Der Nahkauf in Rothemann will sich weiterhin gegen die Sonntags-Schließung wehren, deshalb reichte die Gemeinde die Resolution "Faire Regelung" ein - Archivfotos: O|N/Rene Kunze

EICHENZELL Nahkauf in Rothemann reicht Resolution ein

Sonntagsverkauf-Verbot: "Vielleicht kommt doch noch eine Lockerung"

05.03.25 - Sonntagmorgens Brötchen holen, mittags Sahne zum Backen nachkaufen, weil eine heruntergefallen und kaputtgegangen ist, abends noch schnell Grillzeug holen, weil das Wetter besser ist als gedacht - all diese kleinen, spontanen "Noteinkäufe" sind beim Nahkauf in Rothemann (Gemeinde Einchenzell) mittlerweile nicht mehr möglich. "Das ist ein klarer Verlust für den Ort", sagte der Ladenbesitzer Stefan Reith.

Ladenbesitzer Stefan Reith

Zur Erinnerung: Ende September letzten Jahres erhielt Reith die Vorgabe vom Fuldaer Landkreis, seinen Markt sonntags nicht mehr öffnen zu dürfen (OSTHESSEN|NEWS berichtete). "20 Jahre lang hat unser Konzept funktioniert. Ich glaube, dass uns jemand angezeigt hat. Deshalb wurde das Ordnungsamt vom Regierungspräsidium Kassel zu uns geschickt." Für den Chef war diese Maßnahme unverständlich: "Wir haben damit doch niemandem weh getan - im Gegenteil."

"Keiner hat Verständnis"

Wie es jetzt für den Supermarkt weitergeht, bleibt abzuwarten: "Es wurde noch nichts entschieden. Wir haben unsere Unterschriftenliste mit rund 980 Unterschriften und eine Petition eingereicht, die jetzt wohl auch in Bearbeitung sind. Die Gemeinde Eichenzell hat bei einer Sitzung beschlossen, eine Resolution zur 'fairen Regelung' eingereicht."

Ende September letzten Jahres erhielt Reith die Angabe vom Fuldaer Landkreis, seinen ...

Viel Hoffnung hat Reith aber nicht mehr: "Laut des Ladenöffnungsgesetzes ist es uns untersagt, sonntags geöffnet zu haben. Bahnhöfe, Tankstellen, Bäckereien und die bekannten Tegut-Teos haben eine Sonderregelung. Vielleicht kommt eine Regel-Lockerung, aber ich glaube nicht mehr daran. In Hessen gibt es keine neuen Regelungen und andere Optionen sind kaum möglich."

"Das ist ein klarer Verlust für den Ort"

Die Kunden stehen voll und ganz hinter dem Supermarkt. "Sie können gar nicht glauben, was hier passiert. Keiner hat Verständnis für unsere Sonntags-Schließung." Trotz schwindender Hoffnung hat der Chef einen klaren Wunsch: "Natürlich wünsche ich mir eine Lockerung des Gesetzes, um gerade in ländlichen Gebieten sonntags ein paar Stunden geöffnet zu haben. In anderen Bundesländern scheint das ja auch möglich zu sein." Einen positiven Effekt hat das allerdings: "So habe ich einen freien Tag in der Woche", lacht Reith. (Mia Schmitt) +++


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