Autor Hauke Ritz las im Karl - Fotos. privat

FULDA Lesung im Konzeptkaufhaus Karl

"Vom Niedergang des Westens zur Neuerfindung Europas" von Hauke Ritz

16.02.25 - Am Samstag fand in der Galerie des Konzeptkaufhauses Karl eine Buchvorstellung und ein Gespräch mit dem Autor Hauke Ritz statt. "Vom Niedergang des Westens zur Neuerfindung Europas" heißt das neueste Buch von Hauke Ritz.

Hauke Ritz studierte Philosophie und Geschichtsphilosophie, außerdem allgemeine und vergleichende Literatur- sowie Religions- und Kulturwissenschaften an der FU und HU Berlin. Er unterrichtete unter anderem an der Universität Gießen und der Lomonossow-Universität Moskau. Gemeinsam mit Ulrike Guérot veröffentlichte er 2022 das Buch "Endspiel Europa". Mit ihr zusammen leitet er auch das "European Democracy Lab".

Eingeladen hatte das Friedensforum Osthessen, eine Gruppe von Menschen, die sich unter diesem Namen im vergangenen Jahr zusammengeschlossen haben, um kleine, wenn auch deutliche Kontrapunkte gegen die allgegenwärtige Kriegshysterie zu setzen. Sie haben im vergangenen Jahr den Ostermarsch mitorganisiert und planen nun den diesjährigen Ostermarsch, der auch künstlerische Interventionen enthalten wird. Sie meinen, dass Kunst und Kultur wichtige Quellen sind, aus denen zu schöpfen wir nicht vergessen sollten - gerade in chaotischen Zeiten wie diesen. Martina Fuchs und Alexander Wiechec führten das Gespräch mit Hauke Ritz. In der Galerie hatten mehr als 50 Personen Platz gefunden und lauschten gespannt den Ausführungen des Autors, dem es exzellent gelang, seine umfassende Sichtweise auf politische Zusammenhänge zu formulieren. Geostrategische Hintergründe wurden dabei ebenso beleuchtet wie die Zusammenhänge historischer Ereignisse, (Weltkriege, Revolutionen und Umbrüche), die bis in unsere Gegenwart hineinwirken.

Das Hauptanliegen von Hauke Ritz ist, das Verhältnis zwischen West und Ost zu verbessern, oder eher "neu zu erfinden". Dabei machte er lebhaft deutlich, dass große Bereiche unserer gemeinsamen europäischen Kultur gar nicht neu erfunden werden, sondern nur wiederentdeckt werden müssen. Seine zehn Thesen zur "Neuerfindung Europas" formuliert er als Fragen, die wir uns als Gesellschaft im Hinblick auf die Vergangenheit stellen können. So fragt er beispielsweise: "Wenn der derzeitige Westen die falschen Schlüsse aus dem kalten Krieg gezogen und infolgedessen den Klassenkampf der Oligarchie auf die Spitze getrieben hat, nämlich durch die Entstehung mächtiger Monopole im Digital- und Finanzsektor, die wiederum zu einer beispiellosen Konzentration von Vermögen, Daten und Macht geführt haben, die nun sogar die Autorität des Staates in Frage stellt und zu einem bloßen Handlanger oligarchischer Interessen macht, wäre dann nicht das Europa, das stattdessen errichtet werden sollte, ein Europa des starken Staates? Nämlich eines Staates, der in der Lage wäre, das Kartellrecht durchzusetzen und die Gesellschaft zu schützen und zudem noch zur Umverteilung fähig wäre und die entstandenen oligarchischen Strukturen dauerhaft zerbrechen würde?

Zu Beginn und zum Ende dieses spannenden Abends spielte Alexander Wiechec die "Ode an die Freude" auf dem Klavier. Das Besondere daran war, dass dieses Klavier etwas kaputt war, es fehlten ein paar wesentliche Töne. Doch weil alle versammelten Gäste mitsangen, konnte dies niemand heraushören und es entstand ein gemeinsames, schönes Klangbild, welches diesem inspirierendem und interessantem Abend einen berührenden Abschluss schenkte. (Martina Fuchs)+++


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