
Glasfaserwolle ragt aus der Decke: Zwei Kindergartenräume sofort gesperrt
06.03.25 - Wie notwendig Investitionen in die kommunale Infrastruktur sind, zeigt dieses Beispiel aus Kirchheim (Landkreis Hersfeld-Rotenburg): Wie die Gemeinde am Mittwochnachmittag in einer Pressemitteilung erklärte, mussten zwei Gruppenräume gesperrt werden.
Der Grund ist gefährliche Dämmwolle, welche aus der Decke ragt.
Die Kommune schreibt: "Mitte Februar wurde das Bauamt durch die Erzieherinnen der Gruppen des Altbaubereiches der Kindertagesstätte darauf hingewiesen, dass Glasfaserwolle aus der Decke sichtbar war. Noch am gleichen Tage wurde eine Probe des verbauten Dämmmateriales an ein Labor versandt, um mögliche Gefährdungen durch den in den 1970-igern Jahren verbauten Dämmstoff festzustellen. Das Ergebnis traf am 24.02.2025 schriftlich bei der Gemeindeverwaltung ein. Nach einem sogenannten KI-Index (Kanzerogenitätsindex) wird die verbaute Glasfaserwolle als Kategorie 2 eingestuft."
Weiter heißt es: Laut dem Laborbericht sind dies "Stoffe, die als krebserzeugend für den Menschen angesehen werden sollten. Es bestehen hinreichende Anhaltspunkte zu der begründeten Annahme, dass die Exposition eines Menschen gegenüber dem Stoff Krebs erzeugen kann. Diese Annahmen beruhen im Allgemeinen auf: Geeigneten Langzeit-Tierversuchen und sonstigen relevante Informationen". Es handelt sich nicht um Asbest!"
Sofort nach Bekanntgabe dieses Ergebnisses wurden und werden laut der Gemeindeverwaltung nun weitere Maßnahmen veranlasst. Die beiden betroffenen Gruppenräume seien unverzüglich gesperrt worden. Die komplette Decke des Altbaus werde ausgetauscht werden müssen. Es würden Messungen in den Räumlichkeiten durchgeführt, die bestenfalls eine Belastung der Raumluft ausschließen sollen. Die übergeordneten Behörden seien ebenfalls über den Sachverhalt in Kenntnis gesetzt worden.
Betreuungsschlüssel werde eingehalten
Um die Betreuung der betroffenen Gruppen weiter gewährleisten zu können, würden diese beiden Gruppen für die Dauer der nötigen Baumaßnahmen ausgegliedert. Die am besten geeignete Räumlichkeit dafür sei das DGH Kirchheim ("Bürgerhaus-Anbau"), da sanitäre Anlagen und Küche vorhanden seien. Natürlich bleibe der (gesetzlich vorgegebene) Betreuungsschlüssel für die Kinder der gleiche, sodass, wenn auch an anderer Örtlichkeit, die gleiche verantwortungsvolle und kompetente Betreuung aller Kinder gewährleistet sei.Die Gemeinde Kirchheim wolle eine etwaige Gefährdung aller sich in der Kindertagesstätte aufhaltenden Kinder und Erzieher/innen ausschließen. "Wir bitten um Verständnis für die sofort nötigen Maßnahmen und für dabei etwaig auftretende Unannehmlichkeiten", so die Kommune in der Pressemitteilung abschließend. (pm/hhb) +++