
"Unsere Kreuze haben keine Haken": 700 Menschen demonstrieren auf Uniplatz
22.02.25 - "Unsere Kreuze haben keine Haken": Unter diesem Motto fand am Freitagabend eine Großkundgebung auf dem Uniplatz in Fulda statt. Aufgerufen dazu hatte der Verein "Fulda stellt sich quer" gemeinsam mit knapp 80 Organisationen, Vereinen, Gewerkschaften und Kirchen. Gekommen waren laut Angaben der Polizei rund 700 Menschen. Angekündigt waren 1.500 bis 2.000 Personen.
"Die aktuellen Problemlagen sind vielfältig und komplex. Rechte Demagogen versuchen die schwierige Lage auszunutzen und vermeintliche Lösungen anzubieten", sagt Martin Übelacker von Fulda stellt sich quer auf der Bühne am Uniplatz. Er macht deutlich: "Für komplexe Problemlagen kann es keine einfachen Lösungen geben."
Der Vorsitzende des Vereins, Andreas Goerke, erklärt vor den Demonstranten: "Wir müssen unsere Demokratie und Freiheit solidarisch verteidigen. Wir müssen uns gegen die rechtsextremen Kräfte mit ihren Umsturzfantasien in unserem Land stellen. Wir verurteilen die Anschläge aufs Schärfste. Unsere Solidarität gilt den Opfern und Familien." Diese Solidarität wurde auch mit einer Schweigeminute ausgedrückt.
Goerke sagt weiter: "Wir wollen ein Zeichen setzen und eine Wahlwerbung machen, die sich nicht auf Parteien bezieht. Unsere Kreuze stehen für die Demokratie und für die demokratischen Parteien. Wir brauchen keine Alternative, unsere Alternative heißt Demokratie." Zwischen den Redebeiträgen von Vertreterinnen der Katholischen Arbeiterbewegung, Gewerkschaften, der Initiative Omas gegen Rechts und Kirchen, gab es musikalische Einlagen von Frank Tischer, Dreiklang und Rick Washington.
Vertreter politischer Parteien hatten keine Redebeiträge. Auch politische Mandatsträger waren nicht vor Ort. Dazu distanzierten sich einige Wirtschaftsverbände im Vorfeld. In einer gemeinsamen Erklärung lehnte die IHK Fulda, die Kreishandwerkerschaft und der Arbeitgeberverband Osthessen die Teilnahme an der Kundgebung ab.
In der Pressemitteilung hieß es: "Die Teilnahme an einer politischen Demonstration zwei Tage vor einer polarisierenden Bundestagswahl, die sich in Teilen sicher gegen einzelne Parteien oder Politiker richten wird, lässt sich unseres Erachtens nicht mit unserer parteipolitischen Neutralität vereinbaren." (Moritz Pappert) +++