

MT Melsungen vor Doppel-Hits im Norden: Erst Flensburg, dann Kiel
01.03.25 - Der 21. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga sieht für Spitzenreiter MT Melsungen den Knaller bei Verfolger SG Flensburg-Handewitt vor. Anwurf am Samstag in der dortigen GP Joule Arena ist um 19:00 Uhr. DYN überträgt live. Nur drei Tage später steht das brisante EHF-Rückspiel beim THW Kiel an.
Die Einsätze in der Bundesliga und in der European League sind für die MT Melsungen im Februar und März besonders eng getaktet. Beispielhaft dafür stehen die beiden nächsten Auswärts-Hits im hohen Norden. Am Samstag das HBL-Duell in Flensburg, drei Tage später das EHF-Match in Kiel. Klar dabei, dass das Parrondo-Team – zumindest reisetechnisch – zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann. Bereits am heutigen Freitag ist der Tross Richtung Flensburg aufgebrochen.
Am Tag nach dem dortigen Spiel gehts weiter nach Kiel, wo auch trainiert werden kann, und wo dann am Dienstag die MT vom THW erwartet wird. Einen solchen Doppeleinsatz an diesen beiden Spielorten gibt es für die Nordhessen übrigens jetzt zum dritten Mal im Lauf ihrer 20-jährigen Erstligageschichte. An den ersten kann sich Sportvorstand Michael Allendorf, der damals noch als Spieler auf der Platte stand, gut erinnern: "Das war im Dezember 2012. Wir verlieren das Spiel in Flensburg (25:29, Anmerk.) und gewinnen vier Tage später sensationell in Kiel (25:29, Allendorf siebenfacher Torschütze; Anmerk.). Das war insofern historisch, weil Kiel bis dahin 585 Tage lang ungeschlagen war und das unser erster Sieg gegen diesen Gegner überhaupt war”.
"Sehe uns diesmal nicht als Favorit"
Nun heißt es für die MT also wieder: erst Flensburg, dann Kiel. "Die SG hat zwar genau wie wir, einige personelle Probleme, hat aber den Vorteil, vor eigenem Publikum zu spielen. Ich sehe uns diesmal – trotz der Tabellenkonstellation – nicht als Favorit an. Aber ja, wir fahren dorthin, um dieses Spiel zu gewinnen”, verrät Michael Allendorf.Melsungen (34:6 Punkte) führt nach wie vor die Liga an, Flensburg liegt mit 28:12 Punkten auf Rang 5. Während bei den Nordhessen noch immer Amine Darmoul, David Mandic, Alexandre Cavalcanti, Arnar Freyr Arnarsson und Bruno Eickhoff verletzungsbedingt ausfallen, freut sich Trainer Roberto Garcia Parrondo über die Rückkehr von Nebojsa Simic. Der Torhüter musste am Dienstag im EHF-Spiel gegen Vojvodina noch erkältungsbedingt passen.
Aaron Mensings Vorfreude
Vorfreude herrscht auch bei Aaron Mensing. Der Rückraumspieler kehrt am Samstag an den Ort zurück, an dem er seine Karriere begann. Als Jugendlicher warf er die ersten Bälle bei der SG Flensburg-Handewitt, ehe er ins dänische Sonderborg wechselte. Als gestandener Profi trug er das SG-Trikot dann noch einmal von 2021 bis 2023. Für seine guten Leistungen bei der MT Melsungen wurde der 27-jährige, der den deutschen und dänischem Pass besitzt, vor wenigen Tagen in den Kader der dänischen Nationalmannschaft berufen.Apropos Nationalmannschaft: Auch Timo Kastening steht wieder im Aufgebot, wenn es Mitte März mit Deutschland in der EM-Qualifikation gegen Österreich geht. Dort kämpft der MT Kapitän dann Seite an Seite mit einem ehemaligen und künftigen Melsunger: Kreisläufer Johannes Golla, noch in Diensten Flensburgs, wechselt bekanntlich zur Saison 2026/27 zurück nach Nordhessen.
Melsungens Konkurrenz lauert auf einen Ausrutscher
Für die spielt das bevorstehende Kräftemessen gegen die SG keine unwichtige Rolle. Denn die Melsunger Konkurrenz lauert auf einen weiteren Ausrutscher des Spitzenreiters. Aufgrund der knappen Niederlage Mitte Februar in Magdeburg ist der Vorsprung vor dem ärgsten Verfolger, den Recken aus Hannover, auf zwei Punkte zusammengeschmolzen. Jeweils einen weiteren Zähler dahinter lauern die Füchse aus Berlin und die Zebras aus Kiel. Das jedoch macht Michael Allendorf keine Sorgen: "Wir schauen nur auf uns. Was andere machen, können wir ohnehin nicht beeinflussen”.Und auch Flensburg wird alles daran setzen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Dafür soll Aleš Pajović, der neue Mann auf der SG-Kommandobrücke, sorgen. Der Slowene und ehemalige Spieler des SC Magdeburg, wurde Ende Januar für den im Dezember freigestellten Nicolej Krickau als Chefcoach vorgestellt. Verzichten muss er indes im Spiel gegen die MT mit Simon Pytlik und Kay Smits auf zwei seiner Stammkräfte im Rückraum. (pm) +++