

Umjubelte Premiere der Passionsspiele im Lüderhaus mit Bischof als Schirmherr
10.03.25 - Umjubelte Premiere der Passionsspiele im Lüderhaus: Die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu Christi haben die 50 Laiendarsteller eindrucksvoll aufgeführt und die zahlreichen Besucher restlos begeistert. Auch der Fuldaer Bischof Michael Gerber besuchte als Schirmherr der Passionsspiele im Lüderhaus. Neben den Darstellern auf der Bühne begleitete ein Projektchor aus Großenlüder mit 48 Sängern und ein 12-köpfiges Streichorchester unter Leitung von Martin Klüh, dem Leiter des Jugendsinfonieorchesters Fulda, das dreistündige Geschehen.
Bereits 2014 wurden die ersten Passionsspiele in Großenlüder aus der Taufe gehoben. Spielleiter und Begründer Manfred Müller hatte sich bereits seit Jahren gemeinsam mit seiner Frau mit dem Gedanken getragen, die Passionsgeschichte in seiner Heimatgemeinde zur Aufführung zu bringen. Mit Regisseur Günther Hahn hatten er bereits mehrere Passionsspielorte besucht, darunter Bad Soden-Salmünster, Sömmersdorf und Neustadt an der Waldnaab, als sie sich entschieden, das Drama um Leiden und Sterben Jesu auch in Großenlüder zu etablieren. Das Motiv war laut Manfred Müller das Andenken an seine mittlerweile verstorbene Frau und um Gott dafür zu danken, dass er ein Leben im Frieden führen darf. "Und vor allen Dingen, um ein Glaubenszeugnis abzulegen, in einer Zeit, in der sich viele von der Kirche abwenden", erklärte Müller. Die benötigten Darsteller waren schnell gefunden: "Wir haben jeden im Ort angesprochen und die Leute waren sehr neugierig. Schauspielerfahrung ist nicht nötig - aber monatelanges Proben, damit am Ende jeder seinen Text kann und weiß, wo er wann hinlaufen muss."
Lange Sprechertexte mussten geübt werden
Auch bei der zweiten Auflage der Passionsspiele 2018 waren die Darsteller schnell gefunden, die Aufführung wurde zur Tradition. Doch als die Vorbereitungen zur dritten Auflage im vergangenen Jahr begannen, fehlte die Besetzung der Hauptrolle, niemand fand sich für die Dartstellung von Jesus und auch Judas und Petrus fielen krankheitsbedingt aus und mussten neu besetzt werden. Eine schwierige Suche begann, doch alles fügte sich schließlich zum Guten: "Plötzlich hatten wir zwei Jesusse und das Problem war gelöst." Frank Braun aus Eiterfeld und Sebastian Schwarzstein aus Großenlüder-Bimbach spielen Jesus, jeder vier der insgesamt acht Aufführungen. Inzwischen ist der Passionsspielverein Großenlüder sogar Mitglied in der "Europassion", einem Zusammenschluss von 80 Passionsspielorten in Europa.
Die Hauptdarsteller haben bis zu 100 Sprecheinsätze, die frei vorgetragen werden. Zwar stehen zwei Souffleusen bereit, aber für alle Darsteller stand monatelanges Textüben auf der Tagesordnung. Seit letztem September haben sich die Darsteller wöchentlich getroffen, erst wurden die Texte nur gelesen, dann die Laufwege auf der Bühne geübt, dann die Laufwege mit Text, bis alles perfekt saß. Und der Erfolg bei der Premiere entlohnte die Mitwirkenden für die monatelange Vorbereitungszeit und das Publikum dankte es ihnen mit langanhaltendem Applaus.
Karten sind nur noch für die letzten Aufführungstermine am 5.4. und 12.4. 2025 vorhanden, für die Termine dazwischen gibt nur noch geringe Restkarten.(ci)+++