Wenn Ruben Kölller nach Joshua Winters Vorarbeit doch nur getroffen hätte ...

03.03.25 - Nicht, dass die Niederlage nach Aufnahme der Restrunde ein Beinbruch gewesen wäre. Man sollte auch nicht den Fehler machen, Fußballspiele auf ein Spiel zu reduzieren - auch wenn es viele auf den Lippen hatten: Wenn Ruben Köller doch nur getroffen hätte kurz vor Schluss, nach Joshua Winters toller und zielstrebiger Vorarbeit ... So kassierte die SG Eiterfeld/Leimbach auf eigenem Platz eine 0:2 (0:1)-Niederlage gegen die SG Kleinalmerode/Hundelshausen/Dohrenbach.

Die Köpfe: der Sportliche Leiter Florian Roth (links) und der neue und ehemalige Trainer ...

Nun leg' ihn doch rüber ...

Das griffige, erfahren wirkende und abgeklärte Siegerteam ist durch diesen dreifachen Punktgewinn auf Platz fünf gesprungen, gleichauf mit der U23 der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz - die SG Eiterfeld/Leimbach bewegt sich weiterhin in der Zone der gefährdeten Mannschaften.

Das sieht auch der neue Trainer Andreas Herberg so. "Für uns ist es in dieser noch laufenden Saison nur wichtig, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Um uns im nächsten Spieljahr dann zu stabilisieren und weiter vorn landen zu können." Der 67-jährige Fußball-Fachmann aus Geisa, der seit 25 Jahren äußerst erfolgreich im Trainer-Geschäft ist und von seinem ehemaligen Spieler Florian Roth nach Eiterfeld An den Hain gelotst wurde, wusste auch: "Wenn der Ruben diese Chance reinmacht, verlieren wir das Spiel nicht ..." Doch er sah auch, um beim Positiven des Auftritts seiner Mannschaft zu bleiben, einige Möglichkeiten, die sie zuvor hatte - aber nicht nutzte.

Zu spät abgekappt gegen die gängigen Stürmer

Allerdings ist Herzberg - und das dürfte über das erste Spiel seines jungen Teams in diesem Jahr hinausgehen - ebenfalls klar: "Das wirkliche Stürmerspiel geht den Jungs noch ab. Das geht beim Freilaufverhalten los." Und natürlich betrachtet er das komplexe Mannschaftsverhalten und Zusammenhänge. "In den ersten 20 Minuten haben wir auf die langen Bälle unseres Gegners taktisch schlecht reagiert. Wir haben zu spät abgekappt gegen die richtigen gängigen Stürmer des Gegners." Die bewegten sich gut, wirkten zielstrebig - und der Gast hätte zur Pause deutlicher führen können.

"Wir wussten, dass es mit den vielen jungen Spielern schwer wird. Das ist noch kein Männerfußball." Und sicher auch eine strukturelle Begebenheit - eine Tatsache, aber noch kein Problem. Erfahrene Kräfte wie Simon Schilling, Steven Rakk oder Kevin Kurz bilden die hintere Kette - davor formieren sich fast ausschließlich jüngere Kräfte. "Wir sind in der zweiten Halbzeit eher durch Diagonalbälle oder Überlaufen gekommen. An Positionsspiel brauchen wir noch nicht zu denken", ist sich der Coach - der einst mit Spielern wie Johannes Richter, Daniel Pfromm oder eben Florian Roth für strukturellen, bestens organisierten und Fußball fürs Auge stand, sicher.

Vielmehr sind Ball-Eroberungen und Umschaltspiel gefragt, an denen sich das junge Team orientieren müsse. "Ich gehe davon aus, dass all das ein Entwicklungsprozess ist", schiebt Herzberg nach. Sein Gespür lässt ihn selten im Stich. Den auch in Steinbach, Borsch und dem einstigen Fußball-Traditionsort Geisa Tätigen, der auch in der DFB-Förderung des Nachwuchses Arbeitenden - in Barchfeld mit Olaf Gabriel, am hinzugewonnenen Stützpunkt Vacha mit Bodo Meißner. (wk)

OSTHESSEN|NEWS wünscht ihm und dem jungen Team der SG Eiterfeld/Leimbach viel Geduld bei diesem Prozess. +++

Steven Rakk (Nummer 10) wartet auf das Eins gegen eins

Eiterfeld/Leimbach: Budenz - Schilling, Rakk, Kurz - Hildebrand (72. Winter), Wolf(65. Witzel), Preis, Kramer, Levi Köller (82. Mertens), Kümmel, Witkowski (65. Ruben Köller)

Kleinalmerode/Hundelshausen/Dohrenbach: Behnke - Löser, Demus, Bazzone, Ott (72. Murati), Fetahi (90. Krumbein), Baldauf (82. Brethauer), Swinarski (89. Despotovic), Rippel, Akcay, Jank

Schiedsrichter: Daniel Losinski - Assistenten: Andreas Rölke, Christoph Losinski

Tore: 0:1 Jakub Swinarski (18.), 0:2 Njegos Despotovic (90.+4, Foulelfmeter)

Zuschauer: 230 +++