
Hohe Feinstaubbelastung durch austauscharme Wetterlage
23.02.25 - Die Luftqualität in Hessen ist derzeit erneut außergewöhnlich schlecht. Nachdem die Feinstaubbelastung am vergangenen Wochenende deutlich gesunken war, sind die Konzentrationen im Laufe dieser Woche wieder stark angestiegen, wie die tagesaktuellen Messungen im Luftmessnetz des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) zeigen: Allein, am 21. Februar 2025, lag der Tagesmittelwert für die kleineren Feinstaubteilchen (PM2,5) an 22 Stationen über 25 µg/m³ und für die größeren (PM10) an 2 Stationen über 50 µg/m³.
Grund dafür ist erneut eine austauscharme Wetterlage, die dazu führt, dass die am Boden ausgestoßenen Partikel aus Gebäudeheizung, Straßenverkehr und Industrie sich nicht gut verdünnen können. Dieses Phänomen ist jedoch nicht auf Hessen beschränkt, sondern betrifft derzeit ganz Deutschland. Die hohen Feinstaubwerte finden sich nicht nur in den Städten, sondern auch im ländlichen Raum. Ausgenommen sind lediglich höhere Lagen und Berge wie etwa der Feldberg oder die Wasserkuppe.
Auffallend ist, dass es in diesem Winter zu einer Häufung von Tagen mit sehr hoher Feinstaubbelastung kommt. Bis gestern wurde in diesem Jahr bereits an 19 Standorten in Hessen der PM2,5-Tagesmittelwert von 25 µg/m³ mehr als zehnmal überschritten – dies liegt an den wiederholt auftretenden austauscharmen Wetterlagen. Zum Vergleich: In den vergangenen fünf Jahren gab es in Hessen pro Jahr im Schnitt nur halb so viele Tage mit solch hohen PM2,5-Werten wie allein in den ersten acht Wochen dieses Jahres schon. Das lag daran, dass Hessen von solch langanhaltenden lufthygienisch ungünstigen Wettersituationen verschont blieb, und das Wetter im Winter für die Verdünnung der Luftschadstoffe eher förderlich war. Dadurch lag die Feinstaubbelastung in den Vorjahren deutlich niedriger. Allerdings gab es auch in den Jahren vor 2020 immer wieder Zeiträume im Winter, in denen die Feinstaubkonzentrationen für längere Zeit am Stück hoch waren.
Das Umweltbundesamt stellt eine bundesweite Übersicht der Luftqualitätswerte bereit, in die auch die hessischen Messwerte einfließen. Dort wird auch eine Bewertung der Luftqualität anhand eines Luftqualitätsindexes sowie eine Handlungsempfehlung angeboten. Bei der derzeit vermehrt vorliegenden Einstufung "schlecht" sollten demnach beispielsweise empfindliche Menschen körperlich anstrengende Tätigkeiten im Freien vermeiden. Es existieren im Moment keine Informations- oder Alarmschwellen für Feinstaubkonzentrationen. Ab Ende 2026 werden solche Werte eingeführt werden.
Ausblick: Die hohen Feinstaubwerte werden aller Voraussicht nach noch das ganze Wochenende anhalten. Sollte es danach weiter kalt und windstill bleiben, ist auch weiterhin mit hohen Werten zu rechnen. (mp/ pm) +++