Kapitän Kimmich bejubelt sein Führungstor.Federico - Foto: Gambarini/dpa

DORTMUND Fußball-Nationalmannschaft

3:3 nach 3:0 - DFB-Team übersteht denkwürdigen Fußball-Abend

24.03.25 - Nach 100 Minuten Fußball-Achterbahn war Julian Nagelsmann völlig geschafft. Ein letztes Mal brüllte der Bundestrainer nach Abpfiff seine ganze Freude heraus, dann beglückwünschte er nach dem ganz wilden 3:3 (3:0) gegen Italien stolz seine Spieler um Kapitän Joshua Kimmich.

Der Stimmungsklassiker «Major Tom» dröhnte aus den Boxen des Dortmunder Fußballtempels, die DFB-Elf wirkte nach einer Zitterpartie und über neun Minuten Nachspielzeit komplett erleichtert.

Erst Weltklasse, dann völlig von der Rolle und am Ende beinahe noch in eine Verlängerung gezwungen: Nur dank 45 Minuten Fußball-Machtdemonstration hat die Nationalmannschaft an einem denkwürdigen Abend Italien aus dem Turnier genommen und spielt im Juni vor ihren Heimfans beim Final Four um den Siegerpokal in der Nations League. Die Titelpläne von Chefcoach Nagelsmann werden ein gutes Jahr vor der WM in Amerika konkreter. Im Juni wartet ein Showdown mit Portugal und Cristiano Ronaldo.

«Die erste Halbzeit war schon sehr beeindruckend. Wir haben auch in der Höhe verdient geführt», sagte der Bundestrainer nach dem unerklärlichen Einbruch in Halbzeit zwei bei RTL. Nagelsmann erlebte in einem verrückten Auf und Ab die komplette Bandbreite der Gefühle im Fußball. «Es gibt so Momente - dann kriegst du ein Tor, ein zweites», fügte der 37-Jährige an. Die Erkenntnis aus beiden Spielen sei «weltklasse» und «für unsere Entwicklung super».

Mit der in der ersten Halbzeit besten Leistung seit dem legendären 7:1 gegen Brasilien beim WM-Triumph 2014 beherrschten Kapitän Joshua Kimmich, Zauberfuß Jamal Musiala und der neue Torgarant Tim Kleindienst im Viertelfinal-Rückspiel eine lange überforderte Squadra Azzurra - allerdings nur bis zum Seitenwechsel.

Erinnerungen an 4:4 gegen Schweden

Der einstige Angstgegner schien zur Halbzeit demoralisiert, fand aber mit deutscher Hilfe noch einmal ins Spiel zurück. Plötzlich kamen in Dortmund Erinnerungen an das historische 4:4 gegen Schweden nach 4:0-Führung vor gut zwölf Jahren auf. Doch der Vorsprung reichte diesmal - aber nur dank des 2:1 im Hinspiel von Mailand.

Im einst ungeliebten UEFA-Wettbewerb geht es für die seit dem EM-K.o. in acht Spielen ungeschlagenen DFB-Auswahl am 4. Juni mit dem Halbfinale gegen Ex-Europameister Portugal weiter. Vier Tage später soll in München der kleine Titel perfekt gemacht werden - als Appetithappen für das große Ziel WM-Sieg 2026.

Die Erkenntnis: In der Form der ersten Halbzeit muss sich die DFB-Elf vor der Konkurrenz aus Argentinien und Spanien nicht verstecken. Die zweiten 45 Minuten wird Nagelsmann aber ernsthaft aufarbeiten müssen.

Goretzka als Gewinner der Woche

Kimmich in seinem 99. Länderspiel per Foulelfmeter (30. Minute), Musiala (36.) mit einem rotzfrechen Eckentor, das selbst für das TV-Signal zu schnell fiel, und Kleindienst (45.) trafen vor 64.762 zunächst begeisterten, später aber bangenden Fans in Dortmund in der ersten Halbzeit. Moise Kean (49./69.) nutzte die Ungenauigkeiten in der zweiten Hälfte zum italienischen Signal zur Aufholjagd. Joker Giacomo Raspadori (90.+5) glich ganz spät per Elfmeter aus.

Nagelsmann hatte eigentlich die richtigen Personalentscheidungen getroffen. Leon Goretzka als Gewinner der Woche und Angelo Stiller organisierten die Übermacht im Mittelfeld, Nico Schlotterbeck sorgte als dritter Innenverteidiger für Stabilität. Aber in der zweiten Halbzeit kam der unerklärliche Bruch im Spiel. (dpa) +++


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