

Aschermittwochsaktion der Reihe "KunstRaumKirche": Neue Raumerfahrungen
07.03.25 - Neue Raumerfahrungen ermöglichte die diesjährige Aschermittwochsaktion der Reihe "KunstRaumKirche". Diese fanden auf der akustischen, visuellen und gedanklichen Ebene statt. Jan Polacek steht im Mittelpunkt der diesjährigen "Intervention" in den Räumen des Fuldaer Bischofshauses. Dort stellt der Künstler aus der bayerischen Rhön Objekte aus, die zu einem neuen Umgang mit und seinem neuen Sinn für die bespielten Orte führt.
So liegen im großen Saal drei "Topografien" auf dem Boden, die das eigene Bildgedächtnis herausfordern und Assoziationen wecken, wie Diözesanbaumeister Martin Matl bei der Eröffnung sagte. Zu sehen seien "urbane Landschaften", deren "Beschädigungen" – sie wirken wie teils verbrannt – zur Entstehung der Arbeiten zu gehören scheinen. Auch die anderen Arbeiten, eine Stele, ein Boot-Objekt und Wand-Reliefs verändern den Raum, geben ihm ein neues Gepränge. Zwei Holzschnitte im Vorraum und ein sechsteiliges Werk Polaceks im Besprechungsraum haben ähnliche Effekte.
"Memento Mori"
Faszinierend auch, wie in der Michaelskirche, in der zuvor der Gottesdienst zum Aschermittwoch begangen wurde, ein reliefartiges Objekt den Raum verändert. Das "Memento Mori" des Rhöner Künstlers mit in sich verknäulten Elementen, die Knochen und einen Schädel darstellen, rückt den Gesamteindruck in ein anderes Licht. Auch akustisch wurden am Mittwoch reizvolle Neuerfahrungen möglich. Spannend etwa, wie sich der Klang gregorianischer Gesänge in der Michaelskirche je nach Standort der Sängerinnen und Sänger änderte. Gerade heraus im Eingangsbereich, den Bau ausfüllend dann in der Rotunde. Im Kontrast dazu standen die Jazz-Improvisationen von Saxophonist Heiko Ommert im Bischofshaus.
Dass dieses Haus nun offen sei, um die Menschen in Kommunikation miteinander treten zu lassen, darüber zeigte sich Fuldas Bischof Dr. Michael Gerber in seiner Begrüßung sehr erfreut. Zumal der Saal nicht nur ein realer, sondern auch ein spiritueller Raum sei, wie anschließend der Architektur-Professor und Phänomenologe Dr. Franz Xaver Baier in seinem Vortrag zu bedenken gab. Anregend sprach er über die Welt als Raum, der sich aus dem Innersten eines Menschen in den Kosmos weiten kann. Die Werke sind bis zum 30. Juni zu sehen, das Bischofshaus ist frei zugänglich an folgenden Sonntagen: 16. März, 27. April, 11. Mai und 15. Juni jeweils von 15 bis 17 Uhr. Individuelle Termine können unter (0661) 67 216 oder per Mail an [email protected] vereinbart werden. (Anke Zimmer) +++