball-Bundesliga beim amtierenden Deutschen Meister. Mehr muss zur Bedeutung dieses Gipfeltreffens, das am Sonntag um 15 Uhr in der Getec-Arena beginnt, eigentlich nicht gesagt werden.
Wie schwierig die Aufgabe für die Nordhessen werden wird, lässt sich an einer Aussage des MT-Trainers ablesen. Um in Magdeburg zu gewinnen, sei ein nahezu perfektes Spiel nötig, sagt Parrondo. Dabei spielt es für den Spanier keine Rolle, dass seine Mannschaft im Hinspiel Mitte November auftrumpfte und die Magdeburger deutlich mit 31:23 nach Hause schickte. Parrondo schenkt Statistiken aus der Vergangenheit ohnehin wenig Beachtung.
Was beide Klubs gegenwärtig verbindet, sind die Verletzungssorgen. Die MT hatte auf die Ausfälle kurzfristig reagiert. Jonathan Svensson feierte bereits zum Rückrundenauftakt gegen Göppingen sein Debüt, Marti Soler kam in der European League gegen den THW Kiel auf seine ersten Spielminuten im MT-Trikot. Am Sonntag folgt die Premiere in der stärksten Liga der Welt.
Blitztransfer gut weggesteckt - eine Nacht auf dem Sofa verbracht
Seinen Blitztransfer hat der 21 Jahre alte Spanier gut weggesteckt. Die Mannschaft habe ihn prima aufgenommen, sagt Soler. Dass mit Ian Barrufet nicht nur ein Landsmann, sondern auch ein guter Freund zum Kader gehört, habe den Einstieg zusätzlich erleichtert. "Wir kennen uns aus gemeinsamen Zeiten beim FC Barcelona", berichtet er. In der zurückliegenden Woche habe er sogar schon eine Nacht auf Barrufets Sofa verbracht.Die Geschichte ist schon ein bisschen verrückt: Die zwei Spanier durchliefen gemeinsam die Talentschmiede der Katalanen, sie spielen beide auf Linksaußen, haben fast dasselbe Alter, und wer nicht genauer hinschaut, könnte zu dem Schluss kommen, es habe sich ein Doppelgänger ins MT-Team eingeschlichen. Soler muss lachen: "Wir wurden schon öfter für Zwillinge gehalten."
Zwei "Hochkaräter" zum Einstieg erwischt
Die MT bezeichnet er als einen der besten Klubs in Deutschland. Der Wechsel sei ihm nicht schwergefallen, obwohl das Ganze recht spontan ablief. In sportlicher Hinsicht hat er mit Kiel und nun Magdeburg gleich zwei Hochkaräter zum Einstieg erwischt: "Was soll’s? Für solche Spiele wirst du Profi", sagt der Handballer.Von daher freut er sich auf sein Liga-Debüt in der Getec-Arena. Soler weiß, dass es dort vor allem auf die Defensive ankommen wird. Die Magdeburger seien bärenstark im Eins-gegen-Eins. Gegen den THW hat er bereits seine Qualitäten auf der Halbposition in der Deckung bewiesen. Ein weiterer Aspekt, den er mit seinem Landsmann Barrufet gemeinsam hat.
Unterdessen bastelt die MT Melsungen weiter fleißig am Kader für die kommende Saison. Der nächste Baustein: Olle Forsell Schefvert
Der Bundesliga-Spitzenreiter ist fündig geworden auf der Suche nach einem Rückraumspieler. Ab der Saison 2025/2026 wird Olle Forsell Schefvert für den nordhessischen Handball-Bundesligisten auflaufen. Der 31 Jahre alte Schwede wechselt von den Rhein-Neckar Löwen an die Fulda und hat einen Vertrag für zwei Spielzeiten unterschrieben.
Da Elvar Örn Jonsson die MT am Ende der Saison Richtung Magdeburg verlässt, bestand Handlungsbedarf. Umso mehr freut es Michael Allendorf, "dass wir mit Olle Forsell Schefvert einen erfahrenen Profi verpflichtet haben". Olle kenne die Bundesliga aus dem Effeff, ergänzt der MT-Sportvorstand: "Er ist Leistungsträger bei den Rhein-Neckar Löwen, und zuvor in Wetzlar hat er ebenfalls eine extrem wichtige Rolle gespielt."
Für den 1,96 Meter großen Handballer spricht aber nicht nur dessen Erfahrung. Allendorf lobt zudem Schefverts Stärken in Angriff und Abwehr. Darüber hinaus beschreibt Allendorf den Neuzugang als spielintelligent: "Er wird unser System schnell verinnerlichen." Und weil der Schwede sowohl im zentralen als auch im linken Rückraum eingesetzt werden kann, "stehen unserem Trainer mehrere Varianten zur Verfügung".
Neben dem bis dahin genesenen Amine Darmoul stellt sich der MT-Rückraum in der nächsten Saison auf Mitte und halblinks wie folgt auf: Aaron Mensing, Alexandre Cavalcanti, Erik Balenciaga und eben Schefvert. Letztgenannter blickt der neuen Herausforderung zuversichtlich entgegen. Die MT habe einen sehr guten Weg eingeschlagen, sagt der Schwede. Außerdem freut er sich auf die besondere Atmosphäre in der Rothenbach-Halle. (pm) +++