
Impuls von Stefan Buß: Hat Jesus gelacht?
26.02.25 - "Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda!" Wir stehen in der Fastnachtszeit oder wie man in Fulda sagt in der Foaset. Fastnacht hat im Glauben und in der Kirche ihren Ursprung. Lachen ist dabei ein Ausdruck von Freude, Erleichterung und Gemeinschaft. Wir stellen uns Jesus eher ernst, vielleicht sogar traurig oder leidend vor. Aber hat Jesus gelacht? War er ein Mensch voller Freude?
Jesus war ein Mensch mit Emotionen.
Die Bibel zeigt uns Jesus als einen Menschen mit Gefühlen. Er weinte (Johannes 11,35), er wurde zornig (Markus 3,5), und er hatte Mitleid (Matthäus 9,36). Doch was ist mit dem Lachen? Obwohl in den Evangelien nicht explizit erwähnt wird, dass Jesus lachte, gibt es viele Hinweise darauf, dass er Freude kannte und lebte. Jesus sprach oft über das Reich Gottes als ein Fest voller Freude. In seinen Gleichnissen beschreibt er Hochzeiten und Festmähler (Lukas 14,16–24), und er selbst wurde von seinen Gegnern sogar als "Fresser und Säufer" bezeichnet (Lukas 7,34) – ein Hinweis darauf, dass er das Leben genoss.
Jesus verbrachte drei Jahre eng mit seinen Jüngern. Können wir uns vorstellen, dass sie Tag für Tag mit ihm unterwegs waren, ohne zu lachen? Wahrscheinlich hatten sie humorvolle Momente, kleine Scherze und freudige Erlebnisse. Kinder kamen gerne zu Jesus (Matthäus 19,14), und Kinder werden eher von fröhlichen Menschen angezogen als von düsteren. Jesus wusste um das Leid, das auf ihn zukam, doch er sprach auch von einer "vollkommenen Freude" (Johannes 15,11). Diese Freude ist nicht oberflächlich, sondern tief verwurzelt in der Liebe Gottes. Selbst am Kreuz gab er Hoffnung weiter, indem er dem Schächer das Paradies versprach (Lukas 23,43).
Auch Christinnen und Christen heute sind eingeladen, in dieser Freude zu leben. Christlicher Glaube bedeutet nicht nur Ernst und Opfer, sondern auch Lachen, Gemeinschaft und Dankbarkeit. Es gilt wie Jesus das Leben mit offenen Augen zu genießen, mit Menschen zu lachen und die Freude des Evangeliums weiterzugeben. (Stefan Buß) +++