Dima Ovtcharov - Alle Fotos: Martin Engel

FULDA TTC RhönSprudel - TTC Grenzau 1:3

Die Playoff-Hoffnung lebt noch, aber jetzt müssen Punkte und Schützenhilfe her

09.03.25 - Es war 21.26 Uhr, nach knapp zweieinhalb Stunden war der Käse gegessen. Und es tat weh. Frust kam auf. Dima Ovtcharov hatte sein zweites Einzel an diesem Abend gegen Yi-Hsin Feng mit 1:3 Sätzen verloren- heraus kam aus Sicht des gastgebenden TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell auch eine 1:3-Niederlage gegen den TTC Zugbrücke Grenzau. Fanbo Meng glatt und Chih-Yuan Cheng - mit viel Pech nach Fünfen - verloren ihre Spiele. Nur Dima hatte im Eröffnungseinzel gepunktet. Verloren ist der Kampf um die Playoffs noch nicht - nur jetzt müssen zwingend Siege her aus den beiden verbleibenden Spielen.

Fanbo Meng

Chih Yuan Chang

Wie verbissen umkämpft und auch sportlich wertvoll der Kampf um die Playoffs ist, bewies eine Partie am Freitagabend. Da führte Bad Homburg, das jeden Zähler für den Klassenerhalt benötigt, schon mit 2:0 bei Maberzells wesentlichem Konkurrenten Saarbrücken. Benno Oehme hatte Patrick Franziska besiegt, Kristian Karlsson - in der nächsten Saison bei Maberzells kommendem Gegner Dortmund. Doch Saarbrücken schlug zurück - und gewann noch mit 3:2. So, wie es Maberzell jüngst gegen Saarbrücken gelungen war.

Maberzells Coach Qing Yu Meng hat das Trio Ovtcharov, Fanbo Meng und Chih Yuan Chang zur Verfügung. An 1 spielt Dima Ovtcharov, an 2 Fanbo Meng und an 3 Chang. Dima bestreitet das Eröffnungseinzel gegen Samuel Walker. Zudem spielen Yi-Hsin Feng und Luka Mladenovic für den sechsfachen Deutschen Meister aus dem Westerwald. Fanbo bekommt es also mit Feng, Chang mit Mladenovic zu tun.


Eröffnungseinzel: Dima Ovtcharov - Samuel Walker.

Es geht gut los. Dimas trockene Rückhand sitzt. 3:2, Dima ist bei sich. Walker schnappt sich beim 4:3 die Führung. Erste Schlachtrufe für Dima. Der Erste ist völlig ausgeglichen. Jetzt liegt Walker mit Zweien vorn - 7:5. 8:5. Dima, du willst doch nicht ...? E verkürzt. Und beim 10:6 hat Walker vier Satzbälle. Der Erste ist futsch. 6:11.

3:0, der Eintritt in den Zweiten ist besser für Dima. Mehr noch: 6:2. Walker kommt heran. Noch hat Dima nicht seine gewohnte Distanz im Spiel. Walker egalisiert. Crunchtime Nummer eins in der Hubtex Arena. Auszeit Fulda. Leichte Unruhe. Aber nur leicht. 6:8, 6:9 jetzt. 8:9 - so wird ein Schuh draus. Auszeit Grenzau. 9:9. Das Publikum kommt. Endlich. 10:9, Satzball Walker. 11:9. Und 2:0 für Walker.

Dima, du wirst doch deine hübsche Einzelbilanz nicht versauen? Dima führt 5:1 im Dritten. Er wirkt etwas stabiler, gefestigter, entschlossener. 7:1 - Dima, SO KENNEN WIR DICH. 10:2 für Dima. Acht Satzbälle. 11:2. Er verkürzt auf 1:2 Sätze. Noch immer kämpft Dima. Man spürt: Er will sich heute keine Blöße geben für Verein und Mannschaft. 6:3 für Dima im Vierten. Dürfen wir uns auf einen Fünften freuen? 8:3. 10:7. Sieben Satzbälle zum 2:2. 11:3.

