Würdigung des Parlaments für politische Leistungen von Hans-Jürgen Schülbe

28.02.25 - Nach 40 Jahren kündigte Hans-Jürgen Schülbe (UBH) in einer Pressemitteilung an, sich aus der Stadtverordnetenversammlung zurückzuziehen (O|N berichtete). Damit verliert das Stadtparlament eine seiner prägenden Figuren. OSTHESSEN|NEWS hat bei den Fraktionsvorsitzenden zum Rücktritt Schülbes nachgefragt. Sein Engagement wurde über die Fraktionsgrenzen hinaus dabei deutlich gewürdigt.

UBH-Fraktionschef Dieter Göbel

Der Nachfolger Schülbes als Fraktionsvorsitzender der UBH, Dieter Göbel, erklärte: "Hans-Jürgen Schülbe war nicht nur Stadtverordneter, sondern er war auf Jahre Fraktionsvorsitzender der UBH, Stadtverordnetenvorsteher und in den Ausschüssen speziell im Haupt- und Finanzausschuss, wo er viele Jahrzehnte, die Politik der Stadt Bad Hersfeld nicht nur geprägt, sondern durch konstruktive Vorschläge und Anträge im Sinne der Bürger und zum Wohle Bad Hersfeld die Stadtpolitik mitgestaltet hat.

Hier einige Beispiele:
- Abschaffung der Straßenbeiträge bei Grundhafterneuerung der Straßen
- volle Unterstützung der Festspiele bei Abstimmungen im Parlament
- Einsatz für die Unterstützung der Sportvereine und Kulturvereine
- Kampf um den Erhalt der Orthopädie in Bad Hersfeld

Immer zum Wohle der Stadt agiert

Erst in dem letzten Jahr, wo er das Staffelholz aus gesundheitlichen Gründen an mich übergeben hatte, konnte er nicht mehr so aktiv in die Stadtpolitik eingreifen. Die Fraktion UBH ist sich sicher, dass Hans-Jürgen Schülbe sich weiterhin, soweit möglich als Berater zur Verfügung steht. Hans-Jürgen Schülbe hat eine Lücke hinterlassen, die nur durch die UBH geschlossen wird."

Andreas Rey (CDU)

Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Andreas Rey, zeigte auf: "Ich habe Hans-Jürgen Schülbe als leidenschaftlichen Streiter für das Wohl unserer Stadt und insbesondere für die Festspiele kennengelernt. Mit viel Herzblut, Sachverstand und Engagement hat er in Bad Hersfeld wichtige Akzente gesetzt. Auch wenn wir inhaltlich nicht immer einer Meinung waren, schätze ich an Hans-Jürgen Schülbe das stets angenehme und freundschaftliche Miteinander. Mir hat er mit seiner langjährigen Erfahrung auch viele wertvolle Ratschläge gegeben. Seinen Rückzug aus der Bad Hersfelder Stadtpolitik bedauere ich, wenngleich die Gründe natürlich nachvollziehbar sind. Ich wünsche ihm persönlich alles Gute und eine rasche Genesung."

Karsten Vollmar (SPD)

Auch SPD-Fraktionschef Karsten Vollmar würdigte die politischen Leistungen: "Mit Hans-Jürgen Schülbe geht ohne Zweifel ein Urgestein der Bad Hersfelder Kommunalpolitik. Stadt und Landkreis sind ihm zu Dank verpflichtet, sein Einsatz auch in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, ich denke hier vor allem an die Medikids, war beispielgebend! Es ist schade, dass er die politische Bühne verlässt - aber gleichsam auch absolut nachvollziehbar: Wie ich ihn kenne, hat er sich diesen Schritt gut und reiflich überlegt. Auch wenn wir politisch gewiss nicht immer einer Meinung waren, wir schätzten uns. Bad Hersfeld verliert mit ihm einen versierten Politiker."

Bernd Böhle (FDP)

Der FDP-Fraktionsvorsitzende Bernd Böhle erklärte: "Hans-Jürgen Schülbe hat die Stadtpolitik viele Jahrzehnte erfolgreich mit geprägt und sowohl mit konstruktiven Ideen, wie beispielsweise den Schaufensterwettbewerb zu den Festspielen als auch der mit kritischer Aufarbeitung des seinerzeitigen 'Dippelmühlen-Skandals' seinen aktiven Einsatz zum Wohle Bad Hersfelds geleistet. Als ich im Jahr 2011 mit der Stadtpolitik begonnen habe, war er bereits ein 'alter Hase', der mich vom ersten Tag an freundschaftlich und auf Augenhöhe empfangen hat und mit dem ich seitdem bis zum heutigen Tage viele konstruktive Gespräche zum Wohle unserer Heimatstadt geführt habe. Ich wünsche Hans-Jürgen viel Gesundheit und alles Gute."

Jürgen Richter (FWG)

"Eine Institution und sicherlich auch ein Urgestein der Kommunalpolitik verabschiedet sich, so lautet die Überschrift zum Rückzug von Hans-Jürgen Schülbe. Wir als FWG und ich ganz persönlich, haben Hans-Jürgen Schülbe immer als einen Kommunalpolitiker erlebt, der auf Augenhöhe kommuniziert und seinem Gegenüber, auch bei aller Härte und Unterschiede in der Sache, offen gegenüber tritt", so FWG-Fraktionschef Jürgen Richter einleitend. Abschließend erklärte Richter: "Mit Hans-Jürgen Schülbe verlässt ein äußerst erfahrenen und kompetenter Politiker, aber sicherlich auch streitbarer und eigenwilliger Mensch die kommunalpolitische Bühne in unserer Stadt. Er hat immer hart in der Sache argumentiert und konsequent für seine Interessen gekämpft. Er war stets bereit, seine Positionen der Situation und den Erfordernissen anzupassen, umso das beste Ergebnis zu erzielen. Wir bedanken uns ausdrücklich bei Hans-Jürgen Schülbe für die vielen schönen und positiven Momente und Erfahrungen der letzten Jahrzehnte und wünschen ihm alles erdenklich Gute."

Hinweis der Redaktion: Auch die Grünen-Fraktionschefin Andrea Zietz wurde schriftlich um ein Statement gebeten. Bislang (Stand: 12 Uhr) lag dieses jedoch noch nicht vor. Sobald eine Stellungnahme vorliegt, wird diese im Artikel ergänzt. (Kevin Kunze)+++