Der fünfte Akt. Dima punktet - und das Publikum scheint endlich aufgetaut. 3:1, Standing Ovations. Das geht noch besser. 5:1 für Dima. Die Fanclub-Mitglieder freuen sich, als wollten sie eine zweite Mitgliedschaft beantragen. 6:2. 9:4 zwei Punkte noch. Beim 10:4 hat er sechs Matchbälle. 11:4 - 1:0 für den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell.

Einzel Nummer zwei: Fanbo Meng - Yi-Hsin Feng.

Was geht jetzt im Fuldaer vor? Unglücklich für sein Team in den letzten Wochen, mit Feng wartet eine delikate Aufgabe - der TTC RhönSprudel führt aber 1:0. Es sieht gut aus für Fanbo. 9:6 im Ersten. Auch er ist von der ersten Sekunde an bei sich. Fanbo spielt Tom & Jerry. Von 9:5 an lässt er seinen Gegner halt egalisieren. Und ihm jetzt einen Satzball. 9:11. Musik wird eingespielt. Aber sonst ist es stumm.

Auch der Zweite geht mit 8:11 weg. Fanbo, blieb bei dir. Gib die Dominanz nicht ab. Alles andere passt nicht zu dir. Ist nicht dein Spiel. Die Aufholjagd im Zweiten war gut. Aber Körper oben halten. Zeig deinem Gegner deine Körpersprache - mach ihn nicht stark. Natürlich ist Feng verdammt handlungsschnell. Seine Rückhand ist trocken wie eine verwelkte Sonnenblume. Ansatz hat sie fast gar nicht. Auch der Dritte geht weg. 4:11.

Einzel Nummer drei: Chih-Yuan Chang - Luka Mladenovic

Chang schnappt sich den Ersten mit 11:9. Er macht das gut: Nimmt das Tempo hier und da raus, weiß, wann er anzugreifen hat, dann resolut - und seine Erfahrung hilft ihm. So kann es weitergehen. 6:2 liegt er im Zweiten vorn. 9:3. 1:4. Sechs Satzbälle. 11:4. Chapeau.

Aufholjagden stehen im Fokus des Dritten und Vierten. Beide Sätze gewinnt Mladenovic. 7:5 führt Chang schon im Dritten - Mladenovic macht fünf Punkte in Folge. Im Vierten holt Chang auf. Von 2:7 und 3:8 geht er 9:8 in Front der Grenzauer aber hat zweimal Satzball und holt sich den Vierten. Es ist irre spannend hier. Chang tut das, was alle Asiaten tun: sie kämpfen. Er holt einen Rückstand auf, ist plötzlich dran - Mladenovic aber gewinnt mit 11:8 im Fünften.

Einzel Nummer vier: Dima Ovtcharov - Yi Hsin Feng.

Dima beginnt stark - und man hatte das Gefühl, er weiß, was er im welchen Moment machen muss. Er tritt offensiv auf, die Körpersprache passt. Klar gewann er den ersten. Äußerst klar. Doch dann verlor er den Faden, gab die nächsten drei deutlich ab. Die Hoffnung, sein TTC würde auf 2:2 ausgleichen können, platzte jäh. (wk)


Die Spiele im Einzelnen

Dima Ovtcharov - Samuel Walker 3:2 (6:11, 9:11, 11:2, 11:3, 11:4)

Fanbo Meng - Yi-Hsin Feng 0:3 (9:11, 8:11, 4:11)

Chih-Yuan Chang - Luka Mladenovic 2:3 (11:9, 11:4, 7:11, 10:12, 8:11)

Dima Ovtcharov - Yi Hsin Feng 1:3 (11:4, 5:11, 2:11, 7:11) +++

Archivfotos Rolf-Günter Herchen


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